Kapitel 22

142 17 0
                                    

Zurück in seinem Zimmer fiel Steve sofort eine Veränderung auf.
Das regelmäßige Zischen der Beatmungsmaschine war weg.
Sofort war sein Blick auf dem Bett an der Tür, nur um im nächsten Moment erleichtert zu lächeln.
Tony atmete selbstständig!
Nur ein kleines, durchsichtiges Röhrchen unter seiner Nase versorgte ihn noch mit Sauerstoff.
Seine Wunden sahen wesentlich besser aus und Steve konnte sich ein erfreutes Seufzten sich verkneifen.
"Was für ein Tag..."
In einer fließenden Bewegung warf er sein Shirt und seine Jeans in einen Korb in der Ecke und ging in das Bad um zu duschen.

Mit einer seiner älteren Trainingshosen bekleidet setzte sich Steve auf sein Bett, mit dem Rücken an die Wand gelehnt.
Seine Gedanken drehten sich wie in einer nicht enden wollenden Achterbahn.
Als Soldat des zweiten Weltkrieges war ihm immer bewusst, wie nah Freud und Leid beieinander lagen.
Doch in dieser Intensität an einem Tag... Daran war er einfach nicht mehr gewöhnt.
Tief durchatmend schloss er die Augen und versuchte einfach die Ereignisse zu sortieren, blieb aber immer wieder bei seiner Frage bezüglich Bucky hängen.
Konnte sein Geständnis wirklich eine derart blinde Wut in seinem Freund ausgelöst haben?
Und wenn ja... Warum?
Bucky hatte nie den Eindruck gemacht homophob zu sein.
Natürlich war auch James Barnes nun ein über hundert Jahre alter Mensch, aber er hatte auf Steve immer den Eindruck gemacht, dass es ihm viel einfacher gefallen war sich an die *Neue Zeit* zu gewöhnen als ihm selbst.
Zumal sein Freund nie ein Kind von Traurigkeit gewesen war, wenn es um den Umgang mit Frauen ging.
Zumindest hatte Steve immer diesen Eindruck von ihm gehabt.
Es machte einfach keinen Sinn!
Selbst WENN Bucky mit seiner Liebe zu Tony Probleme haben würde..
Und Steve war fest davon überzeugt für keinen anderen Mann , diese Art von Gefühle entwickeln zu können...
Hätte er diese Abscheu nicht viel eher an Steve auslassen sollen, als an einem völlig hilflosen Tony, der nicht einmal davon wusste?
Egal wie oft Steve sich den Kopf zerbrach... Er kam zu keinem schlüssigen Punkt.

"Guten Morgen."
Es war eine Routine geworden mit Tony zu sprechen, wenn Steve erwachte oder etwas tat.
Irgendwie erschien es ihm richtig, den noch immer Bewusstlosen mit einzubeziehen.
"Sam springt heute... Ich hoffe, es geht alles gut."
Nach einer Rasur und einem kurzen Frühstück ging er rüber in die Werkstatt, um zu sehen wie es lief.
Es ließ ihm einfach keine Ruhe...
Würde alles funktionieren?
Würde Sam die Steine sicher zurückbringen können, ohne Schaden zu nehmen?
Wie lange würde es für ihn dauern?
Gefühlte zwanzig Mal waren sie die Zeit und die genauen Standorte durchgegangen.
Die Schritte, die nötig gewesen waren die Steine zu erhalten... Und was nötig werden würde sie wieder zu platzieren,
Genau so, dass ihre vergangenen Ichs sie dann wieder finden würden.
Er verließ gerade den Krankentrakt, als Clint zusammen mir Colonel James Rhodes um die Ecke kam.
Tonys bestem Freund, genannt Rhodey.
"Colonel…", grüßte Steve ihn militärisch und grinste, als dieser ihn mit einem Salut begrüßte.
"Captain... Sie dürfen sich rühren. Es ist schön dich zu sehen..."
Das von Tony entwickelte, künstliche Exsoskelett an seiner Hüfte und seinen Beinen ermöglichte es ihm problemlos zu gehen, obwohl er eigentlich durch einen quergeschlagenen Angriff  Visions aus Sam Wilson, damals während der großen Differenz innerhalb des Teams, querschnittsgelähmt gewesen war.
Sam und der Colonel hatten ihre Differenzen bereits vor Monaten beigelegt, gingen aber deutlich distanzierter miteinander um, als der Rest des Teams.
"Ich hab gehört, was du für Tony getan hast, Cap..."
"Nichts, was er nicht auch getan hätte", versuchte Steve seine Verlegenheit mit einem Lächeln zu überspielen, nur um im nächsten Moment wie von Thors Blitz getroffen stehen zu bleiben.

Etwa 20 Metern von ihnen entfernt kamen ein sichtlich erschöpfter Sam, Bruce Banner und Scott Lang ihnen entgegen.
Und sie waren nicht allein....
Die junge, ganz in schwarz gekleidete junge Frau mit leuchtend roten Haaren, würde jeder von ihnen überall erkennen.
Es hatte nur nie jemand erwartet, sie jemals wieder zu sehen.
"Natascha?"

Stony.   My Shield  51 Kapitel LangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt