Hinter der Fassade

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Zombeys P.O.V

In den letzten Tagen fuhr ich generell immer zu schnell. Man, diese Polizei war echt unaufmerksam. Aber es störte mich nicht.
Außer wenn es so gestörte Leute gibt, die meinen Freund anfahren wollten.
Dann konnte ich zum Monster werden. Niemand verletzt meinen Engel!
Und zu genau so einem Gestörten war ich jetzt unterwegs.

Mich plagte ein schlechtes Gewissen, da ich Maudado nichts davon erzählt hatte, aber er würde mich mit allen Mitteln versuchen davon abzubringen hierhin zu fahren.
Diese Umgebung rief so viele Erinnerungen in mir wach.
Gute, wie auch schlechte. Ich meine ich hatte hier jahrelang gewohnt.
Alles war so bekannt, die große Eingangstür, die drei Treppen, die ich erklimmen musste, sogar an die Klingel, die ich betätigte erinnerte ich mich genau.

Nun gut, es waren auch erst ein paar Monate, seitdem ich hier nicht mehr wohnte.
Aber es war soviel passiert, dass es sich wie eine halbe Ewigkeit angefühlt hatte.
Die Tür vor mir wurde aufgemacht und die Rothaarige stand vor mir. Chessie lächelte mich verführerisch an.
"Schön, dass du gekommen bist.", sagte sie und nahm mich in den Arm.
Mir lief ein Schauer den Rücken runter.
Wie konnte ich so eine Person einmal geliebt haben?

Gewaltsam drückte ich sie von mir weg. Sie sah mich etwas erschrocken an, zuckte dann aber mit den Schultern und zog mich in die Wohnung.
Als ich die Wände sah, blieb ich unwillkürlich stehen. Jede von ihnen war übersät von alten Bilder von mir und Chessie.
Bevor ich auszog hing hier kein einziges.
Sie war verrückt geworden, eindeutig.
"Nun komm doch mal ins Wohnzimmer. Ich hab deinen Lieblingskuchen gebacken und deinen Lieblingsfilm ausgeliehen, den können wir uns gleich ansehen.", meinte sie lächelnd.

Hätte ich ihre Fassade nicht durchschaut, würde ich sie jetzt wahrscheinlich als sehr herzlich bezeichnen.
Widerwillig folgte ich ihr. Sie setzte sich auf das Sofa und klopfte neben sich.
Ich jedoch hätte mich nie im Leben neben sie gesetzt, also schob ich mir den Sessel weiter ran. Chessie schmunzelte mich dabei, die ganze Zeit amüsiert an.
"Also ich finde es sehr schön, dass du dich mit mir treffen wolltest.", unterbrach sie die unangenehme Stille.

"Wie konntest du nur?!", fiel ich mit der Tür ins Haus. Ich konnte nicht noch länger so tun, als wäre alles Friede, Freude, Eierkuchen.
Verwirrt sah sie mich an. Holte sich ihre Fassung aber wieder zurück.
"Micha? Ist alles in Ordnung? Was hast du denn?", fragte sie unschuldig.
"Was mit mir ist?! Willst du mich eigentlich verarschen?! Du wolltest Maudado anfahren und hast Dario verletzt!", wutentbrannt stand ich auf und sah sie zornig an.
Sie schluckte merklich und rutschte aufgeregt hin und her.

"Was redest du da? Was soll ich gemacht haben?", fragte sie erneut, diesmal zitterte ihre Stimme aber.
"Tu nicht so! Ich weiß, dass du da hinter steckst. Du hast nicht nur mich mit Nachrichten zu gebombt, sondern auch Maudado! Und verfolgt hast du ihn auch!", schrie ich sie vorwurfsvoll an.
"Ja, aber das habe ich zurecht gemacht! Ich liebe dich und du bemerkst es nicht mal! Ich musste ihn aus dem Weg schaffen, damit du wieder zu mir zurück kommst.", bei ihren Worten schritt sie immer weiter auf mich zu und sah mich verführerisch an.

"Du bist so ein Psychopath! Du hast Dario also tatsächlich angefahren! Du gehörst echt eingesperrt!" Verzweifelt zückte ich mein Handy.
"Was hast du vor? Bitte Micha, wir können doch über alles reden.", meinte sie auf einmal verängstigt.
"Nein Chessie! Dafür ist es zu spät."
Und schon tippte ich die Nummer ein.

Hollys P.O.V.

"Hör auf, bitte. Ich kann nicht mehr. Ich ergebe mich!", lachte ich.
Nachdem wir eine ganze Weile einfach nur im Wohnzimmer gekuschelt hatten, startete O-Saft plötzlich eine Kissenschlacht. Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen und schlug zurück. Irgendwann war ich aber aus der Puste und ergab mich.
Was hatte mein Freund denn bitte für eine Kondition?

Er hörte auf und stemmte sich auf einen Arm ab und schmunzelte hämisch.
"Ich hab gewonnen. Was ist meine Belohnung?"
Ich wollte mich gerade zu ihm lehnen, um ihn zu küssen, als es an der Tür klingelte.
Er ließ sich frustriert fallen.
"Wieso klingelt es bei uns eigentlich immer in den unpassendsten Momenten?", seufzte er.
Ich wusste es nicht. Aber es schien wichtig zu sein, da die Person fast sturm klingelte.
"Jaha, ist ja gut!", rief ich und machte die Tür auf.

"Easn?", positiv erstaunt sah ich ihn an.
"Hey Holly." Er lächelte mich an und wir umarmten uns.
"Sorry, dass ich euch so überfalle, aber ich dachte, dass ich dich vielleicht über das verlängerte Wochenende besuchen komme."
"Klar, ich freu mich. Aber warum hast du denn nichts gesagt?", fragte ich ihn.
"Ach Holly, dann wäre es doch keine Überraschung mehr.", lachte er.
Ich führte ihn hinein.

"Na dann, willkommen. Fühl dich wie zuhause.", begrüßte ich ihn.
Er lächelte mir zu, zog sich seine Schuhe aus und sah sich gespannt um.
Stimmt, zu unserer Einweihungsparty hatte er keine Zeit gehabt, also war er das erste Mal hier.
"Am besten zeig ich dir erstmal alles.", meinte ich, doch dann kam O-Saft zu uns.
Er und Easn sahen sich grimmig an.
Was hatten die denn?
"Was machst du hier?", zischte mein Freund.
"Meine beste Freundin besuchen.", antwortete Easn kühl.

Ich sah beide verwirrt an, doch dann schob ich Easn, Richtung Treppe.
"Komm ich zeig dir mein Zimmer.", sagte ich und schaute O-Saft nochmal fragend an.
Der bemerkte mich aber gar nicht, sondern schoss giftige Pfeile in Easns Rücken.
"So hier wären wir.", erklärte ich, als wir in meinem Zimmer standen.
"Schick, schick. Und jetzt der ultimative Betttest.", lachte er und ließ sich mit voller Wucht auf mein Bett knallen.
"Und?", fragte ich kichernd.

"Schon ganz gut, aber mit dir bestimmt noch bequemer.", sagte er ernst.
Sein Blick musterte mich.
Ich räusperte mich und sah schnell weg.
"Ähm, ich wollte noch Isaac aufnehmen.", wich ich aus.
Was war das denn gerade?
Doch bevor ich noch weiter darüber nachdenken konnte, stürmte O-Saft in mein Zimmer.

"Schatz, du hast doch kein Problem damit, wenn ich euch etwas Gesellschaft leiste, oder?", lächelte er süß.
"Natürlich nicht." Ich schüttelte meinen Kopf über seine Frage.
Von Easn kam nur ein dumpfes Grummeln.
Verriet mir mal jemand, warum sich beide so anders benahmen? Schon schlimm genug, dass sie sich anscheinend nicht verstanden.
Versteh einer die Männer...

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Ich wollte mal zu etwas Stellung beziehen.
Ich weiß, dass Zombey es nicht gerne hat, wenn Chessie in Fanfictions immer so böse dargestellt wird. Und das kann ich auch total verstehen. Naja, und in meiner FF ist sie ja nun auch nicht die Netteste *hust hust*.
Aber ich mag sie und ich finde, dass manchmal die bösen Rollen sehr cool sein können.
Also nichts gegen Chessie. Das entsteht halt in meiner Fantasie. xD
Und ich vermisse TTT. Meh.

Die TTT Wg (Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt