Stony. My Shield 51 Kapitel Lang

Kapitel 23

Steve war der Erste, der sich aus der Schockstarre lösen konnte.
Mit schnellen Schritten lief er seiner Freundin entgegen, nur um ein paar Zentimeter vor ihr stehen zu bleiben, immer in Angst, sie könnte sich doch als eine Illusion herausstellen.
Ungläubig hob er die Hand und lächelte verwirrt, als sie sich in seine Hand lehnte.
"Wie...?!"
"Ich weiß es nicht... Sam, er war plötzlich da... Dann…", schluchzend, wollte sie den Kopf wegdrehen, doch die Hand an ihrer Wange griff zu und zog sie in eine im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubende Umarmung.
Nie in ihrem Leben war ihr atmen für ein paar Minuten sinnloser vorgekommen, als an der Schulter ihre so sehr vermissten Freundes.

Ein verlegenes Räuspern trennte die beiden nach ein paar Minuten.
Ein sichtlich ergriffener Rhodey lächelte Natascha zu und umarmte sie kurz.
Die beiden hatten nie wirklich miteinander zu tun gehabt, doch er wusste sehr genau, dass es diese Topspionin gewesen war, die das Team nach dem Blip und dem ersten Kampf mit Thanos zusammengehalten hatte.
"Schön dich wieder bei uns zu haben", lächelte er. "Du wurdest schmerzlich vermisst."
Wie schmerzlich wurde Natascha bewusst, als sie sich zu dem immer noch in Schock stehenden Mann am anderen Ende des Ganges zuwandte, welcher sie anstarrte.

Clints Körper bebte, als Natascha Romanoff in langsamen, wohl abgemessenen Schritten auf ihren langjährigen Gefechtspartner und besten Freund zutrat.
"Bleib weg!", zischend, riss Clint seinen Bogen hoch und zielte mit einer einzigen fließenden Bewegung auf den Kopf der Rothaarigen.
"Clint, Nein!", schrie Rhodey noch und wollte gerade zu ihnen laufen, als eine Handbewegung Sams ihn stoppte.
"Es tut mir so leid..."
Natascha wusste, was sie ihm damit angetan hatte, als sie ihn dazu gebracht hatte, sie loszulassen.
Sie wusste zu gut, dass er es unter normalen Umständen niemals zugelassen hätte, das sie stirbt...
Keiner von beiden hätte den anderen jemals sterben lassen.
"Ich habe es für Laura getan... Für die Kids..."
Direkt vor dem zitternden Pfeil stehen bleibend, trat Natascha einen kleinen Schritt nach rechts und sah Clint in die Augen.
Der gespannte Pfeil sauste an ihrem Ohr vorbei und landete im selben Moment wie der Bogen am Boden.
Ganz sanft fuhr sie ihm über die Wange, sah ihm entgegen und lächelte zustimmend, als er in ihren Augen nach der Wahrheit suchte.
Sie war es wirklich...
Nun war er es, der vor sich griff, seine behandschuhte Hand kratzte sachte an Nataschas Wange, als er sie enger an sich zog und mit seiner Nase über ihre strich.
Beiderseitiges Seufzten hallte zwischen ihnen, als sie sich vorbeugte und ihn sanfte küsste.
Und plötzlich schien alles um sie herum zu verschwinden.
Ihre Umarmung wurde immer leidenschaftlicher, so dass Sam, Bruce, Steve und Rhodey verlegen schmunzelnd die Köpfe wegdrehten und beschlossen den beiden ein wenig Privatsphäre zu lassen.
Nur Scott schien diese Situation äußerst befremdlich zu finden.
Mit einer hilflosen Geste in die Richtung der beiden fragte er:" Moment.... Ist Clint nicht verheiratet? Ich meine… Sie hat doch eben Kinder erwähnt... Ist das…"
"Lass gut sein, Kleiner…", brummte Sam, doch der ehemalige Elektriker schien ihn entweder nicht verstanden zu haben, oder ignorierte geflissentlich die deutliche Warnung hinter Sams Tonfall.
"Sollten wir da nicht..."
"Nein", sagte Steve nun etwas deutlicher, als er sich zu Scott umdrehte. "Ich rechne dir deine... Bemühungen Lauras Ehre hier zu verteidigen hoch an... Aber misch dich da nicht ein.
Das ist das letzte Mal, das ich dir das freundlich sage..."
Sichtbar schluckend nickte Scott unsicher und spürte deutlich, dass er in diesem Team noch einige Dinge zu lernen hatte.
Manchmal einfach die Klappe zu halten, war nur ein Punkt davon.
"So ist brav, Kleiner...", murmelnd warf Sam Steve einen augenrollenden Blick zu, nur in der nächsten Sekunde zu grinsen.
"Ok Leute... Und jetzt will ich ein kaltes Bier und was Anständiges zu essen!"
"Ich erwarte einen vollständigen Bericht, Soldat", schmunzelnd, legte Steve seinem besten Freund einen Arm um die Schulter.
Sichtlich glücklich, dass nun endlich alle des Teams wieder um ihn herum waren.
Die Familie war wieder vollständig.