Einfach leer

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Maudados P.O.V.

"Fährst du mich ins Krankenhaus?", fragte ich Micha.
Er sah mich kurz mit zusammen gezogenen Augenbrauen an und rührte weiter in der Suppe, die er gemacht hatte. Er füllte einen Teller und stellte ihn vor mich.
"Iss das. Das wird dir gut tuen."
Seitdem ich ihm das von Chessie erzählt habe, ist er nur noch gereizt und in Gedanken. Er benahm sich so kalt und das mochte ich nicht. Ich wollte meinen alten unbeschwerten Micha wieder.

"Ich wollte eigentlich heute woanders hinfahren. Und du bist noch nicht bereit dazu.", sagte er und beobachtete mich, damit ich auch ja meine Suppe aß.
"Aber ich möchte Dario sehen. Ich vermisse ihn und ich möchte mit ihm reden.", sagte ich leise.
"Du kannst nicht mit ihm reden, er liegt im Koma.", sagte er kühl.
Tränen stiegen in meine Augen. Frustriert stand ich auf.

"Du bist so gemein! Dann frag ich halt jemand anderen!", schrie ich ihn an und wollte gehen.
Doch Micha packte mich am Arm und schlang seine Arme um mich.
"Sag so was nicht. Ich habe nur so unendliche Angst um dich.", flüsterte er in mein Ohr und küsste es anschließend.
Gänsehaut durchfuhr mich. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie sehr ich seine Nähe vermisst hatte.
"Fahr mich bitte.", mit großen Augen sah ich ihn an.

"Mach bitte nicht so ein Gesicht, so kann ich dir nichts abschlagen."
Er zog mich in den Flur und drückte mich auf die kleine Bank, die dort stand. Er nahm meinen Füße und zog mir meine Schuhe an.
Ich kam mir vor, wie ein Kindergartenkind.
Doch die Blicke, die er mir zuwarf waren sicherlich nicht für ein Kleinkind bestimmt.
Leise kicherte ich in mich hinein.

Zusammen fuhren wir dann zu Dario.
Die Krankenschwester zeigte uns, wo wir uns umziehen konnten. Und kurze Zeit später, klopfte ich an seiner Tür.
Ein kaputter Dominik machte uns auf.
Als er uns sah versuchte er ein müdes Lächeln hervor zu bringen.
Aber abkaufen, konnte es keiner von uns, nicht mal er selber.

Zombeys P.O.V.

"Schatz, geh schon mal vor. Ich komm gleich. Muss noch kurz telefonieren.", meinte ich ausweichend.
Dado sah mich enttäuscht, nickte aber und ließ meine Hand los.
"Aber beeil dich.", sagte er und gab mir einen kurzen, aber gefühlvollen Kuss. Ich sah im Augenwinkel, Dominiks traurigen Blick, als er uns so sah.
Ich löste mich und schloss die Tür hinter ihnen.

Ich versuchte mich im Krankenhaus zu orientieren und suchte mir eine ruhige Ecke.
Mit schnellen Bewegungen tippte ich die allzu bekannte Nummer in mein Handy.
"Micha? Was ist los?", meldete sich eine weibliche Stimme.
Ich musste mich zusammen reißen nicht gleich auszurasten. Wie konnte sie denn bitte so unschuldig tun?!
"Können wir uns treffen?", fragte ich kühl. Aber meine Stimme hörte sich fast normal an.

"Aber sicher. In dem Café, wo wir uns kennengelernt haben?", fragte Chessie.
"Nein, bei dir.", sagte ich monoton.
"Oh, wenn du willst.", fragte sie mit einem Unterton, der mich anwiderte.
"Ja will ich."
Wir machten eine Uhrzeit aus und ich beendete das Gespräch.
Ich wollte jetzt am liebsten nach Hause und ich hoffte Maudado wollte nicht noch länger bleiben.

Ich ging schnell zurück zu Darios Zimmer. Zu meiner Verwunderung standen er und Dominik vor der Tür.
"Wo warst du denn so lange?", fragte mein Freund.
"Telefonieren, hab ich doch gesagt. Was steht ihr denn hier draußen?"
"Die Besucherzeit ist vorbei. Könnt ihr mich mit nach Hause nehmen?", fragte Dominik.
"Sicher." Wir machten uns auf den Weg zu meinem Auto. Ein bisschen enttäuscht war ich ja schon, dass ich Dario nicht mehr sehen konnte.

Ich schloss das Auto auf und Dominik stieg hinten ein. Bevor ich auch einsteigen konnte, zog mich Maudado zu sich.
"Mit wem hast du telefoniert?" Mit verschränkten Armen stand er vor mir.
"Mit meiner Tante. Sie hat heute Geburtstag und ich hätte es fast vergessen.", antwortete ich und fühlte mich schlecht, weil ich ihn angelogen hatte.
"Warum sagst du das denn nicht gleich?", meinte Dado erleichtert und legte seine Hände um meinen Nacken. Er lehnte sich etwas zu mir herab und küsste mich.
Ich war so unfassbar froh, dass er wieder wie der Alte war.

Kedos P.O.V.

Micha konnte mich nach Hause fahren. Also musste ich nicht wie immer mit der Bahn fahren.
Als wir Zuhause ankamen verschwand ich schell auf meinem Zimmer. Die Anderen waren sowieso mit sich beschäftigt.
Taddl mit Manu, Micha mit Maudado, O-Saft und Holly, ja sogar zwischen Schlingel und Minzi lief irgendwas.
Und ich? Warum durfte ich nie glücklich sein?!

Ich zog mich schnell um und legte mich in mein Bett. Ich kuschelte mich an ein Kissen. Ich stellte mir immer vor, es wäre Dario. Auch wenn das eigentlich total doof war.
Dario wäre nämlich noch tausendmal weicher, da war ich mir sicher.
Wieder mal träumte ich von ihm und stellte mir vor wie er mich küssen würde. Vor ein paar Tagen, wäre ich davon noch angeekelt gewesen. Mittlerweile fand ich diese Vorstellung mehr als erregend.

Mein Wecker klingelte wie immer um sechs Uhr morgens. Ich sprang aus dem Bett, lief ins Bad um mich zu duschen und zog mir frische Sachen an.
Ich machte mir ein Brötchen und lief um meine Bahn noch zu erwischen. Mein Frühstück nahm ich unterwegs ein.
Den restlichen Weg zum Krankenhaus lief ich. Mittlerweile kannte ich den Weg auswendig. Im Krankenhaus zog ich mir schnell die Schutzkleidung über und ging zu Darios Zimmer.

Ich öffnete die Tür und hätte beinahe einen Herzinfarkt bekommen. Das Bett in dem Dario immer lag war leer. Einfach leer!
Tränen stiegen in meine Augen. Was ist passiert?! Ist er etwa...?!
"Dominik? Nicht wundern, aber wir haben Dario verlegt.", die Krankenschwester, die mich schon gut kannte, sagte es mir freudig.
Sprachlos starrte ich sie an.
Sie nahm mich an die Hand und führte mich irgendwelche Gänge entlang. An einer Tür ließ sie mich los und meinte:
"Viel Spaß." Und nickte aufmunternd.

Ich verstand immer noch nicht, was hier los war. Ahnungslos öffnete ich die Tür.
Meine Kinnlade fiel mir runter.
Ein lächelnder Dario saß aufrecht im Bett und strahlte mich an.
"Dominik! Da bist du ja endlich, ich dachte du kommst heute gar nicht mehr."

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Oh, etwa ein Happy End?

Freunde? Ihr seit echt verrückt. Nach so kurzer Zeit haben wir schon die 5K geknackt!!! *-*

Danke an alle und fühlt euch geknuddelt. xD

Die TTT Wg (Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt