Vinda Rosier - Kapitel 8

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Saphira brach am nächsten Morgen früh auf. Newt musste mittlerweile ebenfalls in Paris angekommen sein und sie wollte ihn finden, um ihm bei seiner Suche nach Tina behilflich zu sein. Auch wenn die junge Hexe nicht so recht verstand, was Newt an Tina fand, wollte sie mit dieser Geste zeigen, dass sie ihn unterstützte. Ebenfalls musste sie ihm von dem Zouwu berichten, der vermutlich bereits am anderen Ende von Paris sein Unwesen trieb. Der Himmel war mit tief hängenden Wolken bedeckt und es sah so aus, als ob es jeden Moment anfangen könnte, zu regnen. Saphira wollte ihre Suche dort beginnen, wo der letzte Abend aufgehört hatte. Es schien ein recht belebter Platz gewesen zu sein, auch ohne magischen Zirkus, der die Besucher angezogen hatte, wie eine Glühlampe die Motten bei Nacht. Schnellen Schrittes glitt Saphira durch die Steinwand und blickte sich auf dem Platz um. Es herrschte reges Treiben, ein paar Autos fuhren auf der Straße und Hexen und Zauberer drängten sich aneinander vorbei oder warfen ein paar Blicke in die Läden, welche sich um den Platz reihten. Jedoch konnte Saphira zwischen den Menschen weder einen großen Zauberer mit zerzausten Haaren, noch einen kleinen Mann mit dunklem Schnauzer ausmachen.

Konzentriert kniff sie die Augen zusammen und entschied sich einen Augenblick zu warten. Wenn sie die beiden vorerst nicht fand, würde sie die Augen nach Queenie offenhalten. Schließlich hatte sie Jacob versprochen, nach der hübschen blonden Hexe Ausschau zu halten und sie im Zweifel zu ihm zurückzubringen. Eine rosafarbene Nase lugte plötzlich aus ihrer Manteltasche hervor. Mit einem Lächeln drückte Saphira sie sachte zurück. Sie musste wirklich aufpassen, dass der Niffler ihr nicht entwischte. Er hatte nämlich großes Potential Chaos anzurichten, wohin er auch mit seinen kleinen Füßchen lief. Saphiras Blick fiel auf ein Juwelier Geschäft auf der anderen Straßenseite, was wohl auch die Ursache hinter der Aufregung des kleinen Wesens war. Albert hingegen hatte es sich friedlich schlummernd auf ihrem Bett im Hotelzimmer bequem gemacht. So gern Saphira ihn auch mitgenommen hätte, traute sie ihm nicht zu, in fremder Umgebung ohne weiteres klarzukommen. Sie lehnte sich gegen eine Laterne, während sie wartete und die Hexen und Zauberer, die zuvor so hektisch hin und her gelaufen waren, immer weniger wurden. Viele waren wohl auf dem Weg zur Arbeit gewesen. Die junge Hexe steckte ihre Hände in die Taschen ihres Mantels und wartete noch ein paar Minuten auf das Auftauchen ihrer beiden Freunde, ehe sie sich vom Platz abwendete und entschied, sich nach Queenie umzuschauen. Sie würde die beiden früher oder später sowieso dort auffinden, wo am meisten passierte.

Während Saphira durch die Gassen Paris's schritt, wurde der Himmel über ihr immer dunkler. Sie spürte bereits einige Tropfen des Regens auf ihrem Kopf, störte sich jedoch vorerst nicht daran. Leute begannen ihre Regenschirme aufzuspannen, was den Raum in den engen Gassen weiter minimierte. Die junge Hexe kam an ein paar gemütlich aussehenden Café's vorbei, an Bäckern, Geschäften für Abendgarderoben und Buchläden. Saphira hielt ihren Geist offen, für jeden möglichen Gedankenstrom, der zu ihr durchdrang, in der Hoffnung darin eventuell Queenie oder auch Newt ausmachen zu können. Sie verfluchte nun innerlich ihre Prinzipien, nicht auf einer häufigen Basis in die Köpfe ihrer Freunde eingedrungen zu sein. Denn dann wäre ihr Unterfangen um Einiges einfacher gewesen. Auch für die Gedankengänge eines Anhängers von Grindelwald wäre sie dankbar gewesen, denn auch wenn ihre Freunde Vorrang hatten, hatte sie doch ihre Mission nicht vergessen. Es war keine halbe Stunde vergangen, da hörte Saphira eine ihr bekannte, relativ hohe Stimme. „Jacob?" Saphira wirbelte herum und sah Queenie Goldstein, welche etwas fremd in der sich bewegenden Masse stillstand.

Es hatte mittlerweile angefangen stark zu regnen und Saphira spannte einen dunklen Regenschirm auf, um zu verhindern, dass sie bis auf die Knochen durchnässt wurde. Doch der große Schirm, hinderte Saphira auch daran, möglichst schnell bis zu der blonden Hexe vorzudringen. Einen kurzen Moment später hatte Saphira sie bereits aus den Augen verloren. „Mist", fluchte sie leise und ließ ihren Blick über die Ansammlung von Regenschirmen schweifen, welche kein Ende zu nehmen schien. Dann erblickte Saphira sie.

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