Kapitel 29

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Ben rutschte sehr schnell wieder in seine Arbeit, er vergaß wo er war er, vergaß wer alles in seinem Wohnzimmer saß und es tat gut. Er schrieb, machte Skizzen, überlegte sich Unterrichtsstoff, er war richtig gut dabei.

Währenddessen kümmerte sich David um Shavo und den Rest der Familie. Er kam sich vor wie jemand, der sich einfach so rein getrickst hatte bei der Tankian Familie und das nur, weil er sich in Ziva verliebt hatte. Er fühlte sich unwohl, nicht frei seine Emotionen zeigen zu können und er fühlte sich Hilflos, er wusste nicht was er tun sollte. Er wollte das alles gut ausging und dass er weiterhin Ziva sehen konnte. Welche Konsequenzen ihr zusammensein hatte, hatte er noch nicht bedacht. Sollte Zivas Vater das herausbekommen, was würde er mit Ziva und auch ihm anstellen? Er begann sich Sorgen zu machen, in seinem Bauch war plötzlich ein ganz mulmiges Gefühl. Er ließ Shavo mit seiner Mutter und Serjey in seinen Gedanken hinter sich, dann stellte er sich ans Fenster und lehnte seine Hand dagegen. Plötzlich sah er etwas draußen und zuckte zusammen. Er sah jemanden, der zu ihnen hinauf zeigte und eine zweite Person die dann los rannte. David hatte plötzlich ein ganz schlechtes Gefühl.

Er schlurfte jedoch zur Tür und öffnete sie, als es klingelte. Ein Junge stand vollkommen außer Atem vor ihm. „Ist Shavo da?", fragte der Junge während er nach Luft rang „äh ja und du bist?" „ein Freund", sagte dieser nur Augenrollend, er drängelte sich dann an ihm vorbei. „hey Shavo, Mann Alter du siehst Scheiße aus.", er sah ihn kurz geschockt an „dein Alter ist total ausgerastet, er schreit die ganze Nachbarschaft zusammen. Er schwört er bringt dich um, wenn er dich sieht. Er hat getrunken und gegen die Wand geschlagen. Alter, der ist rasend vor Wut.", erst jetzt sah er, dass der Rest von Shavos Familie auch hier war „oh hey ach ihr seit alle hier, wofür habe ich mich dann so abgehetzt. Alter.." er hatte eine rosa Wange, die offensichtlich nicht vom rennen kam. Er folgte Shavos Blick „der Bastard hat mich gefragt wo du bist und ich so 'scheiße Mann, sie sind besoffen' und dann er so: 'Wo ist Shavo? Wo versteckt er sich?' ich so: ‚Alter, ich hab keine Ahnung Mann' und er dann: bähm, voll in mein Gesicht. Ich so: 'sie sind doch verrückt Mann.' und er so: 'du kleines Stück Scheiße', ich so: 'was haben sie grade gesagt?' und er so: 'du hast mich schon verstanden', da hab ich ihm voll eins über die Rübe gegeben. Er hat so voll überrascht geguckt. Naja dann bin ich abgehauen. Hab aufm Weg hierher Yugine getroffen. Alter, der hat die ganze Zeit nur was von 'die Schlampe Ziva' gemurmelt ey.. Habe ihn dann so lange bearbeitet, bis er mir gesagt hat wo du steckst. Alter was geht denn hier ab?", das purzelte alles in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit aus ihm heraus. David musste sich zusammen reißen nicht los zu lachen, aber das fiel ihm ganz schön schwer.

„Hey Leo, Alter halt mal die Luft an.. Atme erst einmal tief ein und aus." Shavo wandte sich zu David. „Entschuldige das verhalten von Leo, er ist etwas chaotisch aber ein guter Kerl. Könntest du ihm etwas zum Kühlen holen, für seine Wange bitte?", er wandte sich wieder Leo zu. „Ansonsten geht's dir aber gut?" „Ja klar Mann, bei mir ist alles fresh." „Okay, wir müssen die Polizei verständigen. Ansonsten tut er noch jemandem etwas oder sich selbst." Leo starrte Shavo an. „Alter, wie kannst du dir um den Sack.." „Hey" Shavo hatte seine Stimme erhoben. „falls du es nicht bemerkt hast, steht meine Mutter hier neben mir du Vollidiot. Also hab etwas mehr Respekt. Wenn hier einer über unseren Vater schimpfen darf, sind es Serj, Ziva, ich und unsere Mutter, ist das klar?" Leo nickte. „Klar Mann, chill.." Ziva und Serjey tauschten nervöse Blicke, Shavo bemerkte das. „Macht euch keine Sorgen. Er wird uns hier nicht finden, selbst wenn, wird er uns nichts anhaben können" Shavo stand auf. „Shavo, was hast du vor?" fragte seine Mutter. „Leg dich wieder hin. Du musst dich schonen!" Leo schaute hin und her. „Was ist denn los? Ich verstehe gar nichts mehr..", sagte er ganz verwirrt „Musst du auch nicht, ich erklär' dir später irgendwann alles..", Shavo seufzte.

„hier fang" David warf ihm ein Kühlpack zu. Leo reagierte „danke Mann..Au.." er hielt sich die Wange „Alter, ich check hier nix mehr, was willst du mir später erklären? Und wer isn' der da? Was machst du überhaupt hier? Aber hey keine Panik ey, ich war ganz vorsichtig. Weißt du, hab' extra zwei mal Bahn gewechselt und so, damit niemand sieht wo ich hin fahr. Weißt du wie in den Movies und so. Yugine hab ich draußen gelassen, Alter der hatte schiss hier hoch zu kommen, meinte da oben wohnt son kranker Typ ey, vor dem er voll schiss hat." jetzt musste David so richtig anfangen zu lachen, er konnte nicht mehr. Eigentlich war's ja gar nicht lustig, aber so wie Leo das alles erzählte, war es einfach köstlich „wasn' mit dem los? Kifft der zu viel?" David schlug sich auf die Schenkel und versuchte mit mittlerweile rotem Kopf noch Luft zu bekommen „der war gut..", prustete er. David stützte sich mittlerweile an der Wand ab und hielt sich den Bauch. Er schmunzelte, nachdem er sich wieder einigermaßen gefangen hatte. Leo guckte ihn an, als wäre er Geistesgestört „Alter, alles klar Mann?" David grinste „Keine Sorge, mir ging's nie besser.." Leo sah ihn zweifelnd an, dann wandte er sich wieder Shavo zu „ey, ich wollte gar nicht stören oder so nä? Ich dachte nur, Alter krass das musst du Shavo erzählen. Digger, Mann immerhin ist das sein Alter.", er nickte über sich selbst und David musste wieder lachen. Tränen kullerten ihm diesmal aus den Augen und er begann wieder nach Luft zu schnappen. „Alter, bist du sicher, dass es dir gut geht?", fragte ihn Leo. David winkte nur ab und nickte.

„Ich danke dir Leo. Am besten du gehst jetzt wieder nach Hause und wenn du unseren Vater siehst, geh ihm aus dem Weg. Ach ja und nimm den Spinner da unten mit. Der soll sich verdrücken und soll sich hier nicht mehr blicken lassen, ansonsten kann er die nächsten Tage im Krankenhaus verbringen. Sag ihm das so und noch einmal vielen Dank.", sagte Shavo und nahm das Telefon in die Hand. Er wählte den Notruf. „Hallo, ja hier ist Shavo Tankian. Ich wollte einen Zwischenfall melden." Shavo schilderte kurz die Situation, kurz darauf legte er schon wieder auf. „Ich habe die Polizei verständigt, jetzt können wir nur abwarten. Die Polizei wollte sich bei mir zurück melden, wenn sie bei uns zu Hause waren."

„Alter, wenn du meine Hilfe brauchst nä, brauchst nur was zu sagen. Wir sehen uns Mann!", sagte Leo und damit ging er zur Tür. Er blieb aber noch mal kurz stehen „vielen Dank, für das Kühlpack!" er warf es David zu „bis dann, Alter!" und verschwand. David stand immer noch lachend da „der Kerl ist der Hammer, oder?" er war total begeistert und hielt sich immer noch den Bauch, dann atmete er einmal tief durch und ging zu Shavo. David legte ihm kurz die Hand auf die Schulter „leg dich wieder hin, genug gute Taten für heute" dann beugte er sich runter, doch bevor er etwas sagen konnte steckte Ben das Gesicht aus der Tür „ich bin stolz auf dich!" sagte er sehr leise, so dass nur David und Shavo es hören konnten „verdammt, er ist mir zuvor gekommen, ich wollte gerade das gleiche sagen!" er zwinkerte ihm zu „ab auf die Couch mit dir und ausruhen!" sagte Ben, drehte sich wieder um und verschwand wieder im Zimmer.

Shavo legte sich nur wiederwillig auf die Couch. Er machte sich immer noch Sorgen, genau wie Ziva, Serjey und auch seine Mutter. Shavos Kopf rauchte förmlich, er musste irgendetwas unternehmen. Aber weder Ziva noch seine Mutter, noch Ben und David würden ihn irgendwo hingehen lassen.

Ben war wieder in seinem Zimmer, er wusste nicht wieso aber er bekam Angst. Er spürte diese Wut, die er seit Jahren nicht mehr gespürt hatte. Er hatte Angst davor, es war wie als ob ihn jemand in die Vergangenheit ziehen wollte. Es tat ihm leid, aber genau wegen dieses Gefühls hatte er die Tür wieder geschlossen, wieder seinen iPod in die Ohren gestopft und sich vor seinen Laptop verschanzt. Er wollte nichts mehr hören, nichts mehr mitbekommen, er mochte nicht mehr es zerfraß ihn. Er verdankte David sein momentanes ruhiges leben, obwohl er zugeben musste, dass er sein Problem nie gelöst hatte. Er war davon gelaufen. Ben seufzte „ich will das nicht für Shavo" sein altes ich schien ihm von hinten etwas ins Ohr zu flüstern „nein, ich will nichts davon hören, lass mich in ruhe." er setzte sich wieder an seine Arbeit und atmete tief ein, seine Ruhe kehrte wieder zurück. David war ja da, es tat ihm leid dass er ihn so im Stich ließ aber er musste das tun.

David war zunächst zufrieden, sah aber dass das genau das Gegenteil war für Shavo deswegen ging er zu ihm und flüsterte ihm zu „warte wenigstens heute noch ab, bevor du wieder los rennst, in Ordnung?" er zwinkerte ihm aufmunternd zu. Shavo hatte die gleichen Blicke drauf wie Ben damals, er konnte sie so gut lesen. David ging kurz zu Bens Tür und lauschte, er nickte zufrieden und ging zum Telefon. „hey ich bin's, es ist wegen deinem Bruder ich denke du solltest herkommen. Es geht ihm nicht besonders.." kurz darauf legte er auf, er legte besorgt seinen Kopf gegen die Tür. Er spürte, dass es Ben gar nicht gut ging. Es war lange her, dass Ben sich so distanziert in seine Arbeit schmiss. „Sorry Mate.." murmelte er leise....

Shavo war überrascht, das David ihn so offensichtlich lesen konnte. Er dachte an seine Worte, es fiel ihm schwer zu warten, aber er würde warten das war er seiner Familie schuldig. Serjey, Ziva und Aisha waren bei Shavo. Auch sie merkten das Shavo etwas vor hatte, sie machten sich Sorgen.

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