Die Quittung

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So langsam fing die Sache an mir Spaß zu machen und ich konnte selbst mit nur einer Hand mich gut bewegen.
„Na bitte! Du hast schon mal ein Gefühl für die Sache! Nun zeige ich dir die einfachste Pose die du selbst mit deinem Gips machen kannst!"
Arisa brachte mir ein paar einfache Kniffe bei und nahm sich richtig Zeit für mich.
Shisuka machte nebenbei auch mit und übte ihre eigene Choreo.
Nach 2 Stunden hatte ich dann wirklich genug und war schlichtweg ausgepowert.
„Nozomi du musst unbedingt wieder kommen!
Du hast richtig Potential! Ich würde mich freuen dich hier wieder zu begrüßen kleine!"
Arisa bettelte förmlich darum dass ich nochmal vorbei schaue.
„Ich denke ich schaue wirklich nochmal vorbei! Es hat mir echt überraschend Spaß gemacht!"
Shisuka grinste zufrieden und wuschelte mir durchs Haar.
„Ich wusste dass es dir gefällt! Wir sind einfach Seelenschwestern! Dann haben wir endlich wieder was wir gemeinsam machen können!"
Am Abend setzte mich Shisuka wieder vor meinem Appartment ab.
Nun war ich deutlich erleichtert und vor allem abgelenkt von meiner Angst.
Die restlichen Tage vergingen wie im Flug und nun war es endlich Freitag.
Heute war die Weihnachtsfeier in der Schule und jede Klasse hatte etwas individuelles vorbereitet.
Es waren viele Schüler mit ihren Familien da und freuten sich auf das festliche Ambiente auf dem Gelände.
Die Werke und erarbeiteten Sachen aus den Kursen wurden auch nochmal gezeigt und vorgeführt.
Ich schlenderte durch die Gänge und schaute in die verschiedensten Räume.
Es waren super viele Motto Cafés und ne Menge Fress Stände im allgemeinen aufgebaut worden.
Ich gönnte mir einen Crêpe mit Erdbeeren und Sahne von Umes Stand.
Doch irgendwie fehlte mir das gewisse etwas.
Wenn ich alle so fröhlich mit ihren Familien sah, wünschte ich mir dass meine Eltern auch hier wären.
Das einzige was mich über die Feiertage hinweg tröstete, war Giyū.
Ich sammelte meine Gedanken und ging in die Turnhalle zu meiner Klasse.
Wir hatten uns alle das gleiche Outfit zusammengestellt und nur die Mädchen trugen lediglich Röcke.
Es war schon verdammt viel los hier und viele Zuschauer hatten sich eingefunden.
Shinobus Klasse war vor uns dran und die führten ein Theaterstück vor.
Ich war so aufgeregt vor so einem großen Publikum auf zu treten.
Doch unser Auftritt als Finale des Tages riss alle vom Hocker.
Wir hatten so unglaublich viel Spaß und die Menge ließ sich von dieser Energie mitreißen.
Es wurden viele Bilder geschossen und eine Lightshow gab es zum Abschluss auch.
Minho sein Tanzstudio wurde ordentlich promotet durch unseren Auftritt und er war sehr stolz auf uns.
Im Großen und Ganzen war der Tag mehr als gelungen.
Ich dachte mein Leben, so wie es jetzt ist, ist perfekt.
Doch mein Momentum sollte nur in wenigen Augenblicken ineinander zusammenfallen.
Der Schulleiter kam auf mich zu und er hatte meine Mutter im Schlepptau.
MEINE MUTTER?!
Ich rieb mir die Augen und konnte es nicht glauben.
Aber sie sah sehr ernst aus und freute sich kein bisschen.
Hinter dem Schulleiter konnte ich Shinobu sehen die mich fies angrinste.
Was hat sie vor?
„Nozomi? Würdest du uns bitte ins Büro folgen? Es gibt etwas was wir besprechen müssen... DRINGEND!
Der scharfe Ton von meiner Mutter jagte mir einen Schauer über den Rücken.
„Was ist denn passiert? Warum bist du hier? Ich dachte du bleibst in Boston?"
Fragte ich sie mit zittriger Stimme.
Sie zog mich am Ohr hinter sich her ins Büro des Direktors.
Dort angekommen drückte sie mich auf einen Stuhl und setzte sich neben mich.
Der Schuldirektor sah mich mit besorgter Mine an.
„Nozomi, mich haben ein paar sehr prekäre Bilder erreicht die ein Anonymer Sender mir geschickt hat. Auf den Bildern bist du mit Herr Tomioka zu sehen wie ihr eindeutig romantisch miteinander verkehrt. Ich gebe dir hier die Möglichkeit dich zu erklären, also sei ehrlich mit mir und deiner Mutter."
Er legte mir die Bilder vor, die ihm geschickt worden waren.
Ich nahm sie geschockt in die Hand und betrachtete sie.
Sie wurden im Lehrer Lager gemacht wo Giyū und ich es uns gemacht hatten.
Wie konnte das sein?! Der Raum war doch verschlossen?!
Der Schock saß so tief dass ich anfing zu zittern.
„Nozomi du solltest als meine Tochter wissen dass eine Beziehung zwischen Lehrer und Schüler verboten ist! Ich bin maßlos von dir enttäuscht! Du hast dich nie aufmüpfig verhalten und plötzlich machst du sowas?!
Erkläre dich!!!"
Meine Mutter war wirklich Wütend und würde mir am liebsten ihre Handtasche um die Ohren schlagen.
„Mama ich... lass mich dir das erklären! Wir lieben uns wirklich! Es ist eine... wie soll ich das erklären?! Es ist eine übernatürliche Verbindung! Bitte glaub mir, auch wenn es erstmal absurd klingt! Dass wir das in der Schule getan haben war falsch, das gebe ich zu! Aber ich werde mich nicht für meine Gefühle entschuldigen oder die Schuld Herrn Tomioka zuweisen!!!"
Sie schüttelte nur tiefenttäuscht den Kopf und wandte sich dem Direktor zu.
„Nun... da dieses Verhältnis offensichtlich einvernehmlich ist, muss ich dich vorerst Suspendieren und was Herrn Tomioka angeht, dieser wird wohl an einen anderen Standort der Kimetsu versetzt werden und bekommt eine Verwarnung. Des Weiteren hat deine Mutter ein Kontaktverbot erwirkt dass er sich dir nicht im Umkreis von 1km nähern darf.
Gesetz ist Gesetz Nozomi! Da werde ich mich nicht darüber hinweg setzen!"
Mir kamen die Tränen und ich fing an bitterlich zu weinen.

Die Quittung
Ende

Liebe deinen LehrerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt