Gesprengte Ketten

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Mein Vater drehte sich zu mir um und schaute mit ernstem Blick in mein Gesicht.
„Ich werde noch heute diesen Beschluss vernichten und ihn annullieren lassen!
Ich will dich wieder lachen sehen und du sollst wieder glücklich sein! Liebe wen du lieben willst meine kleine! Ich will nur dass du glücklich bist!"
Ich war schon fassungslos, aber meine über Jahre herangewachsene Skepsis, ließ keine Freude in mir aufkeimen.
„Ich glaube das erst wenn ich es schwarz auf weiß habe. Ich bin zu sehr geschädigt dass ich dir einfach glaube, sei mir da bitte nicht böse."
Ich verzog nach wie vor keine Mine und fühlte absolut gar nichts.
„Ich verspreche es dir mein Schatz! Schon morgen wirst du die Papiere dafür in deinen Händen halten!"
Er war sehr entschlossen und wollte sich wirklich bemühen.
Er verabschiedete sich von mir und lies mich allein.
Ich setzte mich auf meine Veranda und schaute hoch zum Sternenklaren Himmel.
Nichts wünschte ich mir mehr, als Giyū wieder zu sehen, frei zu sein den zu lieben, den ich lieben will und ihn endlich wieder in meine Arme zu schließen.
Ich holte das Bild von ihm und mir von damals von meiner Kommode und schaute es an.
Das war das erste und leider auch das letzte Bild was ich von ihm hatte.
Wie gern würde ich nochmal zu diesem Moment zurück reisen und die Sache mit Shinobus Hinterhalt aus der Welt schaffen.
Dabei fiel mir ein, dass ich ja noch das Geschenk von meinem Vater hatte.
Ich holte die Schachtel aus meiner Tasche und öffnete sie.
Dort drin befanden sich ein kleiner Brief und ein Fahrzeugschlüssel.
Der Umschlag war blutrot und mein Name stand drauf.
Ich öffnete ihn ganz vorsichtig.

Nozomi,
Es tut mir so unglaublich weh dich nicht mehr sehen zu können.
Deine Mutter hat mir die Hölle heiß gemacht und mir mit einem Strafverfahren gedroht wenn ich mich dir nähere.
Darum ist das eine persönliche Nachricht an dich, die ich deinem Vater gegeben habe.
Er war sehr vernünftig und lies mit sich reden.
Ich vermisse dich so sehr und hoffe dich eines Tages wieder sehen zu können.
Du bedeutest mir alles auf der Welt und ich kann mir keinen anderen Menschen an meiner Seite vorstellen.
Ich werde dich immer lieben.

Giyū

Mir kamen plötzlich die Tränen und ich heulte seit Jahren das erste mal wieder.
Ich schrie, weinte und drückte das kleine Papier an mich, als wäre es mein größter Schatz.
Selbst seine Kette hatte ich immer noch und trug sie jeden Tag.
Dieser Brief war seit langem das beste, was ich bekommen habe.
Am nächsten Tag war ich ziemlich verkatert.
Nach dem ich noch eine Ewigkeit rumgeflennt hatte, hab ich mir noch eine halbe Vodka Flasche hinter gekippt.
Das war nicht grade die beste Idee, aber es machte mich am Vorabend müde und ich konnte trotz der Tränen einschlafen.
Mein Vater hatte mir ein Auto unter mein Carbort gestellt. Der Schlüssel den ich gestern noch in der Schachtel hatte, gehörte zum Fahrzeug.
Es war mein erstes Auto und somit musste ich nicht mehr mit der Straßenbahn fahren.

Ich hatte mir schon als Teenie immer einen Mini gewünscht und es war ziemlich komisch jetzt einen zu besitzen

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Ich hatte mir schon als Teenie immer einen Mini gewünscht und es war ziemlich komisch jetzt einen zu besitzen.
Den Führerschein hatte ich ja schon mit 17 gemacht und konnte daher bedenkenlos losfahren.
Die Leute in der Uni schauten auch total komisch als ich mit Auto kam, obwohl die meisten von ihnen doch auch schon eins besaßen.
Der Tag dort ging so schnell rum und mein Vater hatte sich bis jetzt nicht gemeldet, also fuhr ich in sein Büro um ihn daran zu erinnern.
Nachdem ich einmal quer durch Tokyo gefahren war, stürmte ich sein Architekten Büro.
„Ohhh Nozomi dich habe ich ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen! Lass dich anschauen! Du bist eine so elegante junge Frau geworden!"
Die Rezeptionistin Fr. Kurosaki kannte mich schon als Baby und war wie eine Oma für mich.
Sie drehte mich einmal an ihrer Hand, um mich wirklich rundum zu begutachten.

„Ist mein Vater im Büro? Ich muss ihn dringend sprechen!"Fragte ich sie höflich

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„Ist mein Vater im Büro? Ich muss ihn dringend sprechen!"
Fragte ich sie höflich.
„Dein Vater wollte grade los um dir was wichtiges vorbei zu bringen. Ich hole ihn schnell!"
Die kleine alte Dame wackelte Richtung Büro und holte meinen Vater nach vorn zur Rezeption.
Er kam aus dem Büro gehechtet und mit einem Haufen Papierkram in der Hand.
„Nozomi mein Schatz! Ich hab alles dabei! Ich hab alles durch bekommen! Hier! Nun ist es ganz offiziell!"
Er legte den Stapel auf dem Thresen ab und überreichte mir voller Freude das Dokument, das er mir versprochen hatte.
Hastig riss ich es aus seinen Händen und laß es durch.
„Ich bin frei... ICH BIN...ENDLICH FREI!!!"
Vor Freude fing ich an zu weinen und sackte auf den Boden.
Mir kullerten die wohl dicksten Tränen der Welt die Wangen runter und ich konnte endlich Giyū wieder sehen.
Mein Vater nahm mich in den Arm und drückte mich an sich.
„Das bist du meine kleine! Geh zu ihm! Dein Glück ist mein Glück! Vergiss das nicht!"
Ich nickte während ich weiter rum heulte und mein Make Up verwischte.

Gesprengte Ketten
Ende

Liebe deinen LehrerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt