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"Daddy!"
"Mabula..."
Tony drückte seine Tochter unglaublich erleichtert an sich.
Happy und Natascha brachten die Weisenkinder zurück in ihre Häuser und hatten es sogar geschafft, dass die Kinder das Ganze relativ unbeschadet verkraften konnten.
"Wie geht es Captain America?", fragte die Kleine besorgt, während sie sich an den Hals ihres Vaters klammerte.
"Er schläft ganz tief... Aber ich bin sicher, er wacht bald auf."
Sie nickte langsam, ein Zeichen, dass sie die Worte ihres Vaters akzeptierte, aber noch nicht wirklich glauben konnte.
"Tante Nat hat mir ein neues Spiel gezeigt. Verstecken in gaaaanz kleinen Löchern, darf ich das jetzt öfter mit ihr spielen?"
Da Morgan ihn mit einem entwaffnenden Blick ansah, der Tony unglaublich an Pepper erinnerte, konnte er seiner Tochter ihren Wunsch nicht abschlagen.
Sich fest vornehmend mit *Tante* Nat nochmal über diese Art von Versteckspiel zu reden.
Auch wenn er wusste, dass Natascha Romanoff seine Tochter ebenso abgöttisch liebte, wie die Kinder von Clint.
Sie war einfach Tante Nat für die nächste Generation ihrer Familie...
"Darf ich heute bei Happy schlafen?", fragte die Kleine zögerlich, als sie sah, wie ihr Vater in Richtung des Gästebereiches des Palastes sah.
"Ich glaube, wir lassen Happy und Nat heute mal ein paar Stunden Ruhe, hm?", schlug Tony vor, der es nicht ertragen konnte, heute Nacht allein zu bleiben.
"Liest du mir was vor?"
"Wie wäre es mit einem Märchen?"
"Au ja!" Kaum hatte Tony das Kind auf den Boden gesetzt, flitze sie bereits in sein Zimmer und legte das Märchenbuch auf ihr Bett, das sie immer mit ihrer Mutter gelesen hatte.
Seine zitternden Hände nur mühsam unter Kontrolle bekommend, setzte Tony sich auf Morgans Bett und hielt seine kleine Tochter eng an sich gedrückt, während er ihr das Märchen von Rapunzel vorlas.
Bereits zwei Seiten später, lagen Vater und Tochter eng umschlungen, noch immer in der Kleidung des Tages, schlafend auf dem Bett.

Auch fünf Tage später hatte sich Steves Zustand nicht wirklich verbessert.
Natascha Romanoff hatte sich zusammen mit Sam nach New York aufgemacht, um das Chaos in der ehemaligen S.H.I.E.L.D Zentrale in den Griff zu bekommen.
Es hatte sich herausgestellt, das Nick Fury tatsächlich nie die Aufträge zur Datensicherstellung in Deutschland erteilt hatte.
Der Letzte, mit dem Fury tatsächlich körperlichen Kontakt gehabt hatte, war Steve Rogers gewesen, an dem Tag, an dem er seinen Dienst quasi quittiert hatte.
Tony und Bruce hatten zusammen mit Shuri die letzten Schwachpunkte des Netzwerkes behoben und waren allen Schäden nachgegangen, die Zola angerichtet hatte.
Offensichtlich hatte der Naziwissenschaftler viele Informationen über die Sicherheitsvorkehrungen des Landes zusammengetragen.
Familienstammbäume, Materialzusammensetzungen von Waffen und alles, was irgendwie von Nutzen für eine tatsächliche Übernahme gewesen wäre, waren in speziellen Dateien von Zola zusammengefasst worden.
Praktisch lieferfertig, um sie an Thanos nach dessen Sieg zu übergeben.
Erst jetzt gelang es Shuri auch das Pulver wirklich zu identifizieren, das nach Steves Verwundungen übriggeblieben war.
Zola hatte jede Analyse blockiert, damit der Supersoldat nicht überleben würde.
Wie sie herausfand, handelte es sich bei den Kugeln um eine Verbindung mit dem Metall Uru... Ein nahezu unzerstörbares Metall, das auf dem Planeten Nidavellir verwendet wurde.
Thors Hammer und auch seine Axt waren aus diesem himmlischen Metall gefertigt.
Uru, in Verbindung mit einem speziellen Gift, hatte die Wunden in Steves Körper geschlagen, die sich bis heute nicht schließen wollten.
Ein Gift, dessen Herkunft genauso alt war, wie das Supersoldatenserum selbst.
Und ebenso wie das Serum war es in der Hexenküche, wie Tony das Labor seines Vaters bei S.H.I.E.L.D bezeichnete, zusammengebraut worden.

Nachdem sie nun endlich die Ursache gefunden hatten, war eine Lösung nicht mehr weit entfernt.
In den alten Daten der S.H.I.E.L.D-Akten, waren die Zutaten des Giftes aufgeführt.
Die Beschaffung des Gegenmittels hatte zwar mehr Zeit und auch Ressourcen gekostet, als Tony gedacht hatte, doch das spielte keine Rolle.
Er hatte T'Challas Beziehungen spielen lassen, um an die benötigten Zutaten des Antidotes zu kommen, die nun in einem Jet nach Wakanda unterwegs waren.
Thor hatte zugestimmt ihm einen kleinen Klumpen des nahezu unzerstörbaren Göttermetalls zu überlassen.
Sehr zur Freude von Shuri, die sich seither mit der Formel eines neuen Elementes, welches Tony und sie erfunden hatten, beschäftigte.

"Ok... Testphase 48..." Eine kurze Handbewegung reichte, um die mikroskopisch kleinen Nanopartikel zu aktivieren.
Aus einem silbernen Armband an Tonys Handgelenk bildete sich binnen einer Zehntelsekunde ein kreisrundes Schild.
Das legte sich fest um den Arm seines Trägers und summte vor Energie.
"Schuss!" Eine Vibranuimkugel wurde durch eine eigens für diesen Test entwickelte Schusswaffe in Richtung des Schilds abgefeuert.
Ein dumpfes Klirren ertönte, als die Kugel auf das Schild traf.
Die enorme Energie des Aufpralls, nicht mehr als eine leichte Vibration im Arm des Schildträgers, hatte die Kugel regelrecht geschmolzen, so dass sie als Scheibe zusammengedrückt zu Boden fiel.
"Perfekt..." Lächelnd hob Tony die kleine, silbern glänzende Scheibe auf und spielte damit zwischen seinen Fingerspitzen.
Uridium würde die Zukunft der Verteidigung erheblich verändern...
Auch wenn die vier angefertigten Teile auf lange Zeit die einzigen im Universum sein würden.

Den dünnen, unscheinbaren Armreif zwischen seinen Händen drehend, ging er zurück in den Medizinbereich, wo eine der der Ärzte ihn bereits erwartete.
"Prinzessin Shuri hat uns gerade kontaktiert.
Sie wird in Kürze landen und bittet Sie um ein Treffen in den Laboren..."
Tony nickte kurz um zu zeigen, dass er verstanden hatte und betrat dann das Zimmer in dem Steve lag.

"Hey..." Flüsternd trat Tony an Steves Bett und küsste ihn kurz auf die Stirn.
"In ein paar Tagen wird es dir besser gehen. Ich verspreche es dir..." Steves Hand in seine nehmend, strich er den silbernen Armreif auf das Handgelenk seines Geliebten und lächelte stolz, als es tatsächlich wie angegossen passte.
"Ein Schild für... Mein Schild...", wispernd, küsste er das Handgelenk erneut und fuhr Steve über die langsam recht stachelig bewachsene Wange.
"Du hast wahrscheinlich keine Ahnung, wie heiß du mit diesem Bart ausgesehen hast, Rogers... Aber keine Sorge, sobald du wieder wach bist, werde ich es dich wissen lassen."
Ein sanftes Lächeln auf den Lippen, atmete er kurz durch und küsste Steve auf die Wange, bevor er den Raum erneut in Richtung der Labore wieder verließ um Shuri mit ihrer kostbaren Fracht entgegen zu gehen.

Stony.   My Shield  51 Kapitel LangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt