Kapitel 8

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ENNO


Ihre blauen Augen schweiften zu mir, während sie auf dem Boden lag und sich kaum noch bewegen konnte. Als sich unsere Blicke trafen, wurden ihre hellen Augen riesig, als würde sie gerade ein Geist sehen.

"Du?" fragte sie mich hauchend, während ich ihre vollen Lippen anstarrte und ich mir vorkam, als würde ich unter Strom stehen, seit ich ihre Stimme gerade gehört hatte. "Ich." erwiderte ich und sah ihr an, dass sie nicht glauben konnte, dass ich noch lebte. Ich konnte es selbst kaum glauben, aber hier stand ich, während sie mal wieder aussah, als wäre sie in einem Krieg gewesen.

"Wie konntest du nur?" hörte ich sie leise fragen, während sie anfing zu weinen und ich ihre Enttäuschung in den Augen sah. Wie konnte ich nur was, wollte ich meine schöne Seelenverwandte fragen, aber diese Frau stand unter Schock. Einem so intensiven Schock, dass sie kurz davor war in Ohnmacht zu fallen.

Vor ihr ging ich in die Hocke und streckte meine Hand nach ihr aus, bevor ich sie dann berührte und ich mir ihre Verletzungen ansehen wollte. Eine kleine Berührung an ihrem Arm. Es hat nur diese eine Berührung gebraucht, um mich wissen zu lassen, dass das hier alles war, wofür ich die letzen zwei Jahre durchgehalten hatte.

Sie. Ihr bloßes Dasein. Ihretwegen lebte ich noch.

"Bist du es echt?" wollte sie weinend wissen, während sie versuchte sich zu setzen, aber sie nicht mal mehr das schaffte und ich nach ihr griff. Ihre kleine Hand legte sie an mein Gesicht, bevor sie wieder schluchzte und ihre Augen mich durchbohrten. "Ich bin es echt Davina. Du musst zu einem Arzt." sprach ich leise aus und nahm sie auf den Arm, ehe ich aufstand von diesem dreckigen Boden.

Ihre Augen blinzelten gefühlt nicht mal, während sie mich ansah und ich meinen Blick zur Tür schweifen ließ, da ich hörte wie jemand hochgerannt kam. 

Zum Fenster lief ich langsam und sah mir die Entfernung an, ehe ich mich entschied mit ihr rauszuspringen, da das unsere einzige Chance war, schnell hier wegzukommen und ich Davina keine Sekunde länger hier zumuten wollte.

"Wir sterben." sprach sie leise, als sie sah, was ich vorhatte und ich die Augenbraue hob, daich nicht glaubte, dass sie wirklich so wenig von mir hielt und ich sie hier sterben lasssen würde. "Vertraust du mir nicht mehr Davina?" fragte ich sie, als ich sie mit einer Hand festhielt und ich mit der anderen das Fesnter weit öffnete und wir froh sein konnten, dass wir da wirklich durchpassten.

Wortlos sah sie mich an, was Antwort genug für mich war und mich ehrlich gesagt verletzte, da sie mir scheinbar nicht mehr genug vertraute.

"Du musst jetzt leise sein Davina." sprach ich leise und drückte sie näher an mich ran, ehe ich runtersprang mit ihr und sie die Augen schloss vor Angst. "Du kannst sie wieder öffnen, wir leben noch." sprach ich leise lachend, auch wenn ihr Zustand mich mehr als besorgte. Ihre blauen Augen öffnete meine Prinzessin wieder, während sie mich wieder wie erstarrt ansah und ich dann loslief, da ich ihr Herz hörte, das immer langsamer schlug.

 Deswegen lief ich einfach so schnell ich konnte in die nächste Stadt, da sie dringend einen Arzt brauchte. Das sie auf dem Weg das Bewusstsein verlor ließ mich nur noch schneller laufen. Auch wenn ich selber kaum noch konnte. Aber für Davina würde ich selbst als Leiche noch, versuchen sie zu retten. 

___

Nachdem der Arzt sie untersucht hatte fiel mir ein Stein vom Herzen. Es ging ihr nicht wirklich gut aber sie lebte und würde das ganze auch überleben hat er gemeint.

Deswegen ließ ich sie erstmal schlafen und sah ihr dabei einfach zu. Ich sah in ihr verdrecktes Gesicht, dass sich nicht verändert hatte. Genau so perfekt wie damals sah sie aus. Ihre Haare waren noch länger geworden. Aber sie hatte etwas zugenommen. Zumindest hat sich das so angefühlt vorher.

„Milo." hörte ich ihre sanfte Stimme, in ihrem Traum sagen, bevor ich leicht irritiert war und mein Herz anfing schneller zu schlagen. Wer zur Hölle ist den bitte Milo? Wollte sie mich verarschen? Sie hatte einfach einen Neuen, während sie dachte das ich tot war?

Zugegeben wäre ich wirklich tot, hätte ich mir das für sie gewünscht aber ich bin es nicht nud daher wünschte ich ihr gerade, dass sie eine gute Erklärung hatte. Außerdem konnte ich das auch nicht einfach so akzeptieren.

Stundenlang saß ich auf dem Boden an der Wand, während ich mir sleber nicht traute ihr näher zu kommen, weswegen ich sie nur aus dieser Entfernung musterte, bis ich hörte wie sie langsam aufwachte.

Ihre Augen ließ sie über den Raum schweifen, ehe sie bei mir hängen blieben und sie wieder geschockt aussah. Ihre blauen Augen, die ich so sehr liebte, nahmen meine gefangen und diese Frau war die einzige, die mich wirklich für sich einnehmen konnten. Langsam stand sie auf von Bett, während ich ihr ansah, dass sie noch schmerzen hatte, aber ich gerade kein Wort sagen konnte, denn sie sah aus wie ein wunderschöner Engel, der auf mich zukam.

"Enno." flüsterte sie so leise, dass ich mir nicht sicher war ob ich das wirklich gehört habe, aber die Reaktion meiner Haut auf ihre Stimme und auf die Art und Weise, wie sie meinen Namen sagte, zeigten mir, dass sie es gesagt hatte. Vor mir blieb sie stehen, ehe sie sich auf den Boden kniete und sie ihre kleine und kalte Hand nach mir ausstreckte.

"Du lebst." weinte sie wieder so leise, bis ihre Hand leicht auf meiner Wange lag und sie sie dann bis an meinen Hals schweifen ließ. "Ich lebe." versichterte ich ihr leise, da sie es noch immer nicht zu glauben schien.

Obwohl ich nocht angepisst war, da ich keinen blassen Schimmer hatte, wer dieser Milo war, wollte ich gerade nur eins von Davina. Den Geschmack ihrer weichen Lippen konnte ich seit damals nicht vergessen.

Deswegen zog ich Davina an mich ran, bis ich meine Lippen auf ihre drückte und es mir egal war, dass sie einen anderen Mann hatte, da sie mir gehörte. Als würde ich nach zwei Jahren wieder aufwachen, aus einem Albtraum. So fühlte sich dieser wunderschöne Kuss mit ihr an. Ihre warme Zunge wollte sie mir in den Mund schieben, was mich lächeln ließ.

Eine Zeit lang saßen wir da, während wir uns nur anstarrten und keiner von uns ein Wort sagte, bis ich diese Stillle unterbrach. "Wer ist Milo?" wollte ich wissen von ihr und ließ sie raushören, was ich davon hielt. "Was?" fragte sie mich verwirrt und schien sich ertappt zu fühlen, was mich tief durchatmen ließ. "Du hast richtig gehört Davina. Milo? Wer ist das?" fragte ich sie nochmal und sah ihre schönen Lippen die sich zu einem breiten Lächeln formten, ehe sie leise anfing zu lachen.

Wow. Wie schön konnte dieses Lachen bitte klingen? Ein Engel saß hier vor mir und brach mir das Herz, da sie das witzig fand.

Ihr Lächeln, ließ mich nun glauben, dass sie vielleicht den Verstand verloren hatte, da sie kein schlechtes Gewissen zu haben schien. "Du lernst ihn kennen, wenn wir Zuhause sind" lächelte sie mich an, während aus mir einen knurren kam, da sie mit dem Kerl in dem Bett schlief, in dem ich sie immer gevögelt hatte. "Ich breche ihm alle knochen." stellte ich klar und sah ihre Mundwinkel zucken, bevor sie wieder lachte.

"Du willst unserem nicht mal zwei jährigem Sohn die knochen brechen?" hakte sie leise lachend nach, bevor mein Herz kurz aufhörte zu schlagen und ich nicht glauben konnte, was sie da gerade gesagt hatte.

Unser Sohn?

Schnell fing mein Herz an gegen meine Brust zu schlagen, als sie das sagte und sie einmal nickte und mir zu verstehen gab, dass ich mich nicht verhört hatte. "Was?" kam es dennoch flüsternd aus meinem Mund, bevor sie ihre weichen Lippen auf meine drückte wieder.

"Er kommt ganz nach dir sagt Kai." informierte sie mich leicht schmollend, was mich breit grinsen ließ und ich nicht geglaubt hätte in diesem Leben noch Vater zu werden. "Du warst schwanger damals?" hakte ich nochmal nach, bevor sie leicht nickte. "Ja ich hab es einen Monat nachdem das passiert ist erst gemerkt." erklärte sie mir leise, während ich jetzt daran dachte, wie dieses Kind seiner Mutter das Leben gerettet hat.

"Dann hast du keinen anderen Mann?" hakte ich nach, da das eine das andere leider nicht ausschloss. "Nein. Ich konnte es nicht." sprach sie leise, während sie mich schwach anlächelte und ich ihre kleine Hand nahm und sie küsste.

"Ich bin Vater." sprach ich leise lachend, während ich sie mitriss und sie leise lachte.



„Enno"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt