Nicht schon wieder!

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O-Safts P.O.V.

Ich war gerade der glücklichste Mensch der Welt. Zumindest fühlte ich mich so.
Ich hatte meinem Mädchen, meine Liebe gestanden und das Beste, sie erwiderte es sogar.
Fröhlich hüpfte ich durch unser Haus mit meiner Lieblingsmusik auf den Ohren.
So konnte es jeden Tag seien, meiner Meinung nach.
"Okay Jill, wir sehen uns morgen.", hörte ich Minzi rufen.

Gott sei Dank, war dieses Weib weg. Die hatte echt einen Knall gehabt. Ich kannte die überhaupt nicht und die kam einfach auf mich zu, um mich zu umarmen.
Komische Leute gab es, oh man.
"Boah O-Saft, geh doch mal ans Telefon!", rief Minzi schon wieder.
Da ich meine Kopfhörer auf hatte, bemerkte ich gar nicht, dass es schon seit einiger Zeit klingelte.
"Warum gehst du nicht selber?!", schrie ich zurück, eilte aber zum Telefon und meldete mich mit meinem Namen.

Während des Gespräches musste ich mich an dem Schrank, auf dem das Telefon stand, festkrallen, da meine Beine verdächtig anfingen zu zittern.
Als ich wieder auflegte, gaben meine Beine endgültig nach und ich samt Telefon landeten auf den Boden.
Sofort schossen mir Tränen in die Augen.
"O-Saft alles okay?" Minzi lugte um die Ecke.
"Oh Gott, was ist denn passiert?", fragte sie, als sie mich so zusammen gekauert vorfand.

"H-hol Mi-micha!", stotterte ich.
"Was?", fragte Minzi verwirrt und ahnungslos.
"Mach einfach!", schrie ich sie an.
Ich wollte nicht so böse klingen, ich war aber einfach so emotional aufgelöst.
Geschockt blickte sie mich an, eilte aber dann in Michas Zimmer.
"Was ist passiert?!" Micha rannte kurze Zeit später zu mir und sah mich ernst an.
Ich war einfach nicht fähig, zu sprechen und blickte nur traurig zurück.

Micha schüttelte mich an den Schultern.
"Reiß dich zusammen! Ist was mit Maudado?!" Sein Blick wurde ängstlich.
Stumm nickte ich.
Mich ließ sich neben mich fallen und erwartete immer noch eine Antwort von mir.
Die Anderen kamen nun auch zu uns gerannt und blieben geschockt stehen, als sie merkten das etwas nicht stimmte.

"Das war das Krankenhaus... D-dario... er wurde angefahren.", weinte ich. Sechs geschockte Gesichter blickten zu mir.
"Wie geht's ihm? Und was... was ist mit Maudado?", fragte mich Micha.
"Er ist ohnmächtig geworden, aber anscheinend wieder zu sich gekommen und Dario wird gerade operiert. Der Arzt meinte sein Zustand wäre... kritisch." Meine Stimme wurde beim Sprechen immer leiser.

Zombeys P.O.V.

Einen kurzen Augenblick, dachte ich mein Herz hört auf zuschlagen.
Gerade war beinahe alles wieder in Ordnung. Manu ging es endlich besser und uns anderen ging es auch gut. Und jetzt sollte der ganze Albtraum von Vorne beginnen?
Erst vor kurzen musste ich Angst haben, um einen meiner besten Freunde. Und nun schwebte Dario in Lebensgefahr?!
Ich wollte nicht schon wieder die unzähligen Stunden im Krankenhaus warten, beten das es ihm besser ging und nachts kein Auge zu bekommen.

Warum konnte wir nicht einfach ein normales Leben mit normalen Problemen führen?!
Das Leben war einfach ungerecht.
"In welchem Krankenhaus liegt er?", fragte Holly mit zitternder Stimme.
"In dem gleichen, wo Manu war.", antwortete O-Saft traurig und Manu verkrampfte sichtlich.
"Okay. Worauf warten wir noch?" Holly war drauf und dran uns hinter sich her zu ziehen.
Langsam kamen wir alle wieder zu Verstand und machten uns fertig, um los zu fahren.
Ich musste jetzt einfach bei Maudado sein und Gewissen über Dario haben.

Wir alle rannten förmlich Richtung Autos. Alle außer Dominik.
Der stand noch immer genau dort, wo er die schreckliche Nachricht erhalten hatte.
"Willst du etwa nicht mit?!", keifte ihn Minzi an.
Auch wenn sich die Beiden, im Moment, nicht grün waren, konnte sie doch zumindest jetzt ein wenig einfühlsamer reagieren.
"Natürlich komme ich mit.", sagte Dominik leise. Er sah überhaupt nicht gut aus. Ich meine, dass taten wir gerade alle nicht, aber ihm sah man es deutlicher an, dass ihn das Ganze mitnahm.

Ich zog ihn hinter uns her und wir verteilten uns auf zwei Autos.
Ich fuhr wahrscheinlich viel zu schnell, da mich Manu und Dominik ängstlich ansahen.
Sollte ich doch geblitzt werden, war mir doch egal. Dario und mein Schatz waren jetzt einfach wichtiger.
Ich erinnerte mich an Maudados letze Worte zu mir. ' Ich liebe dich.'
Ich hatte mir zur Aufgabe gemacht, ihn immer zu beschützen. Und jetzt lag er ohnmächtig, im Krankenhaus.
Mein Plan hatte ja super funktioniert. Eine stille Träne suchte sich einen Weg über meine Wange und ich ärgerte mich weiter über mich selbst.

Nach einer Ewigkeit erreichten wir das Krankenhaus. Ich parkte relativ weit vorne. Von den Anderen war noch nichts zu sehen. Kein Wunder bei dem Tempo, das ich an den Tag gelegt hatte.
Zu dritt rannten wir Richtung Eingang.
An der Rezeption fragten wir, wo Maudado und Dario lagen. Das Zimmer von Maudado wurde uns gesagt. Dario dagegen lag noch im OP.
"Geht doch schon mal vor, ins Wartezimmer. Ich will nach Maudado sehen. Aber sagt mir unbedingt Bescheid, wenn es Neuigkeiten von Dario gibt."

Dominik und Manu nickten und machten sich auf zu dem Raum, in dem Verwandte und Freunde warten dürfen.
Auch ich machte mich auf den Weg und war kurz vor dem besagten Zimmer. Ich atmete tief ein und trat ein.
Dado saß blass und verstört auf dem Bett. Bei seinem Anblick zog sich mein Herz zusammen. So verängstigt hatte ich ihn noch nie gesehen und am liebsten hätte ich angefangen zu weinen. Aber ich wusste ich musste stark sein für ihn.

"Hallo. Sind sie ein Freund von Maudado?"
Ich erschrak, gefesselt von Maudados Dasein hatte ich den Arzt gar nicht bemerkt.
"Ich bin sein fester Freund, ja.", antwortete ich und schritt auf meinen Schatz zu.
Den überraschten Blick von dem Arzt, ignorierte ich einfach.
Ich ging vor Dado in die Hocke und legte vorsichtig meine Hand auf seine.
Bei meiner Berührung zuckte er zusammen und schien aus seiner Starre aufzuwachen.

Seine glasigen Augen schauten mich an.
"Micha. Das alles ist meine Schuld.", schluchzte er.
"Liebling, das war doch nicht deine Schuld! Hör auf dir sowas einzureden. Der Einzige der Schuld hat ist dieser bekloppte Fahrer."
Wut stieg in mir hoch, wenn ich daran dachte das die Person auch noch Fahrerflucht begangen hatte. Wenn ich den in die Finger kriege...
Maudados leise, aber ernste Stimme erfüllte wieder den Raum.
"Aber der wollte mich umbringen. Nicht Dario. Einzig und allein mich!"

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