Eins

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„Aber wir geben nicht auf

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„Aber wir geben nicht auf. Vor allem nicht, wenn wir Ivana Rouge an unserer Seite haben" Das ganze Büro klatscht überzeugt in die Hände. Sie alle vertrauen hoffnungsvoll auf Ivana, als sei sie die Rettung in der Not.

Ihr Telefon erlöst sie von der lauten Ansprache Vios, so dass sie in einem Nebenraum den Anruf ihrer Nachbarin Leanda annehmen konnte. „Weißt du noch, als du mir von diesem Mann erzählt hast? Den, den ihr seit Monaten nicht finden könnt?" 

Ivana verabscheute nichts mehr, als Menschen, die ihr genau diese Tatsache unter ihre gepuderte Nase rieben. Sie wollte nicht daran erinnert werden, wie erfolglos sie in diesem Fall war. „Ihm gehört doch dieser große Club. Wie hieß er noch gleich? Naja, das ist unwichtig—", fuhr Leandra fort. Seufzend rieb Ivana sich die Schläfe, weshalb ihre Nachbarin am anderen Ende der Leitung augenblicklich vermutete, dass Ivana so langsam die Geduld verlor.

„Meine Freundin arbeitet dort als Kellnerin" Nun horchte Ivana aufmerksam auf und weitete die Augen leicht. „Komm' zum Punkt, Leandra", hisste Ivana. Das wäre die Chance, dachte sie sich. „Immer so ungeduldig. Du weißt, dass ich dir noch was schulde. Deshalb habe ich sie gefragt, ob sie noch Personal brauchen und sie hat gesagt, dass eine Kellnerin in Mutterschaft geht und dass du zum Probearbeiten kommen kannst"

Ivana riss die Augen auf und atmete tief aus. Das konnte nicht wahr sein. Leandra wusste, dass sie Ivana noch was schuldete und diese Schuld wollte sie so schnell wie möglich begleichen, bevor die Last sie zu Boden reißen würde. „Wann?" Leandra fand, dass Ivana trotzdem so unendlich gefasst und kontrolliert klang und nicht, als ob sie gerade die Tür zum möglichen Erfolg geöffnet bekommen hatte.

„In einem Monat" Ivana beendete das Gespräch und erzählte niemandem davon.

Vierundreißig Tage später steht Ivana vor einem der größten Clubs aus ganz Cancùn und ihr Herz schlug, als stünde sie an einem üblichen Sonntagmorgen vor der Bäckerei.

„Komm rein" Eine rothaarige Kellnerin öffnete ihr die Tür. Whisky, Zigarren, stechendes Parfüm. Dieser Club schrie nach Gefahr für ihre teure Eleganz und glänzende Aura. Ivana Rouge war solche Umgebungen nicht gewohnt.

Ihre Abende verbrachte sie nicht in solchen ihrer Meinung nach erbärmlichen Orten, sondern in den exklusivsten Bars der Stadt, in denen ihr die Männer jeden Wunsch von den Lippen abgelesen hätten, wenn sie es ihnen denn erlauben würde, doch stattdessen ließ sie sich an den Tisch in der hintersten Ecke nieder, so dass sich ihre Freundinnen beinahe darüber beschweren wollten, nicht einmal mehr im Blickfeld von den Männern mit wartenden Ehefrauen waren.

Ivana wurde in einem Raum hinter der Bar eine Schürze zugeworfen, welche sie misstrauisch betrachtete. „Das war's?" Die rothaarige Frau, die sich während sie ihre filzigen Haare richtete, kurz und knapp als Arelle vorgestellt hatte, schnaubte vor sich hin.

IZANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt