Hey ihr Lieben, ich habe zwar mehrfach über die Geschichte noch einmal rüber gelesen und alles was ich gesehen habe an Fehlern korrigiert aber es kann sein, dass ich welche Übersehen habe. Scheut euch nicht, mir das Mitzuteilen..
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Es dämmerte bereits, die Straßenlampen waren schon eingeschaltet. Gerade jetzt, wenn viele Leute von der Arbeit auf dem Weg nach Hause waren, war es in der Innenstadt sehr voll. Viele gingen noch Einkaufen und andere Besorgungen machen. Die Menschen liefen wie blind aneinander vorbei, beschäftigt mit ihren Listen, dem Stress oder telefonierten. Zwischen all den Leuten ging eine dunkle Gestalt. Sein Kopf war zum Boden hin gerichtet, verborgen unter der schwarzen Kapuze seines Sweatshirts. Er bog ab in eine Nebenstraße und ging in einen Supermarkt.
Ben sah einen jungen Mann mit Kapuze den Laden betreten. Er schmunzelte, als er sah wie dieser erschöpft und sich offensichtlich unsicher umsah. Er sah so aus wie Ben selbst vor noch ein paar Minuten. Er ging wohl nicht oft Einkaufen oder zumindest nicht in diesem Geschäft, wusste daher auch nicht was er einkaufen sollte. Er versteckte sich hinter einer Kapuze, die er auch im Laden nicht abnahm. Ob er nicht erkannt werden wollte? Bens Schriftsteller-Ich wurde neugierig.
Der junge Mann ging etwas planlos durch die Gänge. Zuerst nahm er eine Flasche O-Saft aus dem Regal, dann ging er weiter. Beim Gemüse und Obstregal blieb er stehen und nahm sich einen Apfel, ein paar Kiwis und ein Bündel Bananen. Dann ging er in Richtung Kasse. Beim Alkoholschrank blieb er jedoch wieder stehen. Kurz schwebten seine Augen über die Auswahl, dann griff er nach einer Flasche Scotch-Whiskey. Anschließend ging er weiter zur Kasse. Kaum hatte er bezahlt, öffnete er die Flache Whiskey und trank einen großen Schluck. Seine Hände zitterten. Mit einer Tüte in der Hand, in der er seine Einkäufe gelegt hatte, sowie der Flasche Whiskey verließ er schnell den Laden.
Ben kam sich ein wenig vor wie ein Stalker, als er beobachtete was sich der Kerl in seinen Korb legte. Schließlich blieb dieser beim Alkoholschrank stehen. „Grauenhafte Auswahl" murmelte Ben leise, als der Junge sich Scotch-Whiskey auswählte. Er sah ziemlich fertig aus. Ben malte sich im Kopf die unterschiedlichsten Dinge aus, die ihm zugestoßen sein könnten. Was für ein Grund könnte er haben, dass er in einen Laden kommt, in dem er vorher noch nie war und sich den widerlichsten Alk genehmigte? Ben sah die Hände des Jungen zittern, als dieser hektisch die Flasche öffnete und einen großen Schluck nahm. „Alter, er muss aber schnell vergessen wollen", dachte Ben. Er war neugierig und langsam machte er sich zudem Sorgen. Er hatte als der Junge begann den Whiskey zu trinken, kurz das Gesicht sehen können. Er schien relativ jung zu sein, aber was sollte er machen? Hinterher rennen und sagen „hey alles ok?" ja genau, der Junge wird ihn dann vermutlich beschimpfen oder ähnliches.....
Kaum aus dem Laden heraus gekommen, lehnte sich der Junge Mann an eine Hausecke und übergab sich. Den sauren Geruch von Erbrochenem, sowie seinem gerade erst gekauftem Whiskey, ließ ihn sich weiter schleppen. Kurz darauf blieb er dann aber auch schon wieder stehen und hockte sich schließlich hin. Er bedeckte sein Gesicht mit den Händen. Tränen flossen über seine Wangen, dann richtete er sich wieder auf und ging zielstrebig weiter. Die Flasche Whiskey lag immer noch schwer in seiner Hand. Um den sauren Geschmack in seinem Mund los zu werden, nahm er zwischendurch immer mal wieder einen Schluck. Plötzlich blieb er stehen, sein Kopf schwenkte nach rechts in eine kleine Seitengasse. Ein Mann kam heraus, er war etwas größer als der Junge, sie sprachen kurz leise miteinander. Dann ging der Junge abwinkend weiter. Er ging in Richtung Innenstadt. Dort setzte er sich auf eine Bank vor einem Mc Donalds. Voller Verachtung sah er zu dem Schnellimbiss rüber und den Leuten die dort ein und aus gingen.
Ben machte seine Besorgungen und verließ dann auch wieder den Laden. Sein Blick wanderte suchend die Straßen entlang, dann ging er langsam los. „sieht so aus, als bekommt ihm Whiskey nicht.", murmelte er als das Erbrochene sah und angewidert seine Nase rümpfte. Er runzelte die Stirn, eigentlich sollte er schnell zurück zu seinem Appartement bevor sein Assistent kommt und die Frage stellt: „na? Bist du weiter gekommen?" er wird nicht erfreut sein zu hören, dass er seit drei Tagen den Stift nicht mehr in der Hand gehabt hat. Aber er entschied sich nicht für zu Hause sondern lief Richtung Innenstadt. Er traf auf einen Mann, der den Kopf schüttelte und vor sich hin murmelte „da fragt man freundlich, ob man helfen kann und was kommt als Antwort, lassen sie mich in ruhe". Ben horchte auf „Entschuldigen sie, haben sie einen Jungen gesehen mit einer Flasche in der Hand?" dieser nickte „da lang", er zeigte gerade aus. Ben eilte weiter, was genau wollte er sagen, wenn er den Jungen sah? Er wusste es selbst nicht. Vermutlich erinnerte er ihn einfach zu doll an sich selbst früher. Plötzlich sah er ihn verloren auf einer Bank böse auf McDonalds starrend und mit geröteten Augen klammerte er sich an seine Whiskey Flasche. Ben gab sich einen Ruck und ging auf ihn zu. Er setzte sich neben ihn und hielt ihm seine Wasser Flasche hin. „Hier, das Zeugs bringt gar nichts, glaub mir!" Der Junge zuckte zusammen und drehte erschrocken sein Gesicht zu Ben.
Shavo blickte erschrocken den Mann an, der ihm jetzt gegenüber saß. Einen Augenblick regte er sich nicht, sondern starrte den Typen nur an. Misstrauisch musterte Shavo den Fremden. Er schaute geradeaus. „Danke, aber ich komm schon klar." Shavo nahm erneut einen Schluck Whiskey. Er stand auf und ging weiter. „Aber danke für deine Fürsorge.", rief er noch. Shavo ging weiter die Fußgängerzone entlang. Plötzlich ging sein Handy. "ja? Hey Mom." Shavo sprach mit seiner Mutter auf arabisch. Shavo wurde etwas lauter, dann legte er auf. Nach einem kurzen Stück durch die Fußgängerzone, betrat er ein etwas heruntergekommenes Haus.
Ben runzelte seine Stirn und sah dem Jungen nach, dann lachte er „wie Dickköpfig". Aber er war ein wenig beruhigt, seine Stimme hatte fest geklungen und klar. Dennoch sah er den Schatten immer noch in seinen Augen. Ben ließ die Wasserflasche auf der Bank stehen, dennoch schüttelte ihn dann das schlechte Gewissen und er drehte sich um und ging in Richtung nach Hause. Er wusste zwar nicht ob es eine gute Idee war, den Jungen sich selbst zu überlassen aber er sah nicht so aus als hätte er kein zu Hause. Als er sich noch einmal umdrehte, sah er den Jungen telefonieren. Wieder kramte er seinen Block heraus, schrieb eine kleine Notiz darauf und legte sie unter die Wasserflasche. „was mache ich nur? Er kommt vermutlich eh nicht zurück", mit den Worten drehte er sich Kopfschüttelnd um und ging nach Hause.
Shavo ging die Treppe hoch und betrat einen Raum. Dort saßen mehrere Jungen, die alle ungefähr in Shavos Alter waren. „Shavo, wie geht's dir? Alles klar? Alles fit bei dir?" Ein etwas korpulenterer Junge kam auf ihn zu und gab ihm die Hand. Shavo ging ihm entgegen. „Ja, passt schon, und bei euch?" „Passt schon. Alter wieso hast du Whiskey geholt? Warum hast du kein Wodka geholt? Der ballert viel mehr!" „Ja Alter" meldete sich jetzt ein dünnerer Junge. „Was ist los mit dir? Du bist so komisch in letzter Zeit. Was ist eigentlich mit deiner Schwester, hab sie schon langer nicht mehr gesehen, kannst du sie mal für mich klar machen? Die ist echt heiß, die hat..." Shavo war mit einem Satz bei ihm und packte ihm an den Hals. „Hey du kleines Stück Scheiße, du redest von meiner Schwester, du Wichser." Der korpulentere und ein Anderer eilten zu den beiden und trennten sie. „Shavo, was zum Teufel ist los mit dir Alter? Chill mal." Shavo drehte sich nur um und schlug mit voller Wucht zu. Der korpulentere Junge schwankte nach hinten und fiel zu Boden, dann war alles still. Alle starrten Shavo an, der drehte sich nur um und verließ das Gebäude wieder. Voller Wut stapfte er wieder in Richtung Innenstadt. Als er wieder beim Mc Donalds angekommen war, setzte er sich wieder auf die Bank, auf der er vor wenigen Minuten schon einmal gesessen hatte. Verwundert stellte er fest, dass die Wasserflasche noch immer da stand und darunter ein Zettel lag. Shavo nahm den Zettel in die Hand und las ihn. Tränen brachen aus seinen Augen. Er legte sein Gesicht in seine Hände, so saß er dort und weinte sich die Seele aus dem Leib.
Ben fragte sich auf dem nach Hause weg, ob der Junge seine Notiz gelesen hatte. So hatte er, falls er zurück gekommen war ihn vielleicht ein bisschen ermutigt. Vielleicht den Schatten aus seinen Augen vertrieben, er hoffte es. Ob sie sich wiedersehen würden? Zumindest würde er vielleicht etwas von ihm hören, er hatte beschlossen über seine Bücher mit ihm zu kommunizieren. Er hatte plötzlich so vieles brauchbares im Kopf für eine neue Kurzgeschichte, sie würde den Titel "die Begegnung" tragen. Er wollte sie so berührend schreiben dass selbst der Junge sie durch Zufall einmal las. Er wollte ihm Hoffnung schenken ihn stärken. Es war tatsächlich als wäre er seinem alten Ich begegnet und er wollte ihm zeigen dass er nicht allein ist. So wie Ben es sich selbst früher gewünscht hätte. Die traurigen Augen gingen ihm fast nicht mehr aus dem Kopf. Er wurde wütend auf denjenigen, der diesem Jungen so viel leid in die Augen gebracht hatte. Er wuschelte sich über die Haare. Er hatte es sich fest vorgenommen, er würde ein lächeln auf das Gesicht zaubern, das versteckt hinter einer Kapuze so viel leid trug. Dann schüttelte er seinen Kopf, Ben du Weichei da kommt ein Junge den du nicht kennst und du willst ihn gleich retten, obwohl du nicht mal seine Probleme kennst? Vielleicht will er ja gar keine Rettung. Zu Hause angekommen stürzte er sich zum Papier und schrieb und schrieb und schrieb. Er bemerkte kaum als sein Assistent vs bester Freund schließlich die Wohnung betrat. Er horchte erst auf, als dieser sagte „ah haben Herr König sich endlich daran gemacht zu schreiben?" Ben hasste es wenn David das tat, aber er lächelte nur. „Warte ab, diese Kurzgeschichte wird ein Kracher!"
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Dankeschön für den Stern. hihi 🤗
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Erlöse mich
Mystery / ThrillerDiese Geschichte ist KEINE Fortsetzung von Kalte Keller. Vor etwa 11 Jahren, saßen ich und ein guter Freund an diesem Buch. Ich hoffe es ist nicht zu verwirrend, aber wir haben uns immer abgewechselt beim Schreiben... Es beinhaltet Gewalt, Leidensc...