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[Taehyung]

„Fertig?" Fragte ich Jungkook und er nickte, ehe er mir die leere Schüssel, in welcher zuvor die Suppe war, die ich ihm gekocht hatte, reichte. Es machte mich glücklich, dass er nachgelassen hatte. Ich dachte wirklich, er würde nichts essen, was mir große Sorgen bereitete. „Perfekt. Möchtest du noch duschen, oder nur Zähne putzen, bevor du ihn Bett gehst?" Er zuckte mit den Schultern und ich drehte mich von ihm weg, um die Schüssel abzuspülen. „Ich glaube ich gehe duschen. Vielleicht fühle ich mich dann besser." Ich nickte und stellte die nun saubere Schüssel in den Schrank. „Okay, ich bereite dann schonmal das Bett für dich vor." Sagte ich und gab ihm ein Glas Wasser, zusammen mit den Tabletten gegen seine Kopfschmerzen, da er  mich beim Essen danach gefragt hatte. Nachdem er diese dann runtergeschluckt hatte, nahm ich ihm dass auch das leere Glas ab.

„Und wo schläfst du?" Fragte er mich, als er aufstand. „Auf dem Sofa." Meinte ich nur und er nickte. „Okay. Und übrigens, danke fürs Essen. Auch wenn mir jetzt ein bisschen übel ist." Der jüngere strich sich durchs Gesicht und wirkte ziemlich erschöpft. „Wenigstens hast du etwas gegessen. Hoffentlich wird es dann besser, wenn du dich ins Bett legst. Im Badezimmer findest du eigentlich alles zum Duschen und frische Handtücher liegen dort auch. Die grüne Zahnbürste gehört dir. Falls du noch etwas brauchst, sag bescheid. Weißt du noch, wo deine Klamotten sind?" Er schüttelte seinen Kopf, also deutete ich ihm an, mir zu folgen, was er dann auch tat.

Im Schlafzimmer angekommen ging ich an den großen Schrank, welches wir teilten und öffnete es auf der linken Seite. „Die linke Seite gehört dir, die rechte ist meine. Du hast aber gerne mal Pullover oder Hoodies von mir genommen, also wenn du möchtest, kannst du dich ruhig bedienen." Er nahm sich paar Klamotten zum schlafen raus und auch neue Unterwäsche. „Nein danke, ich verzichte." Sagte er und ging an mir vorbei, um ins Badezimmer zu gelangen.

Es war eine Kleinigkeit, die mich nicht verletzen sollte, und dennoch war ich verletzt. Einfach nur, weil so vieles, was wir gemeinsam getan haben und wie viel wir gemeinsam gemacht haben, was wir alles geteilt haben und wie sehr wir geliebt haben das alles zu tun.. alles ist nun im Vergangenen. Jungkook hat sich nach diesem Vorfall geändert und ich wusste nicht, ob es so bleiben wird, oder nicht. Also blieb mir nichts anderes übrig, als seine neue, abweisende Art zu akzeptieren. Egal, wie sehr es schmerzte. Er hatte es gerade sicherlich noch viel schwieriger als ich.

Seufzend schloss ich die Tür auf Jungkook's Schrankseite und öffnete stattdessen meins. Dort holte ich auch für mich Klamotten für die Nacht raus und da es ziemlich kalt war und ich nachts eigentlich immer fror, wenn ich alleine schlief, beschloss ich einen Hoodie anzuziehen. Ich nahm einfach das, was ganz oben lag, welches ein graues war. Für einige Sekunden sah ich es mir an. Jungkook hat ihn immer sehr gerne getragen. Ich verzichtete immer selbst darauf es anzuziehen, nur damit er es jederzeit nehmen kann.

Bevor ich hier noch emotional werden würde, zog ich mich schnell um und nahm aus dem obersten Fach frische Bettbezüge raus, um sie für Jungkook zu wechseln. Ebenso nahm ich Bettwäsche für mich raus, um aus dem Sofa einen Schlafplatz zu machen. Zwar habe ich schon letzte Nacht auf dem Sofa geschlafen, um Jungkook in kompletter Ruhe schlafen zu lassen, aber nun tat es ziemlich weh dort zu schlafen, wenn er auch selbst es möchte. Ich brauchte ihn nichtmal zu fragen, mir war es schon klar.

Jeden Tag freute ich mich darauf mich abends mit meinem Freund ins Bett zu legen und ihn einfach nur an meinen Körper zu drücken, als wäre er ein Engel, der sich in meinen Armen befindet. Nur bei mir, bei niemand anderen. Jedes Mal, wenn er sich an mich kuschelte, hatte ich das Gefühl, als wäre er das Wertvollste, was es gibt und wollte ihm auch genau dieses Gefühl vermitteln. So oft wie möglich.

Und nun musste ich getrennt von ihm schlafen. Er wollte es so und ich wollte ihn auf keinen Fall unwohl fühlen lassen. Ich tue alles, nur damit es ihm gut geht, auch wenn ich auf etwas besonderes verzichten soll. Für ihn nehme ich wirklich alles in Kauf. Wie viel ich nur für ihn tun würde.. selbst ich wusste es nicht. Ich hatte keinen Plan, wie weit ich jemals für ihn gehen würde und welche Risiken ich bereit wäre für ihn einzugehen.

„Taehyung?" Ich drehte mich zur Tür um, aus der die Stimme ertönte und sah zu Jungkook, welcher wohl noch nicht geduscht hatte. „Hast du eine Gesichtscreme für mich?" Ich nickte und ging an ihm vorbei ins Badezimmer, wo ich den Spiegelschrank über dem Waschbecken öffnete und dort eine Gesichtscreme rausholte und Jungkook gab, welcher mir gefolgt ist. „Hier, kannst es immer nehmen, es gehört uns beiden." Er nickte. „Danke." Ich verließ das Badezimmer mit einem „kein Problem."

[...]

Es dauerte nicht lang, bis ich dann fertig damit war das Bett zu beziehen und das Sofa aufs Schlafen vorzubereiten, ehe dann irgendwann auch Jungkook fertig war und aus dem Badezimmer kam. Ohne mich dabei auch nur anzusehen, ging er direkt mit einem kurzen „gute Nacht" ins Zimmer und schloss die Tür. Als würde er mich einfach nicht sehen wollen. Oder er war einfach nur sehr müde und wollte schneller ins Bett. Ich wusste es nicht. „Gute Nacht." Murmelte ich, auch wenn er es nicht mehr hörte.

Da ich schon meine Zähne geputzt hatte, als Jungkook am essen war, legte ich mich einfach nur hin und deckte mich mit der Decke zu. Ich schloss meine Augen, mit der Hoffnung einschlafen zu können, aber leider fiel es viel schwerer, als ich gedacht hätte. Zu viele Gedanken, die in meinem Kopf schwirrten, zu viele mögliche Szenarien und zu viele Fragen, die einfach nicht verschwinden wollten.

Wird so unsere Beziehung enden? Wird er mich verlassen, weil er keine Gefühle mehr für mich hat? Wird mein Leben, mit welchem ich eigentlich glücklich und zufrieden war, nun eine riesige Wendung nehmen?

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Ich bin wirklich kurz davor mit der anderen Fanfiction zu beginnen

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FROZEN | vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt