Kapitel 12

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ENNO


Es überraschte mich, dass die kleine Prinzessin die sie war, wirklich über das alles BEscheid wusste, während sie sich nie wirklich etwas anmerken ließ. Für dumm hatte ich sie dennoch nie gehalten. Höchstens für etwas zu Naiv für diese Welt in der wir alle lebten, aber auch das schlug ich mir nun aus dem Kopf, denn sie war schüchtern und zurückhaltend, aber dennoch eine kluge Frau, wie sie mir immer wieder bewies.


"Wir sind gleich da." freute sie sich, während sie mich ansah und ich leise lachen musste, denn sie schien glücklich zu sein. "Ja, hätte nicht gedacht, je wieder herzukommen." gab ich ehrlich zu, während sie fest in meine Hand griff und ich ihr dann einen leichten Kuss drauf drückte, bevor sie mich sanft anlächelte. 

Tief atmete ich durch, als wir irgendwann in dem Ort ankamen, das wir beide unser Zuhause nannten. Das Zuhause, dass ich eigentlich nie haben wollte. Aber es war der Ort an dem ich zu dem Mann gewrden war, der ich jetzt war. Der Ort an dem Davina mein kleiner Engel unser Kind aufgezogen hatte bisher.

Ehrlich gesagt, wollte ich im Moment keinen von den anderen sehen. Ich wollte nur meine süße Frau bei mir haben und unser Kind, das sicher schon sehnsüchtig auf seine Mutter wartete.

Kai und die anderen auch, aber sie alle konnten warten, denn wäre er damals gestorben, hätte ich getrauert, genau wie er um mich, aber geweint hat wohl keiner von uns beiden und das seit wir Kinder waren. Nichts außergwöhliches bei uns. Die einzige Person die wirklich offen und ehrlich weinte und ihre Trauer und ihre Angst und alles andere was damit zusammenhing zeigte, war Davina, die von ihren Gefühlen meistens kontrolliert wurde.

Vor unserer Haustür stand Cleo, die uns sicher schon gerochen hatte und sie wie in Trance zu sein schien, während ich stehen blieb und sie kurz ansah. "Was zur Hölle?" kam es hauchend aus ihrem Mund, bevor sie anfing zu laufen und sie mir um den Hals fiel, während ich spüren konnte wie stark ihr Herz gegen ihre Brust schlug.

Langsam löste sie sich von mir, während sie mir in die Augen sah und ich sie von mir wegschob, da ich ehrlich gesagt nicht wirklich bock drauf hatte.

"Ich geh schon mal rein Enno." sprach mich Davina leise an, die mich schwach lächelnd ansah, bevor sie ihren Blick über Cleo schweifen ließ und sie sie nicht weiter beachtete und sie dann zur Türe ging, ehe sie dahinter verschwand.

"Was war das?" sprach ich Cleo an, als sie mich nur anstarrte und sie selber nicht glauben konnte, das ich hier war. Eigentlich wollte ich doch nur zu meinem Kind. Stattdessen musste ich mich jetzt mit einem Zickenkrieg auseinandersetzen, den die beiden scheinbar führten, denn es war die pure Eiszeit die von ihnen ausging.

"Wo warst du die ganze Zeit?" fragte sie mich leise und ignorierte meine Frage, während ich zur Türe sah und ich wieder kurz zu ihr sah. "Erklär ich euch nachher. Was ist mit euch beiden?" wiederholte ich mich dann, während ich sah wie sich ihre Brust hob und das nichts gutes bdeuten konnte. "Als wir dachten das du tot bist, hab ich ihr gstanden das ich dich auch geliebt habe. Damit sie in ihrer Trauer nicht so alleine ist. Sie wäre fast daran zerbrochen." erzählte sie mir uns ließ mich leise auflachen.

"Willst du mir wirklich weiß machen, dass du genau so um getrauert hast wie sie es getan hat Cleo?" fragte ich sie, denn ich glaubte ihr das nicht und sie sich scheinbar selber nicht, denn sie zögerte, was mir Antwort genug war. "Ja." log sie, was mich sauer machte ehrlich gesagt. "Tu dir selbst den Gefallen und lieb jemand anderen Cleo." sprach ich aus, während ich an ihr vorbei ging und sie da stehen ließ, da ich zu diesem Kind wollte.

Noch bevor ich die Türe öffente, kam mir ein enormer Kindergeruch entgegen, der mich dieAugen schließen ließ. Eine Mischung aus meinem und ihrem Geruch, der mich lächeln ließ, denn es war unglaublich zu wissen, dass ein kleines Wesen auf der Welt existrierte, dass Davina und mich nur noch mehr verband.

"Enno!" rief Davina nach mir, während ich wahrnahm woher dieser Schrei kam und ich dann schnell die Treppen hochlief und ich bei ihr wirklich immer mit dem schlimmsten rechnete, wenn sie so nach mir rief. An mir lief sie vorbei ohne mich wirklich wahrzunehmen, bevor ich nach ihrem Arm griff und sie ansah.

"Er ist nicht hier." flüsterte mein Engel leise, bevor sie in Tränen ausbrach und sie ihr übers Gesicht liefen. Schneller fing mein Herz an zu schlagen, während ich über Davina's Worte nachdachte und ich dieses Gefühl in meiner Brust erstmal ignorierte, denn einer von uns beiden sollte ruhe bewahren. So wie meine Prinzessin aussah, würde sie das sicher nicht sein. "Beruhig dich Davina." sprach ich sie leise an und strich ihr die Tränen weg und muss sagen, es war nicht einfach überhaupt an Ruhe zu denken.

"Ich frag Cleo wo er ist." sprach ich sie wieder an, woraufhin sie weinend nickte und ich sie kurz in den Arm nahm. "Warte hier auf mich Davina." forderte ich sie auf, als ich mich von ihr löste und sie in unser altes Schlafzimmer setzte, dass jetzt wohl sein Kinderzimmer war, denn hier stand ien Kinderbett neben unserem alten Bett.

Es roch so intensiv nach unserem Kind, dass ich fast wahnsinnig wurde hier zu sein und zu wissen er war nicht da.

In ihr Wohnzimmer platzte ich, während sie schon auf mich gewartet hatte und ich tief durchatmete. "Wo ist mein Kind?" wollte ich von ihr wissen und das in einem Ton, bei dem Cleo wusste, dass ich es ernst meinte, denn für gewöhnlich ließ ich ihr mehr durchgehen als anderen.

Mitleid erkannte ich in ihren Augen, während sie mich ansah und ich die Augen schloss, denn wenn sogar sie mich so ansah, konnte es nichts gutes bedeuten. "Enno." sprach sie leise aus, während ich am durchdrehen war innerlich. "Wo ist er?" fragte ich sie knurrend, da ich merkte das ich explodieren würde, wenn ich nicht gleich eine richtige Antwort bekäme. "Wir wissen es nciht. Luca ist damals nicht zurückgekommen. Wochenlang hat Kai nach ihnen und Davin agesucht, aber nichts gefunden." antwortete sie mir dann leise und fing an zu weinen, bevor ich ihr Haus auseindernah vor Wut und Schmerz, denn ich so noch nie erlebt hatte.

"Das wirst du Davina so erklären." sprach ich sie an, da ich es nicht übers Herz brachte, ihr das zu sagen. Ihr dabei in die Augen sehen zu müssen, während sie sich vorher so grfreut hatte unseren Sohn wieder zu haben.
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"Was meinst du damit?" hörte ich Davina leise weinen, nachdem Cleo ihr das Herz brach mit ihren Worten und ich ihr ansah, wie sie innerlich zerbrach. "Er ist nicht mehr hier gewesen Davina. Kai sucht nach euch aber vor allem nach eurem Sohn."erzählte sie uns, während ich Davina lieber festhielt, denn sie schien mir, als würde sie gleich wegtreten. "Aber bisher haben sie keine Leiche gefunden und wenn ihr beide noch lebt dann die beiden bestimmt auch." versuchte sie Davina zu beruhigen die an meiner Brust weinte und ich nicht wusste, ob es wirklich klug war, ihr diese Hoffnung zu geben.

"Hast du irgendwas zu ihm gesagt?  Vielleicht wo er hin soll." fragte ich sie ruhig und hoffte für Luca das er mein Kind mit seinem Leben beschützte, falls die beiden überhaupt noch lebten. "Ich hab ihm nur gesagt, dass er mein Kind in Sicherheit bringen soll." antwortete sie mir weinend und griff in meine Haut mit ihren Nägeln.

"Ich werde ihn finden." versicherte ich ihr und würde diese Welt auf den Kopf stellen, solange keine Leiche gefunden wurde.

„Enno"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt