Kapitel 17

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"Tony...Tony bitte… nicht..."
Die Kühlflüssigkeit ran in zarten Bächen aus den immer breiter werdenden Rissen.
Nur sehr selten war Steve Rogers sich so hilflos vorgekommen.
Er konnte nichts tun... Nur zusehen und beten als die Wissenschaftler sich bemühten die Kapsel irgendwie zu retten.
"Holt den Kran, wir müssen sie in den Raum schaffen!"
Shuris befehlsgewohnte Stimme halte durch das Labor.
Anweisungen wurden gerufen und binnen Sekunden verwandelte sich das absolute Chaos in koordinierte Betriebsamkeit.
Ein silberner Greifhaken erfasste die röhrenartige Cryokammer, doch das Material war bereits zu beschädigt.
Es war unmöglich geworden das Glas an dem dafür vorgesehen Punkt anzuheben, ohne dass es vollständig zerborsten wäre.
Also legte Steve die Kammer ganz sachte zu Boden und hob sie an.
Ganz vorsichtig trug er die lebenserhaltende Hülle auf den dafür vorgesehen Platz, legte sie ab und versuchte krampfhaft seine vor Überanstrengung zitternden Glieder unter Kontrolle zu bringen.

Shuri wusste, dass Tony Starks Leben am seidenen Faden hing.
Jede Minute zählte...
Es war nicht einmal sicher, ob all ihre Bemühungen der letzten Wochen nun ausreichen würden, um das Leben des Mannes zu retten, der so vielen Menschen so viel bedeutete.
Der erhebliche Verlust der Kühlflüssigkeit, die unkontrollierte Erwärmung...
All das konnte erhebliche Schädigungen für den eingefrorenen Organismus bedeuten.
Vor allem aber hieß es, dass ihr Zeitvorsprung gegen die Gammastrahlen praktisch nicht mehr vorhanden war.

"Wir müssen sofort anfangen.
Ruft die Teams zusammen."

Die nächsten Stunden waren ein Wechselbad der Gefühle.
Tonys Körper taute schneller auf, als es geplant war.
Etwas das so nie geplant war...
Die Ärzte arbeiteten wie ein gut funktionierendes Uhrwerk.
Jeder Handgriff war in den letzten Wochen immer und immer wieder einstudiert worden.
Zuerst wurde der völlig zerstörte Arm mit einem speziellen Laser abgenommen.
Ein Kraftfeld legte sich um den Handteil mit den Infinitysteinen und schirmte die Gammastrahlung so lange ab, bis Bruce sie in den angefertigten Behälter legen konnte.
Der Stumpf an Tonys Oberarm wurde versiegelt und die verbrannten Stellen soweit abgetragen, wie es ohne weitere Schädigungen möglich war.
Nun war der Moment gekommen...
Da Steve die Blutspenden nicht vollständig abschließen konnte, hatten die Ärzte lediglich eine ganze Phiole des Serums gewinnen können.
Eine halbe Dosis weniger, als eigentlich ausgerechnet worden war.

Mit einer Ruhe, die ihre Gefühle lügen strafte, injizierte Shuri die blaue Flüssigkeit in die Infusionsnadel in Tonys Halsvene.
Steve schloss die Augen.
Er konnte sich nur zu gut an die Schmerzen erinnern.
An das alles verzehrende Gefühl, das die Zellen zerstörte und von Grund auf neu aufbaute.
Alle Anwesenden starrten auf das Hologramm der schwarz vergifteten Venen in Tonys Körper.
Die Landkarte zu seinem Herzen, die während der ganzen Prozedur immer dunkler geworden war.
Aus dem vorher etwa zwanzig Zentimeter großen Abstand zwischen Herz und Vergiftung waren binnen Minuten nur noch etwa zehn geworden.
Aus zehn wurden fünf...
Und dann kam das Serum an.
Die blaue Flüssigkeit zeichnete hellglühende Striemen auf Tonys Körper.
Jede Vene in dem leblos wirkenden Körper begann in einem strahlenden Gelb, wechselte zu orange und schließlich... An der Vergiftung angekommen, wurde sie rot.
In dem Moment, wo das Serum die Vergiftung erfasste, begann Tonys Körper unkontrolliert zu krampfen.


Stony.   My Shield  51 Kapitel LangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt