Kapitel 27

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DAVINA


"Du erkennst mich nicht weil du noch sehr jung warst damals Davina aber ich sage die Wahrheit. Im Schloss hat dein Vater nur mir deine Sicherheit anvertraut. Als diese Revolution angefangen hat und das Schloss gestürmt wurde habe ich dich aus den Augen verloren aber ich habe mit angehört das dich alle Wachen suchten und dich keiner gefunden hat, weder lebend noch tot deswegen ging ich davon aus das du noch lebst und habe nach dir gesucht. Ich hätte nur nie damit gerechnet das ausgerechnet du die Seelenverwandte des Alphatiers wärst." hörte ich mir an was er zu sagen hat. "Warum bist du hier wenn du nicht davon ausgegangen bist?" fragte ich ihn, da er scheinbar sein Rudel verlassen hatte. "Ich wollte zurück nachhause aber dann habe ich dich hier gerochen und bin erstmal von schlimmsten ausgegangen." erklärte er mir ruhig. Meine augen fuhren über sein Gesicht. Er war sicher ein paar Jahre älter als Enno es war.

"Wenn du ein Werwolf bist wieso hast du bei Menschen gelebt? Wieso hast du meinem Vater nicht das Leben gerettet oder meinen Brüdern? Wieso mussten sie sterben wenn du abgeblich für meinen Vater gearbeitet hast." ich verstand es nicht. Nichts davon. Wieso dieser Mann ausgerechnet jetzt hier auftauchte, wenn ich sowieso mehr als genug um die Ohren hatte. "Davina." sprach er mich an und kam mir näher was mich zurückweichen ließ. "Warum?" wiederholte ich meine Frage und spürte diese angestaute Wut in mir. Wut das ihnen keiner geholfen hat und man ihnen in den Rücken gefallen ist. Gut oder Schlecht spielte für mich keine Rolle. Ich konnte meine eigene Familie nicht verurteilen, ob es nun gute Menschen oder Schlechte waren. "Dein Vater wusste was ich war aber ihm war dein Leben wichtiger als seines." erklärte er mir und machte mich nur noch wütender. "Du hast mich aber nicht beschützt. Ich musste alleine fliehen. Gerettet haben mich Luca und Leonardo, auch wenn sie es unbewusst getan haben. Gerettet hat mich Ennos Liebe. Nicht du. Du konntest mich nicht beschützen und meinen Vater scheinbar auch nicht. Und zu allem überfluss behauptest du auch noch das uns sowieso jeder vergessen hat." ich ging einen Schritt zurück und wusste Enno war hier irgendwo.

"Prinzessin ich habe nach dir gesucht." sagte er und legte seine Hand auf meine Wange auf der eine Träne runterlief. "Nimm deine Hände lieber weg von ihr." hörte ich die einzige Stimme auf der Welt, die ich gerade hören wollte. Der Mann, der sich noch nicht einmal vorgestellt hat sah an mir vorbei und nahm vorsichtig seine Hand von mir.

Langsam drehte ich mich um und sah Enno an. Enno und die anderen, die alle aussahen als wären sie im Krieg gewesen. Verletzt schienen sie aber nicht zu sein. "Davina mein Schatz, kann ich dich keine zwei Minuten alleine lassen ohne das du dir so nen Typen anlachst?" fragte er mich und gab mir mit seiner Hand zu verstehen das ich zu ihm gehen sollte. Langsam ging ich auf ihn zu bis ich vor ihm stehen blieb und hochsah. Ich hatte ihn vermisst, viel zu sehr vermisst.

Deswegen holte ich mit meiner Hand aus bevor ich ihm eine knallen wollte. Wollte, weil Enno meinen Schlag abfing mit seiner Hand, die mein Handgelenk festhielt.  "Zwei Minuten? Du bist seit mehr als einer Woche weg du Arschloch. Wie kannst du mich einfach alleine lassen, nachdem ich zwei Jahre um dich geweint habe?" wollte ich wissen und ließ meine Wut jetzt auch an ihm aus. Denn ich war wütend. Auf alle irgendwie.

Ich hörte Luan und die anderen auflachen, was mich irgendwie noch wütender machte. "Was lacht ihr?" fragte ich sie in einem Ton den sie alle scheinbar nicht von mir kannten. Ich zog meine Hand aus Ennos Hand. "Davina beruhig dich." sagte Enno leise zu mir als er mich an sich ranzog und ich sein Herzschlag spüren konnte, weil wir uns so nah waren und im Moment keiner etwas sagte. "Ich will mich nicht beruhigen. Ich war ruhig Enno. Die ganze Zeit war ich ruhig und hab geduldig dabei zugesehen wie du und alle anderen ihr Ding machen und mit mir umgegangen sind wie es ihnen passt aber ich hab genug davon. In der Hoffnung das du und die anderen mehr in mir sieht als das kleine Mädchen von damals. Aber ich habe genug davon immer die dumme zu sein die heulend Zuhause rumsitzt während du dich duch die gegend vögelst wenn du sauer auf mich bist. Ich habe genug davon von keinem von euch ernst genommen zu werden. Ich habe auch genug davon beschützt werden zu müssen." schrie ich sie alle an und stieß den Mann, den ich so sehr liebte von mir weg. Ich stieß Enno weg von mir, der überfordert aussah. Wer kann es ihm verdenken, die ganze Zeit über war ich die nette kleine Prinzessin die alles für ihn getan hätte.

"Er.."  sprach mich Luca an zu dem ich mich drehte. "Er kann alleine für sich sprechen aber hat wie es aussieht nichts zu sagen." unterbrach ich ihn und drehte mich wieder zu Enno, dessen Augen in meine sahen. Diese wunderschönen Augen. "Mach ab jetzt einfach das was du willst es war das letzte mal das ich irgendwem gesagt habe er soll nach dir suchen." informierte ich ihn und drehte mich um, da ich zu meinem Kind wollte, dass mich jetzt als einziger trösten konnte.


„Enno"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt