Kampf um Calidoss

Kapitel 2

"Mady! Ich habe dich so vermisst." schreie ich schon fast vor Freude. Nach 3 Jahren sehe ich meine beste Freundin wieder. Unglaublich. Anstatt in der Tür stehen zu bleiben läuft sie schnurstracks auf mich zu
"Ich dich noch mehr. Komm her." sagt Madelyn und schließt mich in eine Umarmung. Als wir uns wieder lösen, mustern wir uns gegenseitig und sagen dann, wie aus einem Mund:"Wie hübsch du geworden bist." Wir müssen beide anfangen zu lachen, da uns gleichzeitig der gleiche Gedanke kam.

"Du musst mir alles erzählen. Einfach alles. Wie war es in deinem Camp für Harte?" fragte Mady mich aufgeregt.
"Warte mal kurz. Wie bist du in diesen Teil des Schlosses gekommen. Die ganzen Wachen an denen du vorbei-"
"Ich hab meine Kontakte. Ist ja auch egal. Fange an zu erzählen." unterbricht sie mich mitten im Satz.

"Wo du schon mal hier bist kannst du mein Badewasser erwärmen? Ich muss baden. In dem 'Camp für Harte', wie du es nennst, gab es kein warmes Wasser." sage ich. Warmes Wasser ist wirklich ein Privileg. Es war grauenvoll mich kalt zu baden. Zum Glück habe ich jetzt wieder Mady. Eigentlich ist es unmöglich von mir ihre Kräfte zu missbrauchen um Badewasser zu erwärmen. Immerhin ist sie eine der nur noch 2 Lebenden Magierinnen, die solche Fähigkeiten, wie erhitzen von Wasser beherrschen. Aber Mady weiß sicherlich, dass ich sie auch gerne hätte, wenn sie mein Badewasser nicht erhitzen könnte.

"Nicht mal 1 Tag bist du hier und schon willst du mich ausnutzen, um dein Badewasser zu erhitzen. Aber natürlich tue ich es, Euer Hoheit." scherzt Mady. Daraufhin geht sie in mein Badezimmer stellt das Wasser an und erhitzt dieses anschließend.

Als ich in die Badewanne sinke, fange ich komplett an mich zu entspannen. Genau das, was ich jetzt brauche. Doch lange entspannen kann ich nicht, denn Mady hat sich auf den Rand der Badewanne gesetzt und fängt an mich mit Fragen zu bombardieren.

Als ich all ihre Fragen beantwortet habe, sage ich:
"Morgen bekommen wir Gäste. Hast du es schon gehört?"
"Ob ich es scho gehört habe? Seit 2 Wochen redet keiner bei Hofe über etwas anderes mehr."
"Nervig oder nicht?" frage ich sie.
"Nun ja. Es ist schon spanned wenn ein König und ein Prinz anreisen. Oder nicht?" sagt Mady zögerlich.
"Madelyn!?" herrsche ich sie an.
"Man muss Hände schütteln, immer nett lächeln und das schlimmste, ich muss während dem Aufenthalt der Adligen an unserem Hof  auch noch einen Ehemann finden. Aus Liebe zu heiraten wird wohl doch nichts. " füge ich hinzu.
"Quinni es tut mir echt leid für dich. Ich möchte nicht in deiner Haut stecken. Hab schon verstanden. Wir verabscheuen alle Adligen."stimmt sie mir nun doch zu.

Nach einem kurzen Moment der Stille sagt sie dann:"Aber so ein heißer Prinz oder sogar König wäre doch was." Ich spritze sie als Antwort auf ihren dämlichen Gedanken nass und muss anfangen zu lachen. Daraufhin stimmt sie mit ein und spritzt mich ebenfalls nass.

Madelyn und ich haben uns noch viel unterhalten. Über alles möglich. Dann musste sie aber los und ihrer Mutter, der Hofmagierin, Kräuter bringen. Jetzt bin ich alleine und vertreibe mir meine Zeit, indem ich versuche zu zeichnen. Früher habe ich diese Beschäftigung geliebt. Ich bin nirgendwo ohne Zettel und Stift hingegangen. Ich dachte ich probiere es mal wieder, aber ich bin ideenlos und starre seit einer halben Stunde auf ein leeres weißes Blatt.
Die Müdigkeit überkommt mich langsam und ich gähne. Erst einmal, dann zweimal, bis ich fast einschlafe. Schnell ziehe ich noch mein Nachthemd über, bevor ich dann ins Bett falle und ins Reich der Träume eintauche.

*************

"Euer Hoheit, ihr müsst aufstehen. Prinz Jasper und König Cayden werden schon bald mit ihrem Gefolge eintreffen. Ihr habt nur noch eine Stunde, Miss."
Amanda, meine Kammerzofe holt mich mit diesen Worten schlagartig aus meinem Schlaf.
"Nein, Amanda. Nur noch 5 Minuten. Ich will noch nicht aufstehen." murmele ich vor mich hin.
Ich will noch nicht mein warmes Bett verlassen, aber mir wird bewusst dass ich muss und so kommt es dazu, dass ich mich aufrichte und dann schließlich aufstehe.