»14«

387 35 246
                                    

[Taehyung]

"Eifersüchtig? Wie kommst du denn darauf?" Fragte er mich und spielte dumm. Ich grinste einfach nur. "Wieso hat es dich dann so wütend gemacht?" Er sah mich an und öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber dann wieder. Jungkook schüttelte seinen Kopf und wendete seinen Blick von mir ab. „Dich scheint es nicht zu interessieren, was ich dir gerade gesagt habe." Er versuchte das Thema zu wechseln. Es schien ihm unangenehm zu sein, weshalb ich es natürlich auch akzeptierte.

„Weil es mir auch egal ist. Was soll ich denn jetzt tun? Ich kann seine Gefühle nicht ändern und auch nicht abschalten. Ich habe überhaupt kein Interesse an ihm und werde es auch nie haben. Ich liebe dich, nur dich Jungkook." Er schien überrascht über meine Wortwahl zu sein und sah mich wieder an, die Augen dabei groß. Dieser Anblick war wirklich niedlich. Anscheinend kam es bisschen unerwartet, dass ich ihm aus dem Nichts gesagt habe, dass ich ihn liebe, aber so war es nunmal. Auch, wenn sich seine Persönlichkeit ziemlich geändert hat, kann ich nicht einfach aufhören ihn zu lieben.

„Was?" Fragte er nur, woraufhin ich wieder schmunzeln musste. „Jungkook, ich liebe dich." Sagte ich ein weiteres Mal, woraufhin er dann auf die Unterlippe biss und von mir weg sah. „Ich weiß, es ist jetzt komisch, wenn ich es dir so sage, aber es ist die Wahrheit. Damit will ich dir auf keinen Fall Schuldgefühle bereiten, weil du mich vergessen hast, denn du kannst ja nichts dafür. Ich wollte es einfach nur mal gesagt haben, aber ich wollte dich damit nicht unter Druck setzen oder so..." So langsam bereute ich es ihm gesagt zu haben. „Ach weißt du was? Vergiss es einfach. Vergiss was ich gesagt habe." Ich schüttelte meinen Kopf und stand auf, um in die Küche zu gelangen, wo ich mir ein Glas Wasser holte, um es zu trinken.

„Taehyung" hörte ich ihn leise sagen, weshalb ich mich zu ihm umdrehte und ins Wohnzimmer blickte. Ihn schien etwas ziemlich zu bedrücken, weshalb ich das Glas hinstellte und zu ihm ging, ehe ich mich wieder neben ihn setzte. Jungkook nahm hörbar Luft, ehe er anfing zu sprechen. „Es tut mir so Leid" hauchte er und sah dabei auf den Boden.

Hat er sich gerade entschuldigt?

„Was denn?" Fragte ich und hörte ihn erneut durchatmen. „Wir waren, oder sind zusammen. Du.. du liebst mich und ich kann mich nicht einmal an dich erinnern. Ich kann mir nicht vorstellen wie schlimm es für dich sein muss. Das einzige was ich gerade sagen kann ist, dass es mir wirklich Leid tut. Es ist meine Schuld. Auch wenn ich nicht einmal weiß, wie es dazu kommen konnte."

Ich habe vieles erwartet, aber nicht das. Sonst war er immer so kalt zu mir, wollte mich nicht einmal in seiner Nähe haben und brach mir mit jedem Satz, den er sagte immer mehr ein wenig das Herz. Doch nun, seit dem vorherigen Tag, wo wir zusammen eine Serie gesehen haben, schien er immer sanfter zu werden und sprach mit mir auch mehr. Er schien langsam mir wieder etwas Vertrauen zu schenken.

„Ich möchte ehrlich zu dir sein, Jungkook. Du hast Recht, es ist echt kein tolles Gefühl für mich zu wissen, dass die Person, die ich liebe mich nicht mehr kennt. Aber es ändert noch lange nichts an meiner Einstellung zu dir. Es ist auf keinen Fall deine Schuld und du musst dich auch für gar nichts entschuldigen. Außerdem bin nicht ich derjenige, der darunter Leidet, sondern du. Immerhin bist du derjenige, der seine Mitmenschen vergessen hat. Die ganzen Momente und Erfahrungen, die du mit deinen Freunden und deinen wichtigsten Personen geteilt hast.. das hast du alles vergessen. Dass du mich vergessen hast, ist für mich nicht unbedingt schön, aber deine Situation ist schlimmer."

Ich seufzte und sah ebenfalls runter. „Egal. Ich geh dann mal." Sagte er und stand auf, ehe er ins Schlafzimmer ging. Und wieder sprach er so kalt zu mir. Seine Stimmung schien sich immer zu ändern. Ich hatte keinen Plan, wie ich damit umgehen sollte.

Gerade hatte ich die Hoffnung, dass er mir wieder näher kommen und mir mehr Vertrauen geben würde. Und nun schien es wieder so, als würde er nicht mit mir sprechen wollen. Er wirkte die ganze Zeit so bedrückt, als würde er gerne seinen Leid rauslassen, doch es gab niemanden, dem er sein volles Vertrauen schenkte. Jeder Mensch brauchte jemanden, dem man alles erzählen konnte. Und Jungkook hatte es nunmal nicht. Natürlich konnte er mit mir über alles sprechen, ich höre ihm immer zu und helfe ihm auch wo ich kann. Aber solange er mir nicht vertraut und keine gewisse Bindung zu mir hat, kann er es nicht. Jungkook war schon immer eine Person gewesen, die selten über sich und seine Probleme sprach, weil er denkt, es würde andere nerven. Aber soweit er weiß, dass er einer Person einfach alles erzählen kann und diese Person auch wirklich zuhören wird, wird er der Person sein Herz ausschütteln.

Vor dem Vorfall war ich für ihn diese Person. So wie er mir sagte, war ich der einzige, mit dem er immer reden konnte und auch wusste, dass ich nicht nur so tue, sondern auch wirklich mich dafür interessiere und ihm zuhöre. Das war ihm schon immer wichtig gewesen.

Ehrlich gesagt habe ich ihm nicht die komplette Wahrheit über seine Eltern erzählt. Ja, ich habe ihn das erzählt, was er hören wollte, nämlich wo sie sind, aber ich habe ihm nicht erzählt wie sie waren, beziehungsweise seine Mutter. Seinen Vater hatte er ja nie kennengelernt. Ich wollte es ihm nicht jetzt erzählen. Ich wusste nicht, ob er schon bereit dazu war. Zu erfahren, dass die Eltern, an die er sich nicht erinnern kann, gestorben sind und seine Mutter auch noch eine ziemlich schlechte Mutter war, ist glaube ich zu viel auf einmal.

Jungkook's Mutter hat ihm sein Leben viel schwerer gemacht. Er wurde von ihr schlecht behandelt und für alles, was er getan hat verurteilt. Er wollte immer etwas erreichen, womit er sie eines Tages stolz machen könnte, doch nichts konnte sie beeindrucken. Egal wie gut seine Schulnoten waren, oder wie viel er ihr mit bereits sieben Jahren freiwillig im Haushalt half, immer hatte sie etwas gefunden, womit sie ihn kritisieren konnte. Nie gab sie ihm das Gefühl, als hätte er einen Erfolg erbracht, womit sein Selbstvertrauen ziemlich stark sank.

<><><><><>

Ich hoffe ich kriege heute das Cover für die neue Fanfiction hin, sodass es dann morgen endlich los gehen kann :3

:):

FROZEN | vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt