Zwei

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Ivana durfte ihm nicht in die Augen sehen. Arelle hatte streng die Augen geweitet, als sie gesagt hatte, dass man es nicht durfte. Die Regel lag neben dem Männerparfüm und dem Duft des Whiskys mahnend in der Luft des Club.

Sie würde es geschickt machen, dachte sie sich.

Ivanas wachsame Augen lagen auf den Gläsern des Tisches. "Darf es bei ihnen noch etwas sein?" Die Gespräche hielten augenblicklich an. Wer war sie? Seit wann arbeitete sie hier? War das die Schönheit, von der mein Mann nachts träumte? War das die Frau, von der mein Kollege erzählt hatte? Flüstern, Getuschel. Sie war es doch schon so gewohnt.

Ein großer Mann, welcher in Ivanas Akte die auf ihrem Schreibtisch lag, bewies, dass er die rechte Hand des Mannes war, welchen sie seit Jahren suchte, suchte und — suchte aber endlich fand, legte den Kopf schief.

"Sieh' mal einer an. Du musst dann wohl—„ Ivana erinnerte sich an seinen Namen; sie las ihn gedanklich von dem Blatt Papier in ihrem Kopf ab. Diego Pelé. Er war der Sohn von Raúl Pelé, der ehemalige Assistent der Belluccis. Sie kannte alle. Sie hatte sie alle studiert. Nur ihn hatte sie noch nicht analysieren können.

Und nun saß er wenige Armlängen von ihr entfernt.

Er sah sie an.

Sie spürte es.

Diego schnipste vor seinem Gesicht rum, als ob er sich an ihren unwichtigen Namen erinnern wollte. Sein überhebliches Grinsen beleidigte Ivana tief im Inneren. Sie war es nicht gewohnt so angesehen zu werden. Vor diesem Club hatte sie keinen Mann kennengelernt, der nicht seinen unverschämten Blick vor ihr senkte. 

"Gianna. Gianna war's, richtig?" Aber hier war sie nur Gianna und nicht die einzig wahre Ivana Rouge. Ihr Deckname verlieh ihr eine neue Persönlichkeit. Eine, die sie sich wieder abstreifen konnte, sobald sie die widerliche Schürze abnahm. Niemand kannte sie hier als Ivana. Außer Leslie und das nur weil Ivana großes Geheimnis der Amerikanerin mit sich trug, als Gegenzug.

"Bring' uns noch ein paar von diesen hier" Diego wand den Blick ab und deutete auf bereits geöffnete Flaschen. Ivana hatte schon um Scheine teurere Flaschen getrunken. Aus anderen Gläsern. In anderen Bars. Mit einem anderen Lippenstift auf den Lippen, denn sie hatte sich dagegen entschieden zusätzlich durch ihre Lippenfarbe aufzufallen und so ließ sie den Yves-Saint-Laurent Lippenstift auf ihrem Nachttisch liegen.

"Sofort" Es widerte sie an, diese unterwürfige Art an ihr.

Ivana wollte sich nur sehen lassen. Mehr nicht.

IZANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt