Traurig und froh liegen nah beieinander

726 37 4
                                    

O-Safts P.O.V.

Was ich dort in der Küche sah, schockte mich. Was sollte ich denn jetzt in dieser unangenehmen Situation machen?

"I-ich wollte n-nicht stören.", stotterte ich und drehte mich hastig um.

"O-Saft warte. Bitte." Maudado kam auf mich zu und hielt mich am Arm fest.

"Worauf denn?! Dass meine besten Freunde anscheinend zusammen sind und mir nichts davon erzählen?! Dass du mich total vernachlässigst? Dass...dass..." Zuerst schrie ich Maudado so laut ich konnte an, ich wurde in dem Moment so wütend, doch als ich Maudados bedrücktes Gesicht sah, wurde ich immer leiser.

Ich war zwar sauer, aber ich wollte ihn doch auch nicht traurig sehen, er war immernoch mein bester Freund.

"Bitte O-Saft. Lass uns in die Küche gehen und dir alles erklären. Hm?" Micha sah mich bittend an.

"Ja, meinetwegen." Mit hängendem Kopf folgte ich den Beiden.

Wir setzten uns an den großen Esstisch. Sie setzen sich gegenüber von mir hin und warfen sich einen intensiven Blick zu.

In den Moment wurde mir erst so richtig bewusst, dass meine besten Freunde schwul waren. Und zusammen. Ich hatte nichts gegen Homosexuelle, auf keinen Fall, aber wenn es jemanden betrifft den man so gut kannte und von den man so etwas nicht erwartet hätte, war es schon komisch.

"O-Saft. Natürlich hätten wir dir irgendwann von unserer Beziehung erzählt. Doch das alles ist noch mehr als frisch.", begann Micha und lächelte, beim letzten Satz, Maudado an.

Die Beiden schienen sich wohl echt nah zu sein.

"Du bist auch der Erste, der es erfährt. Das wird wohl auch erst mal so bleiben."

Ich atmete hörbar aus.

"Ich... ich freu mich für euch." Und das was ich sagte, meinte ich ernst.

"Aber es entschuldigt nicht, dass ihr mich in den letzten Tagen total ausgeschlossen habt. Und Micha ja anscheinend meinen Platz schon eingenommen hat." Wieder guckte ich zu Boden.

"O-Saft." Diesmal war es die Maudado-typische Stimme.

"Wir wollten dich doch nie ausschließen. Wenn wir das trotzdem gemacht haben, tut es mir unglaublich leid. Ja es stimmt, Micha ist jetzt mein fester Freund. Aber DU warst, bist und wirst immer mein BESTER  Freund bleiben. Dich kann so einfach niemand ersetzen." Als er das sagte, bekam er Tränen in den Augen.

Auch ich vergoss eine Träne und ging zu Maudado. Ich schloss ihn fest in die Arme. Es war still, man hörte nur ein paar von unseren Schluchzern.

Wir lösten uns voneinander und Micha meldete sich zu Wort.

"Du darfst ruhig sauer auf mich sein, aber Maudado hat keine Schuld."

Ehe er sich versehen konnte, schloss ich ihn ebenfalls in eine Umarmung.

"Ich verzeihe euch. Aber ich will nur meine alten Freunde wieder. Ich will nicht, dass es jetzt anders ist als zuvor.", sagte ich, noch halb in der Umarmung.

"Das verspreche ich dir." Micha lächelte mich an und Maudado nickte eifrig mit dem Kopf.

"Wie wärs wenn wir mal wieder LOL spielen? So wie früher.", fragte Maudado uns.

Ich war froh, dass wir wieder anfingen normal miteinander zu reden. Besonders in einer Situation, die für uns alle neu war. Normalität war genau das, was ich gebraucht hatte und sagte freudig zu.

Minzis P.O.V.

Immer und immer wieder klopfte ich an Darios Tür.

"Bitte Dario, mach auf. Du kannst dich doch nicht den ganzen Tag einschließen. Davon wird die Situation doch auch nicht besser."

Die TTT Wg (Slow Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt