Wie ein Wachhund

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Maudados P.O.V.

Und da waren sie wieder, die Schuldgefühle.
Darios Zustand war nur meine Schuld gewesen. Nun lag ich hier an Gonzo gekuschelt und dachte an das Gespräch von gestern zurück.

Flashback Anfang
Wir standen in Darios Zimmer. Momentan hatte sich Schlingel zu ihm gesetzt und sie unterhielten sich miteinander. Ab und zu drang ein leises Lachen zu uns herüber, was Dominik immer wieder zum Lächeln brachte.
Bis jetzt hatten alle mit ihm geredet. Alle außer ich. Ich hatte irgendwie Angst davor.
Er würde mir mit Sicherheit Vorwürfe machen. Und damit konnte ich nicht umgehen. Ich fing an zu zittern und Micha sah mich mal wieder mitfühlend an.

Er legte seinen Arm um mich und flüsterte mir zu:
"Mach dich bitte nicht verrückt. Er macht dir keine Vorwürfe, versprochen."
Woher wusste er...? Okay, mittlerweile kannte er mich wahrscheinlich besser, als ich mich selbest kannte. Zumindest hatte ich manchmal so das Gefühl.
"Maudado?" Ich zuckte zusammen, als mein Name genannt wurde. Alle Blicke lagen nun auf mir.
Dario hatte mich angesprochen und lächelte mich leicht an.

Es war also meine Zeit mit ihm zu reden.
Langsam ging ich auf ihn zu und nahm den Platz von Schlingel ein.
Ich senkte meinen Blick, irgendwie konnte ich ihm nicht in die Augen schauen.
Dario räusperte sich und ich hob meinen Blick leicht.
"Hey, alles okay bei dir? Du siehst so aus, als hättest du irgendetwas auf dem Herzen.", fragte er mich.
War ich denn so leicht zu durchschauen? Anscheinend schon.

"Es tut mir so leid, dass du fast gestorben wärst. Ich hätte an deiner Stelle sein sollen."
Dario runzelte seine Stirn.
"Was redest du denn da? Es war meine Entscheidung. Und ich habe entschieden, dich zu retten. Wie es jeder gute Freund getan hätte. Es war einzig und allein die Schuld des Fahrers. Also mach dir bitte keinen Kopf, verstanden.", sagte er ernst.
"A-aber...ich", stammelte ich.

Dario unterbrach mich, indem er mich umarmte.
"Maudado, hör auf, ja? Können wir bitte einfach froh sein, dass es uns beiden gut geht?", fragte er.
Ich nickte an seiner Schulter.
Aber wirklich vergessen konnte ich, das Ganze noch nicht.
Flashback Ende

"Ach Gonzo, warum muss uns das alles passieren, hm?", fragte ich den Mops, als würde er mir gleich eine zufrieden stellende Antwort geben.
"Oh man, jetzt rede ich schon mit Hunden. Ich glaube ich werde doch verrückt."
Auf einmal hörte ich ein Kichern.
Micha stand im Türrahmen und musterte mich.

"Beobachtest du mich?", fragte ich erstaunt.
"So etwas würde ich niemals tun, mein kleiner Verrückter.", meinte er ironisch.
"Ich wollte nur Bescheid geben, dass ich jetzt erstmal für eine Weile unterwegs bin."
Beleidigt zog ich eine Schnute.
"Bring mir aber wenigstens was mit.", schmollte ich.
"Ich guck mal, Süßer. Ich liebe dich." Er wartetete auf meine Antwort.
"Ich dich auch.", grinste ich. Micha winkte noch einmal und schloss dann die Tür.
Da fiel mir erst auf, dass ich gar nicht wusste, wo er hinwollte.

GLPs P.O.V.

Unter mir bewegte sich etwas immer wieder auf und ab, bis ich mekte, dass mein Kopf auf Taddls Brust lag. Und natürlich hob sich seine Brust, weil er atmen musste.
Manchmal war ich schon ein kleiner Trottel.
Als ich ihn anschaute, fingen die Schmetterlinge in meinem Bauch gleich an Samba zu tanzen.
Wie konnte man nur so süß im Schlaf aussehen? Ich dachte an gestern. Niemals hätte ich erwartet, dass Taddl so romantisch sein konnte. Das alles musste ihn große Mühe gekostet haben und ich war ihm sehr dankbar.

Besonders als ich an die Nacht zurück dachte, lächelte ich selig.
Es war mein erstes Mal mit einem Mann. Es tat zwar höllisch weh, aber irgendwann hatte ich mich an ihn gewöhnt und die Lust in mir gewann die Oberhand.
Allmählich merkte ich wie er sich unter mir immer mehr bewegte, bis er seine Augen öffnete.
Er sah mich lächelnd an. Plötzlich nahm er mich an der Hüfte und drehte uns um, dann fing er an mich durchzukitzeln.
"Hahaha, T-taddl...hö-hör auf...ich bin kitz-kitzelig!", schrie ich und versuchte wie wild, ihn von mir runter zu strampeln.

Doch er hörte nicht auf, sondern grinste mich nur frech an.
Ich lachte mich halb schlapp, bis ich auf einmal aufkeuchen musste. Ein stechender Schmerz durchfuhr meine Magengegend.
Taddl sah mich erschrocken an und hörte sofort auf und setzte sich neben mich.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht krampfte ich mich zusammen.
"Oh Gott Manu! Was ist los?! Hab ich was falsches gemacht?!", fragte er mich schockiert.

Ich konnte nicht antworten, also schüttelte ich nur den Kopf.
"Aber du hast Schmerzen. Ich rufe jetzt den Notarzt.", meinte er bestimmt, aber ich merkte wie seine Stimme anfing zu zittern.
Langsam ging es wieder und ich setzte mich auf.
"N-nein schon gut. Ich habe vergessen gestern meine Tablette zu nehmen.", sagte ich entschuldigend.
Taddl sah mich beunruhigt an.
"Und hast du welche hier?", fragte er besorgt.
Erschöpft lehnte ich mich zurück.
"In meiner Hosentasche müssten welche sein.", hauchte ich.

Taddl sprang sofort auf und durchsuchte den Boden. Als er endlich meine Hose gefunden hatte, zog er eine Schachtel mit den Tabletten hervor.
"Ich hol dir noch ein Glas Wasser.", und schon war er aus dem Zimmer verschwunden.
Mit zitternden Händen versuchte ich mir eine Tablette heraus zu holen.
Taddl kam schon wieder. Ich nahm die Tablette und trank einen großen Schluck Wasser hinterher.

Erleichtert ließ ich mich jetzt ganz ins Kissen sinken.
"Danke Taddl.", flüsterte ich.
Er rutschte zu mir und legte einen Arm um mich.
"Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein. Jetzt pass ich auf dich auf, wie ein Wachhund.", sagte er und schmiedete schon Pläne.
"Hm, durch meine Vergesslichkeit habe ich jetzt den schönen Moment zerstört.", meinte ich traurig.

"Ach Manu, deine Gesundheit steht ja wohl über allem. Und außerdem ist es egal in was für einer Situation wir sind, mit dir wird sie immer wunderschön sein."
Sein Lächeln war einfach so bezaubernd. Und wie seine Haarsträhnen so in sein Gesicht fielen, waren einfach nur sexy.
"Danke.", ich errötete. "Aber sag mal, wem gehört eigentlich diese Hütte?"

"Das ist das Ferienhaus meiner Tante. Sie ist kaum hier. Ich hab die Schlüssel, weil ich früher immer die Blumen gießen sollte. Als sie bemerkt hatte, dass das nicht so gut lief, hat sie hier überall Plastikpflanzen hingestellt.", schmunzelte er.
Daraufhin lachte ich. Die Tablette fing an zu wirken.
"Danke Taddl für alles. Es ist nicht selbstverständlich, dass du alles für mich tust."

Die TTT Wg (Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt