Taehyung
,,Schau mal wie er dich wieder ansieht!", sagte einer der Freunde von Jungkook und spuckte vor mich. Ja vor mich, Kim Taehyung, das ekelhafteste Geschöpf was es wohl auf dem Planeten gab.
Ich war Abschaum und war nichts wert, zumindestens in deren Augen. Seit dem ich Jungkook mal nach einem Date gefragt hatte, behandelten sie mich wie Müll und so langsam fing ich das auch an zu glauben.
Sie verurteilten mich wegen meiner Sexualität und ließen mich tagtäglich ihre Abscheu gegenüber mir spüren und das ging natürlich nicht spurlos an mir vorbei.
Am Anfang hatte es mir zwar mehr zugesetzt und mittlerweile schaltete ich auf Durchzug. Aber dennoch konnte ich es nicht mehr ertragen jeden Tag aufs Neue fertig gemacht zu werden.
Sie fanden immer einen neuen Weg mich zu demütigen, oder mich bloß zu stellen und im Moment war es nunmal das spucken. Ich versuchte dem gar nicht so viel Beachtung zu geben, doch mein bester und einziger Freund Jimin, kochte nur so vor Wut.
,,Lasst ihn gefälligst in Ruhe!", schrie er und stand von der Bank auf, auf der wir gerade saßen. Er ballte seine Hände zu Fäusten, worüber die anderen nur lachen konnten. ,,Was willst du tun? Uns anbellen du kleiner Wachhund?", lachte der Junge und hielt sich vor lachen schon den Bauch.
,,Habt ihr nichts besseres zu tun?", fragte Jimin und ging bedrohlich einen Schritt auf die Gruppe zu. Doch das beeindruckte natürlich keinen. ,,Irgendwann ist dein Wachhund nicht mehr da und dann bist du dran Kim.", drohte einer der Jungs und dann entfenrte sich die Gruppe wieder.
Jimin verdrehte genervt seine Augen und setzte sich wieder neben mich. ,,Wie kannst du dabei nur so ruhig bleiben, regen die dich nicht auf?", fragte mein bester Freund frustriert, woraufhin ich seufzte. ,,Doch, aber ich versuche sie so gut es geht zu ignorieren. Sie haben mich schon genung kaputt gemacht.", sagte ich und holte endlich mein Pausenbrot heraus, da ich schon halb am verhungern war.
,,Okay das kann ich schon verstehen, aber die bringen mich noch zur Weißglut. Diese Ärsche sollte mal jemand richtig fertig machen, das hätten sie mehr als verdient.", schnaubte Jimin wo ich nickend zustimmte.
Er hatte natürlich recht, aber keiner von uns beiden war in der Lage, um den Typen irgendwas anzutun. Alleine von der Kraft her würden wir beide das nicht schaffen. Mein bester Freund ging zwar ins Fitnessstudio, aber trotzdem würde er nicht gegen die Gang von Jungkook ankommen.
Seufzend nahm ich einen weiteren Bissen von meinen Brot und schaute dabei über den Schulhof. Seit dem Jungkook mich vor einem Jahr vor der ganzen Schule geoutet hatte, war ich quasi ein anderer Mensch.
Die meisten sahen mich abwertend an und redeten auf einmal nicht mehr mit mir. Dabei hatte ich mich mit vielen gut verstanden und jeder hatte mich gemocht, doch als die Wahrheit ans Licht kam, hatten sie mir plötzlich den Rücken zugewendet.
Daran konnte man perfekt erkennen, wie viele falsche Menschen an dieser Schule waren und auf solche Menschen konnte ich sehrwohl verzichten.
Als es zur nächsten Stunde klingelte gingen Jimin und ich wieder in Richtung Klassenraum. Auf dem Weg wurde ich wie immer von mehreren Leuten angerempelt, die mich dann auch noch beleidigten und sagten, dass ich doch gefälligst aufpassen sollte wo ich hingege.
Das ignorierte ich auch so gut es ging und schaffte es tatsächlich auf meinen Platz, ohne auf den Boden geschubst zu werden. Das war irgendwie zu der Lieblingsaktivität meiner Mitschüler geworden, doch gerade schien ich Glück zu haben.
Also setzte ich mich auf meinen Platz, neben meinen besten Freund und starrte aus dem Fenster. Ich traute mich schon gar nicht mehr zu Jungkook rüber zu schauen, obwohl ich das so gerne getan hatte.
Ich hatte schon seit der Grundschule einen Crush auf Jungkook, aber wir waren nie wirklich gute Freunde geworden. Trotzdem hatte ich mich eines Tages überwunden und hatte ihn nach einem Date gefragt, was sich ja offensichtlich als der größte Fehler in meinem Leben entpuppt hatte.
Jungkook war vorher nie gemein zu mir gewesen, aber von diesem Tag an hatte er mich verspottet und mir die schlimmsten Dinge angetan und trotzdem liebte ich ihn immer noch.
Es war mehr als verrückt, aber ich konnte meine Liebe zu ihm nicht so einfach abstellen. Er schien mich auf eine Art und Weise magisch anzuziehen, die ich nicht verstehen konnte. Wir waren wie zwei Magnete und im Moment stieß er sich von mir ab, anstatt sich von mir anziehen zu lassen.
Die Hoffnung darauf, dass er seine Meinung eines Tages ändern würde, hatte ich schon längst aufgegeben. Er war nicht schwul und fand schwule ekeleregend, also passte ich auf keinen Fall zu ihm.
Trotzdem hoffte ich, dass er mich irgendwann wieder normal behandeln würde, aber das war dann wohl doch eher wunschdenken.
Vertieft in meine Gedanken merkte ich gar nicht, wie der Lehrer den Raum betreten hatte und anfing abzufragen wer die Hausaufgaben gemacht hatte. Als ich an der Reihe war blieb es still, wodurch sich alle Augen auf mich richteten.
Erst als Jimin gegen meinen Arm stuppste, kam ich wieder zu mir und wurde automatisch rot. Ich hasste es wenn mich so viele Leute anstarrten, dabei hatte ich mich noch nie wohl gefühlt. ,,Ich wette er hat sich irgendwelche schwulen Sachen mit Jungkook vorgestellt.", sagte einer meiner Mitschüler, wodurch die ganze Klasse anfing zu lachen.
Ich wollte einfach nur im Boden versinken und nie wieder zurück kommen. Natürlich könnte ich die Schule wechseln, aber das wollte ich aus zwei Gründen nicht. Erstens, wollte ich meinen besten Freund nicht alleine lassen und zweitens, so verstörend es sich auch anhörte, wollte ich in Jungkooks Nähe bleiben. Ja ich hatte offiziell einen Hirnschaden, bei dem mir keiner helfen konnte.
Nachdem der Lehrer für Ruhe gesorgt hatte, teilte ich ihm mit, dass ich meine Hausaufgaben gemacht hatte. Nickend fuhr er fort und fragte den Rest der Klasse ab, bis er schließlich irgendwas an die Tafel kritzelte und etwas von Mathe faselte, was sowieso keiner verstand.
Der ganze Scheiß war schon in der 7. Klasse schwer geworden und jetzt in der 10. Klasse war es nicht anders. Das beste war, dass man den ganzen Kram in seinem Leben sowieso nie wieder brauchen würde.
Es wäre viel wichtiger mal etwas nützliches zu lernen, wie zum Beispiel die Steuererklärung, aber das war ja egal. Man wurde nicht wirklich auf die Zeit nach der Schule vorbereitet, sondern einfach ins kalte Wasser geschubst.
Deswegen hatte ich auch aufgehört mich in der Schule besonders anzustrengen, bringen tat es nämlich eh nichts. Früher war ich eigentlich sehr gut gewesen und war immer im zweier Bereich, aber vor allem seit ich gemobbt wurde, waren meine Noten in den Keller gerutscht.
Das machte mir aber nichts aus. Ich war froh wenn ich an einem Schultag ohne blaue Flecken nach Hause kam, das zählte für mich viel mehr als eine gute Note.
Meine Mutter war da zwar anderer Meinung, aber sie schaffte es nicht mich zum Lernen zu motivieren. Am liebsten würde sie mich sofort von dieser Schule holen, aber das ließ ich nicht zu.
Dadruch hatte sie mir einen Therapeuten angedreht, zu dem ich aber schon länger nicht mehr ging. Er konnte mir in dieser Angelegenheit auch nicht helfen. Es sei denn, er hätte plötzlich magische Fähigkeiten und könnte dafür sorgen, dass mich die anderen akzeptierten, aber wir waren hier nunmal nicht bei Harry Potter, sondern in der realen Welt.

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Magnets ▪︎ taekook
Fanfiction,,Schau mal wie er dich wieder ansieht!", sagte einer der Freunde von Jungkook und spuckte vor mich. Ja vor mich, Kim Taehyung, das ekelhafteste Geschöpf was es wohl auf dem Planeten gab. Ich war Abschaum und war nichts wert, zumindestens in deren...