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[Jungkook]

„Öffnest du den Text?" Fragte ich Changkyun, als ich sein Zimmer betrat und auf dem Drehstuhl platz nahm, da er meinte ich kann mich auf diesen setzen. „Ja, warte kurz." Meinte er und öffnete den Laptop, welcher auf dem Schreibtisch lag. Dort suchte er den Text raus, wo er markiert hatte zu welchem Thema wir diese Präsentation halten mussten. „Okay, ich würde sagen wir arbeiten erstmal die wichtigsten Punkte heraus und dann recherchieren wir weiter dazu." Schlug ich vor, woraufhin er nickte. „Hört sich gut an."

Ich holte mein Handy raus, um den Text ebenfalls zu öffnen. „Hast du mir schonmal dein WLAN Passwort gegeben?" Fragte ich ihn, da ich meine mobile Daten bereits verbraucht hatte und ich keine Lust hatte den ganzen Text abzufotografieren, da dieser zu lang war. „Eigentlich schon. Ich kann es dir sonst nochmal geben." Meinte er dann und wollte gerade aufstehen, doch ich hielt ihn auf. „Schon gut, es hat sich verbunden. Danke." Er setzte sich wieder auf sein Bett und nahm sein Laptop, während ich aus meinem Rucksack einen Block und ein Stift rausholte, um zu schreiben.

Ich besaß kein Laptop oder Tablet, so wie Changkyun und auch viele andere in meiner Klasse, sodass ich noch zu den wenigsten gehöre, die auf einem Block schrieben. Ich hatte einfach das Geld dazu nicht und auch keine Eltern, die mir etwas kaufen konnten, also besaß ich auch keine unnötig viele teuren Klamotten, Konsolen oder Sonstiges. Ich fand es ehrlich gesagt auch nicht schlimm. Dadurch war ich nicht verwöhnt, worüber ich wirklich froh war. Also das war ich jetzt zumindest nicht. Ich wusste ja nicht, wie ich früher war.

„Jungkook?" Ich drehte mich zu Changkyun um und sah ihn fragend an. Er legte sein Laptop neben sich und sah auch mich an. „Ich weiß, dass du nicht darüber reden möchtest, aber unser Gespräch letztens ist nicht wirklich gut ausgegangen, also wollte ich fragen, ob zwischen uns alles gut ist." Ich seufzte und lehnte mich zurück, während ich mich einmal im Stuhl drehte und dann an der selben Stelle wieder anhielt. Leider hat er nicht auf einer magischen Art die Frage vergessen, also musste ich diese wohl beantworten.

Ich zuckte nur mit den Schultern und hatte echt keine Lust auf dieses Gespräch. „Keine Ahnung, Changkyun. Du musst auch selber verstehen, dass es für mich sehr komisch ist. Du hast schon ziemlich lange Gefühle für meinen Freund und ich weiß nicht, was für eine Reaktion du von mir erwartest. Wenn du denkst, dass ich es einfach so hinnehme und wieder vergesse, nur weil du mir sagst, dass alles gut sein wird, irrst du dich. Und jetzt, lass uns einfach weiter machen und nicht darüber reden, weil ich meine Laune nicht noch mehr verderben möchte." Meinte ich und nahm wieder meinen Stift, um weiter zu schreiben, da ich hoffte, er würde auf mich hören und auch weiter machen. Doch natürlich wollte er nicht mit dem Gespräch aufhören.

„Jungkook bitte, ich hasse es zu wissen, dass du irgendwie wütend auf mich bist. Unsere Freundschaft ist mir wirklich wichtig und ich weiß, dass es nicht normal ist, dass ich... du weißt schon. Aber es hat unserer Freundschaft auch vorher nicht gestört, du hast sogar akzeptiert, dass ich damals in dich verknallt war. Also wieso sollte es nicht jetzt auch klappen?"

Ich seufzte erneut. „Changkyun, der Grund, warum diese Freundschaft vorher geklappt ist, dass ich nichts von deinen Gefühlen gegenüber meinen Freund wusste. Ich hatte nicht ständig den Gedanken, dass du meinen Freund liebst, wenn ich dich gesehen habe. Jetzt ist es anders, weil du mir davon erzählt hast." Nun konnte ich mich auch nicht mehr auf die Aufgabe konzentrieren.

„Hätte ich dir denn nicht davon erzählen sollen? Sollte ich es vor dir geheim halten oder was?" Fragte er mich und schien mich nicht wirklich zu verstehen. „Vielleicht wäre es ja besser, wenn du es geheim gehalten hättest. Ich bin nicht unbedingt froh darüber dass du es mir erzählt hast. Also wenn du dachtest, es wäre etwas tolles bei genau dieser Sache ehrlich zu sein, hast du dich mal wieder geirrt. Ich kann nicht normal mit dir befreundet sein, mit dem Gedanken dass wir beide die selbe Person lieben, welcher mal nebenbei gesagt mit mir zusammen ist. Würdest du mir nichts davon erzählen, wäre jetzt wahrscheinlich alles gut zwischen uns."

Es nervte mich, dass er es nicht nachvollziehen konnte. Er verstand mich einfach nicht. „Tut mir Leid, dass du es so falsch aufnimmst. Aber wie schon gesagt möchte ich nicht mit ihm zusammen sein. Ich wollte doch einfach nur ehrlich zu dir sein und du scheinst das alles noch negativer darzustellen, als es eigentlich ist."

Ich hob meine Augenbrauen an und sah ihn entsetzt an. „Also ist es nichts negatives? Und ist es jetzt meine Schuld, dass es für mich nichts ist, worüber ich mich freue oder was willst du mir damit sagen?" Fragte ich ihn, woraufhin er mit den Schultern zuckte. „Ein bisschen schon. Du bist ja derjenige, der es nicht akzeptieren möchte." Immer noch fassungslos schüttelte ich meinen Kopf und öffnete meinen Rucksack, um meine Sachen wieder einzupacken. „Weißt du, einfach alles was du gerade sagst ergibt überhaupt keinen Sinn."

Genervt stand ich auf, um sein Zimmer, sowie sein Zuhause zu verlassen. „Jetzt lauf doch nicht einfach weg. Warum kannst du nie etwas normal klären, ohne gleich abzuhauen?" Fragte er mich und stand ebenfalls auf, weshalb ich ihn kurz ansah. „Muss wohl an dir liegen." Meinte ich nur und ging aus dem Raum. „Zum Glück bin ich damals schnell über dich hinweg gekommen. Mit dir hält man es ja nicht aus." Hörte ich ihn noch sagen, doch ich schenkte ihm keine Aufmerksamkeit mehr. Ich wollte hier einfach nur weg.

Da Taehyung mich hier her gefahren hat, kannte ich den Weg nach Hause nicht, also musste ich ihn anrufen. Immerhin hatte ich immer noch keine mobile Daten mehr, um im Internet nachzusehen, doch als ich gerade anrufen wollte, stoppte ich in meinem Tun, als ich sein Auto erkannte, welches gegenüber noch Changkyun's Zuhause parkte. Kurz darauf stieg auch Taehyung aus diesem und er schien wohl direkt zu merken, dass etwas nicht stimmte, denn er kam etwas besorgt zu mir.

„Jungkook, was ist los? Wieso bist du so schnell wieder draußen?" Fragte er mich und legte seine Hand auf meiner Schulter ab, ehe er kurz hoch zum Haus sah und dann wieder zu mir. „Ich dachte du wärst schon weggefahren, warum bist du noch hier?" Stellte ich ihm eine Gegenfrage, ohne dabei seine zu beantworten. „Ich wollte hier warten, bis du fertig bist, um dich dann wieder nach Hause zu fahren. Was ist passiert?" Fragte er ein zweites Mal, woraufhin ich seufzte und für einen Moment meinen Blick von ihm abwendete.

Auch wenn ich gerade ziemlich aufgewühlt war, beruhigte es mich irgendwie, dass er hier war.

Also schüttelte ich einfach nur meinen Kopf, ging einen Schritt auf ihn zu und umarmte ihn, wobei ich meine Arme um seinen Bauch schlang und meinen Kopf auf seiner Brust platzierte, da er etwas größer als ich war. Tief durchatmend schloss ich meine Augen und umarmte ihn etwas fester, während auch er seine Arme um mich legte.

Und wieder kam dieses Gefühl, was ich mir immer noch nicht erklären konnte. Dieses Kribbeln im Bauch, wann immer ich ihn umarmte. Das Gefühl von Geborgenheit und Liebe, was von ihm ausging und sich etwas auf meinen eigenen Körper übertrug. Das ständige Rasen meines Herzens, was erst dann aufhörte, wenn auch die Umarmung vorbei war. Einfach das Gefühl, dass alles was ich in diesem Moment tue, richtig ist.

Fühlt sich so die Liebe an?

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Wann es wohl endlich zu einem Kuss kommen wird? :3

:):

FROZEN | vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt