Fremd?

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Delays P.O.V.

Momentan ging es mir besser. Ich hoffte sogar ich, dass ich es schaffen könnte, über Dominik hinweg zu kommen. Meine anderen Freunde halfen mir auf jeden Fall, dabei. Nun saß ich mit Minzi und Manu beim Frühstück.

"Und was macht ihr heute noch so?", fragte ich die Beiden.
"Ich nehm heute noch ne' Folge Bedwars auf und eine Cleverbot-Folge.", meinte Manu. Ich nahm mir vor heute nochmal mit ihm, unter vier Augen zu sprechen, er sah so betrübt aus. Und als ich in meinem Tief war, hatte er mir auch zur Seite gestanden. Außerdem hatte er bis jetzt sein Essen kein einziges Mal angerührt.
Minzi dagegen zuckte nur mit den Schultern: "Mal gucken..."

Ich hörte wie jemand die Treppe runter kam. Doch, nicht wie erwartet, kam einer unserer Freunde in die Küche, sondern ein fremdes Mädchen. Wobei fremd? Irgendwo hatte ich sie schon mal gesehen.
"Äh, wer bist du und was machst du hier?", fragte Manu, nicht gerade nett. Kein Wunder, er mochte Menschen, die er nicht kannte, zu erst nie.
"Ich bin die Freundin von Dominik.", sagte sie darauf und durchstöberte unsere Schränke.

Bitte was war sie?! Ich verschluckte mich an meinen Orangensaft [Nein, der arme
O-Saft...] und hustete.
Minzi klopfte mir auf den Rücken und sagte: "Ach, du bist seine Freundin?! Und warum kennen wir dich dann nicht?!"
Den eisernen Blick, die sie ihr zuwarf, jagte sogar mir Angst ein. Doch ich war zum Glück mit ihr befreundet, aber die Frau schien davon nicht wirlich beängstigt.

Ein verschlafener Dominik schlurfte in die Küche. Mein Herz schmerzte. Diese Situation brachte meine Gefühle für ihn nur noch mehr zurück.
"Kannst du uns mal erklären, was DIE hier will?!" Minzi war aufgesprungen und ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie war echt temperamentvoll.

"Was willst du denn noch hier?", fragte Dominik, die fremde Frau.
"Wie bitte? Ich wollte mir Frühstück machen?" Verwirrt und leicht angesäuert sah sie ihn an.
"Ich dachte One-Night-Stands bleiben nicht zum Frühstück..." Er blickte sie arrogant an.
"Was?! Oh, du bist so ein Arschloch!", schrie sie und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Sie rempelte ihn nochmal von der Seite an, als sie die Tür hinter sich zu schlug.

"Sorry, ich dachte die wär schon weg."
Warum benahm er sich so? So kannte ich ihn überhaupt nicht.
"Pfff. Achja, und das entschuldigt, dass du hier so ne' Show vor Dario abspielen musst?!" Minzi war immer noch auf 180.

Er sah mich an. Hatte ich dort eben einen kleinen Funken Mitleid gesehen. Das konnte ich mir aber nicht mehr vorstellen, als er mich wieder genervt ansah.
"Ist das mein Problem?" Er schnappte sich ein Brötchen und haute schon wieder ab.
Manu meldete sich jetzt auch endlich wieder zu Wort: "Bei einer Sache, hatte die Olle, da eben ja Recht. Er ist ein Arschloch!"

Hollys P.O.V.

Ich war mit Maudado und O-Saft einkaufen gegangen. Es war schon sehr lange her, dass wir mal wieder nur was zu dritt machten.
Außerdem hatten wir es dringend nötig, etwas einzukaufen. Könnte unser Kühlschrank reden, hätte er sich bestimmt schon längst beschwert, weshalb wir so wenig, in ihn reinpacken würden.

O-Saft rollte ganz vorne mit dem Einkaufswagen rum, wie ein kleines Kind.
Aber es war ganz lustig, ihn zu beobachten, wie er immer wieder knapp die ganzen Regale, mit seiner Aktion, umstieß.
Maudado ging genau vor mir und ich trottete mit der Einkaufsliste hinterher.
Ich studierte ausführlich die Zutaten,  die wir noch benötigten.

"Oh." Ich war gegen Maudado gelaufen. "Warum bleibst du den stehen?"
"'tschuldige, ich habe gerade nur auf mein Handy geachtet." Betrübt sah er das Teil an.

"Hat dir etwa dein Zimbel-Schatzi geschrieben?", kicherte O-Saft, der zu uns gefahren war.
Meinen Ellenbogen rammte ich ihn, bei diesen Worten, in die Seite. Er guckte mich geschockt an, ich schüttelte den Kopf, um zu symbolisieren, dass er mit diesen Witzen aufhören sollte.

Dann erkannte er auch, dass Maudado, sich nicht gut fühlte.
"Was ist denn los?", fragte er schon versöhnlicher.
"Ach, nichts... Nichts." Er ging schnell weiter.
Ich zog meine Augenbrauen zusammen, ich glaubte ihn ganz und gar nicht.
Auch O-Saft sah mich so an, als wäre er auch nicht überzeugt.

"Maudado, wir sind deine besten Freunde. Du weißt, dass du uns alles sagen und vertrauen kannst.", sagte ich und legte einen Arm um ihn.
Er atmete tief ein, um gleich wieder tief auszuatmen.
"Chessie schreibt mir, die ganze Zeit, Nachrichten."
"Oh, und das ist nicht gut, hab ich Recht?", fragte O-Saft.
Imaginär gab ich mir einen Facepalm. Wenn die Ex-Freundin deines Freundes, dich zutextet, war das natürlich immer ein gutes Zeichen, jaja ganz bestimmt.

"Weiß sie denn schon Bescheid?", fragte ich vorsichtig.
"Sie... sie war heute morgen da. Und sie wirkte alles andere, als erfeut, als sie das von Micha und mir erfuhr."
Ich nahm ihn tröstend in den Arm, denn er schluchzte auf.

O-Safts P.O.V.

Als Holly ihn umarmte, nahm ich ihn vorsichtig sein Handy aus der Hand. Er wehrte sich nicht dagegen, also öffnete ich seinen Chat mit Chessie.
Ich hätte mir ja denken können, dass die Nachrichten bestimmt nicht so nett waren, aber was ich da las, schockierte mich etwas.
Dort stand zum Beispiel:

"Du bist nicht gut genug für Micha!"

"Er ist nicht schwul, gesteh es dir doch endlich ein!"

"Er spielt dir nur vor, dass er dich liebt!"

"Er versucht sich mit dir, von mir, abzulenken!"

Wie war Chessie, denn bitte drauf?! Am liebsten hätte ich das Handy jetzt irgendwo gegen gefeuert.
"Du glaubst ihr doch nicht etwa, oder?!", fragte ich Maudado wütend.
"Ich-ich w-weiß es nicht." Er sah beschämt zu Boden.
"Die lügt! Micha liebt dich wirklich, verstanden! Wie kannst du nur daran zweifeln?!" Mein Ton war immer noch nicht besser. Holly schüttelte schon verzweifelt den Kopf, dass ich aufhören sollte. Maudado nickte nur eingeschüchtert.

Reflexartig drückte ich auf den Anruf-Button und hielt mir sein Handy ans Ohr.
"Was willst du?" Hörte ich Chessies eisige Stimme fragen.
"Hör gefälligst auf Maudado mit deinen Lügengeschichten zu terrorisieren! Komm damit klar, dass ER jetzt mit Micha zusammen ist! Ich warne dich, Chessie!" Wutentbrannt legte ich auf.
Die anderen Menschen, im Supermarkt,  sahen uns drei, verstört an.
Doch als sie meinen Blick sahen, schoben sie ihren Einkaufswagen schnell weiter.

"Bist du dir sicher, dass das gerade eine gute Idee war?" Holly sah mich, mit Maudado im Arm, skeptisch an.
"Keine Ahnung. Aber ich konnte mich nicht mehr zurück halten." Durch Hollys Blicke wurde ich wieder ruhiger und entspannte mich wieder etwas.
"Da-danke O-Saft. Das hätte ich mich nie getraut!", schniefte Maudado.
Ich ging auf die Beiden zu und zog sie in eine feste Umarmung.

Die TTT Wg (Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt