Kapitel 11

5.1K 189 15
                                    

DAVINA


Folter. Er wurde gefoltert. Enno wurde gefoltert und das sah ich ihm und seinem Körper an, aber dennoch war er so unheimlich stark, dass er mir das nicht zeigen wollte.

Der Gedanke, dass man ihm schmerzen zugefügt hatte, brachte mich innerlich. Ich bin froh, dass ich das nicht mitansehen hab müssen, denn ich hätte keine Sekunde davon ertragen, aber ich wollte Enno dennoch beistehen. Er aber schien nicht darüber reden zu wollen und ich kannte Enno was das anging.

Er sprach nur über etwas, wenn er es auch selber wollte. Gerade jetzt wollte er nicht darüber reden und deswegen beließ ich es dabei.

Enno ließ mich erst wieder runter, als wir in einer Stadt ankamen. Es war genau die Stadt, in der wir das erste mal damals zusammen waren und das bedeutete, dass wir bald Zuhause waren.

Die Blicke der Menschen hier hafteten an mir, ehe ich sah, wie sie Enno ansahen und sie ihre Blicke schnell senkten und dann auch von den Straßen verschwanden. Ich konnte das wirklich nur zu Gut verstehen, er wirkte so furchteinflösend, auch wenn er aussah wie ein griechischer Gott.

"Denkst du sie erkennen mich?" fragte ich ihn leise, als ich sah, wie seine Augen zu mir runterschweiften und er leise lachte. "Vermutlich schon Davina. Es gibt nicht so viele Menschen mit solchen Haaren." sprach er lächelnd, während ich mich an ihm festklammerte und es ihn kein bisschen beunruhigte.

"Du klingst nicht gerade so, als würde dich das beunruhigen." sprach ich und hörte sein raues Lachen, als er mich vor sich herschob und ich aussah, wie ein kleines Kind neben diesem Riesen. "Ich töte jeden, der dir zu nah kommt." erklärte er mir seine ruhige Art, bevor ich kaum merklich den Kopf schüttelte und ich seine kräftige Hand an meinem Rücken spürte, die mich weiter schob.

"Du kannst das doch nicht einfach klauen." sprach ich panisch, da mir der arme Mann leid tat, der keine Wahl hatte, als er Enno nur ansehen musste. "Wir klauen es nicht. Er schenkt es uns." lachte er leise, was wohl eine Entschuldigung sein sollte dafür. "Gib ihm irgendwas dafür." sprach ich ihn nochmal leise an, da der Laden aussah, als wäre er nicht so gut besuchte und der Arme mann sicher selber kaum über die Runden kam. "Was soll ich ihm geben?" hakte er nach und schien genervt zu sein, ehe ich überlegte und ich zu dem Mann sah, bevor ich meinen Arm ansah.

"Davina, dass ist das einzige, dass du noch aus deinem Elternhaus hast." sprach Enno mich an, als ich das Armband, dass mein Vater mir ein paar Monate, bevor er hingerichtet wurde geschenkt hatte. "Ich weiß, aber er braucht es sicher mehr als wir." sprach ich ehrlich aus und ging dann zu dem Herrn, der Angst hatte.

"Hier, es ist sehr wertvoll, wir würden dafür nur gerne etwas essen." sprach ich ihn lächelnd an, bevor ich Enno hinter mir spürte und ich sah wie der Mann schluckte. "Nicht nötig." kam es flüstern von ihm, bevor ich sanft lächelte und mein Diamantenarmband in seine Hand legte. "Ich hoffe wir konnten ihnen damit etwas helfen." sprach ich schwach lächelnd, ehe ich etwas Obst nahm, da es ein Obststand war. Für Enno nahm ich auch was mit, da er mich nur beobachtete und er selber noch nichts gegessen hatte.

"Vielleicht sollten wir heute Nacht lieber hier bleiben." sprach er, als wir gegessen hatten und derMann vorher geweint hatte und sich nch hunderte Mal bedankt hat. "Wieso? Wir sind doch fast da." wollte ich wissen, bevor seine Hand nach meiner griff und er mich hinter sich herzog. "Ja, aber ich bin müde Davina." gab er zu, was ich ihm auch ansah. Lächelnd folgte ich ihm, da ich erleichtert war, dass er wenigstens zugab, dass er erschöpft war.


___

"Wolltest du nicht etwas schlafen Enno?" hakte ich nach, als er seine Lippen immer wieder auf meinen Hals drückte und ich diese sanften Küsse von ihm genoss. Tief atmete ich durch, während ich meinen Kopf leicht in den Nacken legte, damit er es leichter hatte und ich ihn rau lachen hörte, während seine warmen Hände, die ich an meiner Taille lagen, mich näher an ohn ranzogen. "Ich dachte du hast mich vermisst." hörte ich seine Stimme leise sagen, während er weitermachte und seine Lippen nun meine Brüste küssten.

"Hab ich, aber ich finde du solltest dich ausruhen." sprach ich leise, auch wenn ich nicht wirklich wollte, dass diese unglaublich intesiven und intimen Berührungen aufhörten.

Seufzend, nahm er seine Lippen von meiner Haut und sofort vermisste ich sie, was er mir scheinbar ansah, denn er lachte leise, bevor er sich hinlegte und ich noch auf ihm draufsaß.

"Hast du an mich gedacht Enno?" wollte ich wissen, denn ich hatte jede freie Minute nur an ihn gedacht. An ihn und unseren Sohn. Seine vollen Lippen bildeten sich zu einem Lächeln, während seine rauen Hände, leicht über meine Haut an meinen Beinen strichen. "Jeden Tag." sprach er leise, was mich leicht nicken ließ. "Es war das einzige, dass mich am Leben gehalten hat." sprach er leise weiter, bevor ich meine Lippen sanft auf seine drückte. "Ich hab auch jeden Tag an dich gedacht Enno. Ich hab auch immer wieder von dir geträumt." erklärte ich ihm leise, ehe ich mich neben ihn legte und ich meine Hand auf seine warme Haut legte.

Die ganze Zeit sah ich Enno an, bis er einschlief und ich auf ihn aufpassen würde, so wie er immer auf mich aufgepasst hatte. Langsam setzte ich mich auf und musterte ihn. So unglaublich ruhig lag Enno neben mir, während er schlief und er sonst nie so ruhig schlief.

"Danke das du wieder in meinem Leben bist." fing ich an zu weinen, als ich ihn wieder ansah, da ich noch immer nicht glaubte, dass er gerade hier lag.

___

Seine schönen Augen öffneten sich und sahen direkt in meine, was mich verlegen wegsehen ließ, da ich ihm sicher langsam wie eine durchgeknallte vorkam. "Guten Morgen meine Schöne. Hast du nicht geschlafen?" wollte er wissen, als er sich setzte und er nun runtersah zu mir, was mich rot werden ließ, da man mir das scheinbar sofort ansah. Leicht schüttelte ich meinen Kopf, da ich nicht zugeben wollte, wieso ich nicht schlafen wollte. "Wieso?" hakte er nach, was mich in seine Augen sehen ließ und ich rot wurde. "Weil ich aufpassen wollte, damit du in Ruhe schlafen kannst." gab ich dann doch zu, was ihn rau auflachen ließ, bevor er seine vollen Lippen sanft auf meine drückte. "Danke Davina, das weiß ich zu schätzen." sprach er leise, bevor er mich wieder küsste und ich lächeln musste.

"Vermisst du ihn?" hakte Enno nach, als wir auf dem Heimweg waren und ich ihm nun schon seit Stunden voll geredet hatte. "Ja, ich war noch nie so lange weg von ihm." erklärte ich ihm und musste an mein Baby denken. An meinen süßen kleinen Sohn, der ganz nach seinem Vater kam.

Meine Agen ließ ich zu Enno schweifen, der wieder ganz nach Enno aussah. Also Perfekt. Keine Müdigkeit. Keine Erschöpfung. Keine Folter. Nichts davon sah man meinem umwerfenden Mann an.


"Wieso hast du ihn Milo genannt?" wollte er wissen, was mich leise lachen ließ. "Gefällt dir der Name nicht?" hakte ich schmunzelnd nach, bevor er leise lachte. "Ich frag nur ob es einen Grund hatte." erklärte er seine Neugier, während ich hinter ihm herlief.

"Mein Bruder hieß Milo." erklärte ich ihm leicht lächelnd, während ich an meine Familie dachte und ich dann wieder zu Enno sah. "Er war mein Lieblngsbruder." sprach ich weiter und hörte ihn leise lachen. "Wieso?" wollte er wissen, was mich lächelnd nach seiner Hand greifen ließ.

"Er hat mich von den Problemen meines Vaters abgelenkt." erklärte ich ihm, was mich tief durchatmen ließ, da diese Probleme ihnen wohl zum Verhängnis geworden waren. "Welche Probleme hatte er?" wollte er wissen, was mich lächelnd zu ihm hochsehen ließ, da jeder von mir dachte, dass ich keine ahnung hatte, was die Leute von meinem Vater dachten. So war es aber nicht.

"Sein Volk hasste ihn. Zumindest der arme Teil davon." fing ich an und sah Enno an das er überrascht war über diese Worte. "Ich glaube er war krank. So krank das er meine Mutter hat enthaupten lassen hat." sprach ich weiter und dann blieb er stehen und sah mich verwirrt an.

"Dachtest du echt, ich habe mich nie für das alles interessiert Enno?" hakte ich nach und sah ihm an, dass er mir nicht antworten wollte darauf. "Die meisten dachten immer ich wäre nur eine dumme Prinzessin, die sich nur um ihr Aussehen kümmert und welchen Prinzen sie mal später heiraten will. Aber das ist nicht alles was ich bin." erklärte ich ihm und sah seinen Mundwinkel zucken.

"Ich hab dich nie für dumm gehalten Davina. Nur für Naiv." erklärte er mir, während seine Hand meine Strähnen in meinem Gesicht wegstrichen.  "Aber das denke ich jetzt auch nicht mehr." sprach er leise, ehe er seine warmen Lippen auf meine drückte.

„Enno"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt