Fünfundvierzig

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— IVANA —

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IVANA

Pablo hatte Izàn zum Cockpit gerufen, so dass ich in Ruhe mein Nachthemd anziehen konnte. Die Ruhe jedoch redetet ich mir ein, denn in keiner Welt konnte ich ruhig sein, wenn ich wusste dass Izàn jeden Moment das Zimmer betreten konnte.

Plötzlich knirschte die Tür. „Candela", begrüßte ich die Schwester, welche für meine gefährliche Situation zuständig war, mit strengem Blick.
„Tausch' mit Izàn die Zimmer. Ich habe keine Alpträume" Candela zuckte mit den Schultern, als wäre sie sich keiner Schuld bewusst. „Izàns Wort ist Gesetz, Ivana. Außerdem — bei dem was du schon erlebt hast, glaube ich dir das mit den nicht vorhandenen Alpträumen nicht"

Ich atmete tief durch. Diese Wunde war noch zu frisch, um Candelas unverschämte Aussage ignorieren zu können. „Dann solltest du vor Alpträumen noch nie geschlafen haben", entgegnete ich und zog meinen Ohrringe ab. Candela schnalzte genervt mit der Zunge. „Da ist sie wieder, die unsensible gefühlskalte Ivana"

Während ich mein Armband abzog, sah ich über meine Schulter zu ihr. „Dein Fehler ist es zu denken, dass sie weg war, nur weil ich gesagt habe, dass du gut kochen kannst"

Die Wärme, die ich in Candelas Augen vor wenigen Minuten noch gesehen hatte, war verflogen, als wäre sie nie da gewesen. Genau so wie meine Motivation mir Mühe zu geben, um ihr nicht das Herz brechen zu wollen.

„Wenn etwas nicht so läuft, wie du es möchtest, musst du nicht fies werden, Ivana" Ich zog die Augenbrauen zusammen. „Dann achte darauf, wie du mit mir sprichst. Das mit den Alpträumen war unpassend"

Candela presste die Lippen aufeinander und schloss kurz die Augen. „, du hast Recht. Das hätte ich nicht sagen sollen" Mir wäre es lieber, dass sie beleidigt die Tür zugeknallt hätte, denn dann würde ich jetzt nicht dieses seltsame angenehme Gefühl empfinden, welches mir zuflüsterte, dass Candela mir einen Wert schenkt und das gut ist.

Ok. In Ordnung. Jetzt steh' hier nicht so rum. Ich bin müde", sprach ich und gähnte.

Als ich die Müdigkeit in meinen Augen spürte, legte ich mich in das Einzelbett mit den gemütlichen Kissen und schloss die Augen.

Das Gesicht meiner Mutter, wie sie weint, wie sie schreit, wie sie blutet, taucht vor mir auf, doch ich würde nicht weinen, denn das sollte Izàn nicht sehen.

Denn er hat mir nicht von meiner Mutter erzählt, weil er vermutete, dass ich daran kaputt gehen könnte, dass mich meine Trauer zerstören konnte.

Ich hatte grenzenlos viele erschütternde Ereignisse in meinem Leben durchgemacht, doch nur zwei Mal war ich wirklich zusammengebrochen; als mein Vater auf meine auf dem Boden liegende Mutter eingetreten hatte, weil sie seinen Arbeitskollegen angelächelt hatte und an dem Tag als mir Izàn meine Mutter aus den Händen gerissen hatte.

IZANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt