Kapitel 9

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Ben hatte die ganze Nacht durchgeschrieben und war über seinem fertigen Manuskript eingeschlafen. Er stand auf und hatte Nackenschmerzen. Sein Manuskript legte er neben das Telefon, wie immer wenn er eins fertig hatte. Er schlurfte in die Küche und machte sich Kaffee. Wo war nur David? Er sah auf die Uhr, kein wunder es war erst 5 Uhr morgens David schlief vermutlich noch. Ben grummelte und schleppte sich wieder ins Bett. Um neun wurde er dann von David geweckt. David war sehr guter Laune und verließ eine halbe Stunde später mit Ben die Wohnung. Ben lief zur Schule, um dort nach Flora zu sehen. Literatur unterrichten klang interessant, er hoffte bald mehr Schüler fürs Schreiben und lesen zu interessieren. Er betrat die Schule mit ihrem muffigen Geruch. Er erinnerte sich noch genau wo die Bibliothek war, dort hatte er mehr zeit verbracht als jeder andere in seinem Jahrgang. Als er die Bibliothek betrat, entdeckte er Flora gleich. Sie stand auf einer Leiter und sortierte Bücher ein, dabei hatte sie eins in der Hand und schien es währenddessen zu lesen. Ben räusperte sich und sie drehte ihren Lockenkopf zu ihm „Ben", ein strahlendes lächeln lag jetzt auf ihren Lippen. Sie stieg die Leiter hinunter und kam auf ihn zu. Ihre Hände berührten sich zu einem Handschlag, sie hatte eine weiche Hand, die sich klein in der seinen anfühlte. "Es freut mich, dass du hier bist. Ich würde vorschlagen, wir gehen direkt zur Direktorin", er war ein bisschen enttäuscht, nickte aber. Sie errötete ein bisschen als sie merkte, dass sie immer noch seine Hand hielt und ließ sie los. „Ja, dann los.", schnell wurde alles geklärt. Ben hospitierte nun also in dem Fach Literatur, das Flora unterrichten würde. Sie freute sich, das sah er an ihren Augen sie leuchteten. Als er der Direktorin sagte, dass er sich freue Fräulein Flora unterstützen zu können, färbten sich ihre Wangen wieder mit einem leichten rosa. Sie wollten mit der Oberstufe beginnen, den Kurs anbieten und sehen wie viele Schüler sich tatsächlich eintragen. „Ab nächster Woche erwarte ich sie hier", sagte die Direktorin als alles geklärt war. Ben begleitete Flora wieder in die Bibliothek. „In welchem Buch hast du vorhin gelesen Flora?" sie errötete „aber sie äh du darfst nicht lachen." sie sah ihn streng an, er nickte freundlich, sie reichte ihm ein Buch "Prince Valiant" stand darauf, er musste grinsen. Jetzt sah sie ihn doch böse an. „Du hast gesagt, du würdest nicht lachen!" sie entzog ihm das Buch wieder. „Entschuldige Flora" sie sah ihn wieder an „du lachst ja immer noch" er lächelte. Gott sie war wirklich süß. Er riss sich los, als er Schritte hörte, „ich werd' dann mal wieder gehen, bis später..." sie lächelte „ja, bis dann" Ben sah sich nochmal um und verließ dann die Schule wieder, in der Hand seinen neuen Vertrag. Er war so gut gelaunt, dass er noch einen kleinen Spaziergang durch die Stadt machte. Ob es Shavo gut ging? Vielleicht war er wieder nach Hause gegangen und sein Bruder? Nachdenklich lief er durch die Stadt...

Shavo saß in der Küche und klimperte ein wenig auf seiner Gitarre herum, als sein Vater in die Küche kam. Ohne etwas zu sagen, setzte er sich zu Shavo an den Tisch. Auch Ziva kam in die Küche, sie setzte sich ebenfalls an den Tisch, alle schwiegen. „Wie geht es deinem Bruder Shavo?", brach sein Vater die Stille. „Es geht so, ich habe ihm gesagt dass er viel schlafen soll und viel trinken." „Sehr gut und wann musst du zu Arbeit?" „Um neun." „Sehr gut, sei pünktlich. Das ist sehr wichtig, man muss Verantwortung zeigen." „Ja, Vater" „Und Ziva du kannst dich schon mal darauf vorbereiten, dass du nach deinem Abschluss bei Jamal in seinem Textilunternehmen arbeitest! Ich habe das alles bereits geklärt. Wenn du mit der Schule fertig bist, musst du die Familie auch endlich unterstützen." „Aber Vater, ich möchte Abitur machen und dann Studieren." „Studieren? Das kannst du dir niemals leisten und ich finanziere dir so einen Unsinn nicht. Du musst die Familie unterstützen, das ist deine Aufgabe solange, bis Serjey auch arbeitet. Danach werden wir dir einen guten Mann finden und damit die Familie vergrößern." „Aber Vater, Ziva ist erst 17, sie kann noch nicht so hart arbeiten. Das kannst du...." Weiter kam Shavo nicht, denn sein Vater verpasste ihm eine deftige Ohrfeige. Dann ging alles sehr schnell, Shavo holte aus und schlug zurück. Die Nase seines Vaters blutete, der starrte ihn an, seine Augen funkelten. Dann packte er Shavo und schmiss ihn gegen die Wand. Shavo rappelte sich blitzschnell wieder auf, griff nach einem Messer und streckte es seinem Vater entgegen. „Komm mir nicht zu nahe. Ich schwöre dir Vater, ich steche zu." Ziva kauert in der Ecke, ihr Vater hatte ebenfalls ein Messer ergriffen. „Raus aus meiner Wohnung, lass dich hier nicht mehr blicken du Sohn einer läufigen Hündin!" Shavo ging Rückwärts zum Flur und verließ dann die Wohnung

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