Kapitel 35

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ENNO

Luca stand wie erstarrt neben mir und sah Davina, die sich nicht länger auf den Beinen halten konnte, an. Begreifen, was gerade passiert ist konnte wohl keiner von uns, denn ich war nicht in der Lage mich zu rühren bis ich einen zweiten Pfeil sah, der auf sie zuflog. Milo drückte ich Luca in die Hand bevor ich den Pfeil abfing, mit meinem Körper, denn das scheiß Teil landete in meinem Rücken, aber alles was ich sah war Davina die in meine Arme fiel und ich riechen konnte, wie sie anfing zu weinen. "Cleo." brüllte ich und sah zu ihr als mich noch ein Pfeil traf und sie verstand, was ich ihr sagen wollte, denn sie kümmerte sich um jeden in diesem Raum. Genau wie Leo und Luan, die ihr halfen und ich Luca's Tränen roch, denn er stand immernoch wie angewurzelt da, bis mein Blick seinen traf und er zu mir kam um mir die Pfeile aus dem Rücken zu ziehen.

"Davina." sprach ich meinen kleinen Engel an als ich in ihr schönes Gesicht sah, das blass wurde. "Du darfst nicht sterben." sagte ich leise zu ihr und konnte kaum klar denken, denn mir stieg dieser Geruch ihres Blutes immer mehr in die Nase und es klebte an meinen Händen und auf dem Boden. "Hörst du mir zu Davina? Ich erlaub dir das nicht." sagte ich und musste mich zusammenreißen, denn ich wusste nicht wie lange ich mich noch unter Kontrolle hatte. "Hol irgendeinen Arzt." schrie ich Luca an, der nicht zu wissen schien was er tun soll. Erst da kam er wieder zu Besinnung, denn er lef mit meinem Kind im Arm los, während Davinas Herzschnlag immer langsamer wurde und auch ihre Augen immer leerer wurden. "Davina bleib bei mir." sah ich meine Traumfrau an, die leicht lächelte. "Ich versuchs." hörte ich sie leise sagen während ich sie näher an mich ranzog, denn ihr kalter Körper wurde immer kälter. "Davina bleib wach." forderte ich sie auf und wusste, wenn sie jetzt das Bewusstsen verliert, wacht sie nie wieder auf. "Davina ich bin zu dir zurück gekommen und habe zwei Jahre folter für dich überstanden um dich nicht alleine zu lassen. Jetzt lass du mich bitte nicht alleine." sagte ich zu ihr und konnte es nicht verhindern, dass mir eine Träne übers Gesicht lief. "Ich überlebe keinen Tag ohne dich." gestand ich ihr ehrlich, denn ich wäre nicht so stark wie sie es war.

"Erzähl mir etwas Davina. Egal was." forderte ich sie auf und hoffte sie würde so wach bleiben, wenigstens bis Luca zurück kam. Ihre blauen und wunderschwönen Augen sahen mich an, während ich merkte wie sie immer schwächer wurde. "Wölfe waren früher immer meine Lieblingstiere, als ich noch ein Kind war." erzählte sie mir leise und ließ mich auflachen, auch wenn mir nicht nach lachen war. "Ich war neidisch und wäre auch gerne eine von euch gewesen Enno." erzählte sie weiter und musste schlucken, aber ich hatte das Gefühl das sie das reden wachhielt und das war mir tausend mal lieber, als wenn sie jetzt für immer einschlafen würde. "Du bist eine von uns." erwiderte ich, denn so war es für mich auch wenn sie keine Wölfin war.

"Erzähl mir etwas, dass ich nicht über dich weiß." forderte ich sie auf und fragte mich wo zur Hölle dieser Arzt blieb, denn wenn Davina mir sterben würde, dann würde ich jeden in Stücke reißen. "Du wärst wieder Vater geworden, glaub ich." gab sie leise zu während sie ihre Hand auf ihren Bauch legte und ich nicht glauben konnte, was sie gerade gesagt hat. "Was?" kam es flüsternd aus meinem Mund während ich meine Hand jetzt auch auf ihren Bauch legte und mein Herz kurz davor war zu explodieren. "Ja, ich hab es mir so sehr gewünscht, dir eine Tochter zu schenken." lächelte sie leicht und schwach. "Enno es tut weh." sagte sie und weinte wieder während ihre kleine Hand in meinen Arm griff. Sie war schon immer schwach, aber dieser Griff war schwächer, als Milo seiner. "Ich weiß Davina, aber Luca ist schon auf dem Weg." erklärte ich ihr, da ich Luca roch der näher kam und einen unbekannten Geruch, bei dem ich hoffte, der Kerl war gut, denn ich wusste nicht wie lange mein kleiner Engel noch hatte. 

"Enno." sprach sie mich leise an während ich nicht glauben konnte, dass ich wirklich weinte. Nicht weil sie es nicht verdient hätte, aber ich würde meine Gefühle für gewöhnlich nicht vor den anderen zeigen, aber das war mir gerade egal. Davina sollte sehen, wie viel sie mir bedeutete, denn ich habe noch nie für jemanden geweint. Seit über 20 Jahren, habe ich keine Träne vergossen. "Wenn ich nicht.." wollte sie sagen aber ich konnte das nicht mal hören, ganz zu schweigen daran denken. "Du wirst es überleben und dann hauen wir beide ab, egal wohin du willst. Wir verschwinden mit unserem Sohn und unserer Tochter, die du bekommen wirst Davina." unterbrach ich sie und genau das würde ich tun. Ich würde diese Frau weg bringen, von meinem Scheiß leben und auch aus ihrem Scheiß leben. "Vielleicht ist es kein Mädchen." sagte sie leise und dann war endlich Luca da und ich hörte Milo noch immer weinen. "Dann bekommen wir noch eins Davina." sagte ich leise zu ihr und drückte ihr meine Lippen auf ihre nasse Wange, die salzig schmeckte wegen ihrer Tränen.

"Wenn sie stirbt, sterben sie mit ihr." informierte ich den Mann, der Hand an meine Frau legte und zitternd nickte, aber das sollte Anreiz genug sein, ihr das Leben zu retten. "Sie ist vielleicht schwanger." informierte ich ihn noch und gab ihm damit zu verstehen, dass er für sein eigenes Wohl, beide retten soll. 

„Enno"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt