Die TTT Wg (Slow Updates)

Wenn Blicke töten könnten...

Minzis P.O.V.

Geschockt über Schlingels Nachricht, ließ ich mich auf mein Bett sinken.
Mein Handy klingelte. Eine Nachricht von Nick.

Zieh dir dein kurzes schwarzes Kleid an. In dem siehst du so verdammt heiß aus. ~ Nick

Oh Gott, war dieser Typ pervers. Wie konnte ich so einen bloß mal lieben?
Schlingel sah mich fragend an, doch ich wehrte ab.
Ich hatte noch eine Stunde, also machte ich mich fertig.
Nach einiger Zeit hörte ich unten die Klingel.
Ein Schauer lief mir über den Rücken. Zumindest war ich nicht alleine mit ihm.
Das hätte ich nie im Leben überstanden.
Ich hörte Schlingel nach mir rufen. Also schlich ich leise die Treppe hinunter.
In meinem Aufzug fühlte ich mich total unwohl.

Als ich bei ihnen ankam, lag auch schon Nicks Arm um meine Taille.
"Mach gefälligst nicht so ein Gesicht. Immer schön lächeln.", flüsterte er.
Sogar da hörte ich sein dreckiges Lachen hinaus.
Ich setzte mir ein gefälschtes Lächeln auf.
Jill legte einen Arm um Schlingel.
Was lief da zwischen den Beiden? Dieser Gedanke schwebte mir noch den ganzen Abend durch den Kopf.
Nick zog mich hinter den Beiden her und wir setzten uns auf den Rücksitz.
Ich quetschte mich ganz weit weg von ihm, aber das machte ihn natürlich nichts aus und er rutschte weiter zu mir.

"Du siehst echt sexy aus.", "Ich wünschte wir wären jetzt alleine.", "Du weißt gar nicht, was ich jetzt am liebsten mit dir anstellen würde."
Das und noch viel mehr, hauchte er mir während der Fahrt immer wieder ins Ohr.
Mir wurde schlecht und ich hatte Angst.
Jetzt erniedrigte er mich sogar schon so sehr, dass ich Angst vor ihm hatte.
Als wir ankamen, gingen Jill und ich nochmal für kleine Prinzessinen.
Dabei schwor ich mir, Nick keine Angst zu zeigen. Das war doch was er wollte. Er wollte mich willenlos machen.

Fest entschlossen, nun Stärke zu zeigen, schritt ich auf ihn zu. Auch Schlingel und Jill waren soweit fertig und wir konnten in den Kinosaal. Unsere Plätze befanden sich in der letzten Reihen. Ich fand, dass diese Plätze immer am Besten waren.
Erstaunlicher Weise saßen, außer uns nur vereinzelt Menschen.
Nick legte den Arm um mich und ich sollte mich an ihn kuscheln.
Hätte ich nicht gewusst, dass er mich zu alldem zwang, wäre es sicherlich ein schöner Abend geworden.

Den Film über blieb er unverhältnismäßig ruhig. Die Tatsache bereitete ein ungutes Gefühl in mir aus.
Irgendwann war der Film dann auch zu Ende.
Im inneren war ich froh darüber. Wir hatten uns so einen schrecklichen Kitschfilm angesehen. Ich stand eher auf Action und ab und zu auch ein bisschen Horror.
Auf dem Rückweg zum Auto hielt Jill auf einmal an und drehte sich um. Da sie vor mir ging, wäre ich beinahe in sie hinein gelaufen.
"Äh, Jill? Dein Auto ist in der Richtung.", ich zeigte ungeduldig in die Richtung. Ich wollte doch nur noch nach Hause.

"Zuerst will ich etwas wissen. Seid ihr jetzt zusammen oder nicht? Von alleine erzählt ihr es mir ja eh nicht.", fragte sie und beobachtete uns genau.
"Da hast du uns wohl durchschaut.", lachte Nick falsch auf und presste zur Bestätigung seine Lippen auf meine.
"Oh wie süß. Na geht doch.", quiekte nun auch noch Jill.
Waren die eigentlich alle bekloppt geworden oder warum sah niemand, dass es da keine richtige Liebe zwischen uns gab?!
Naja, vielleicht gab es da schon jemanden.
Ab dem Moment sah Schlingel nämlich so aus, als würde ihm endlich ein Licht aufgehen.

O-Safts P.O.V.

Es war schon relativ spät am Abend, bis Holly endlich mit dem Aufnehmen und Schneiden durch war.
Easn und ich hatten uns die ganze Zeit still verhalten.
Wir hatten genug damit zu tun, uns böse Blicke zu zuwerfen. Wenn Blicke töten könnten...
Holly streckte sich einmal und drehte sich auf ihrem Stuhl zu uns um.
"Bin endlich fertig. Ich hol uns mal was zu trinken, bis gleich."

Bevor ich ihr widersprechen konnte war sie auch schon weg. Aber vielleicht sollte ich die Initiative ergreifen und Easn ein für alle Mal, zur Rede stellen.
"Wieso bist du so plötzlich hier aufgetaucht? Und sag mir jetzt nicht, du wolltest einfach nur Holly besuchen.", zischte ich sauer.
Easn lachte kurz gespielt auf, sein Blick verfinsterte sich aber ganz schnell wieder.
"Ich bin hier, damit Holly endlich erkennen kann, wer der Richtige für sie ist. Außerdem habe ich keine Lust, dass du sie nochmal verletzt.", antwortete er so gelassen wie möglich.

"Du willst mir also tatsächlich meine Freundin ausspannen?!", fragte ich laut.
"Das brauch ich gar nicht. Früher oder später merkt sie, dass ich immer derjenige war, auf den sie zählen konnte. Im Gegensatz zu dir.", lächelte er böse und selbstsicher.
Ohne nachzudenken, was ich da gerade tat, flog meine Faust mitten in sein Gesicht.
Oh Gott, was habe ich gemacht?! Das bin doch nicht ich, oder? Nein, das war nur weil er mich provoziert hat!

Augenblicklich später lief Blut aus seiner Nase. Geschockt blickte er zu mir, lächelte aber kurz darauf wieder.
"Das hättest du nicht tun sollen.", sagte er kühl.
Ich verstand nicht genau was er damit meinte, doch dann sah ich schon in die geschockten Augen von Holly.
"H-holly, i-ich kann das erklären. Es ist nicht so wie es aussieht. Bitte.", flehte ich sie an.
"Was hast du getan?! Du hast noch nie jemanden geschlagen! Warum gerade meinen besten Freund?!", schrie sie frustriert.
Hilflos blickte ich auf den Boden.

Sollte ich ihr die Wahrheit schildern?
"Ich will, dass du jetzt gehst O-Saft.", meinte sie leise.
Easn neben mir machte auf einmal schmerzhafte Geräusche. Also eben hatte es sich noch ganz anders angehört, als hätte er den Schlag gar nicht richtig mit bekommen.
"Oh Gott. Komm mit Easn, im Badezimmer kann ich dich verarzten.", meinte Holly mitfühlend. "Und DU!", dabei sah sie mich scharf an. "Beruhigst dich mal wieder. Ich bin enttäuscht von dir, O-Saft."
Sie schüttelte nur den Kopf und ging.
Easn folgte mir, aber nicht ohne mir noch mal frech zu zuzwinkern.

Frustriert schmiss ich mich in den Kissenhaufen auf Hollys Bett. Ich wusste, sie wollte, dass ich gehe. Aber ich wollte ihren Geruch bei mir haben. Langsam bahnten sich Tränen meine Wangen entlang.
Ich wollte sie nicht verlieren. Ich liebe sie.