Es vergingen einige Wochen ohne Ereignisse. Sebastian wurde immer wütender. Er fühlte sich verarscht. Irgendeine Schlampe hatte damit zu tun, davon war er überzeugt. Er konnte das Grinsen von Rosa förmlich in ihrem Gesicht spüren, obwohl sie es nicht zeigte. Er würde ihr am liebsten die Wahrheit rausprügeln. Aber er wusste dass sie schweigen würde. Wenn das alles nichts mehr brachte, müsste er zu härteren Maßnahmen greifen. Er wusste nicht ob sein Bruder sich darauf einlassen würde, aber er war der Einzige, der Rosa zur Vernunft bringen konnte. Sebastian wählte die Nummer, doch niemand ging ran. Das war wieder so typisch! Wahrscheinlich hing er da wieder mit zig Weibern und ließ es sich gut gehen. Er schrieb ihm eine Nachricht: "Wenn dein Freund seinen Spaß gehabt hat, dann ruf mich an."
Frustriert haute er auf den Tisch. Er sah den Papierstapel vor sich liegen. Die Abrechnung stand wieder an. Wie er es hasste. Sein Bruder hatte ihn einfach damals allein gelassen damit. Schon einige Jahre war es her. Seitdem leitete Sebastian das Geschäft. Vor 3 Jahren war Thomas dazu gekommen. Innerlich verfluchte er seinen Bruder für seine Arroganz und seinen Egoismus. Genervt schlug er wieder auf den Tisch. Noch immer keine Spur von der Kleinen. Einige Zettel fielen auf den Boden. Seufzend hob er sie auf. Als er diese gerade weglegen wollte, stach ihn ein Detail ins Auge. Es gab zwei Kassenbons mit dem selben Datum. Er überflog den ersten dann den zweiten. Seltsam. Bei dem zweiten waren Sachen aufgelistet, die man hier nicht gebrauchen konnte. Backformen, Hausschuhe, Essen, Sechserpack Wasser. Wo waren diese Sachen geblieben? Er konnte sich nicht erinnern, dass jemand hier Wasser aus Flaschen trank. Sie nahmen doch sonst welches aus der Leitung. Außerdem falls diese Sachen für das Bordell gekauft worden sind, wo war dann das Rückgeld? Das musste dann doch im Portemonnaie sein? Es klopfte plötzlich an der Tür und Thomas kam herein. "Hier steckst du. Hab dich überall gesucht." "Hey Thomas. Komm mal. Irgendetwas ist hier komisch." "Was denn?" Thomas stellte sich neben Basti und sah auf den Kassenbon. "Hier. Ich habe zwei Kassenbons am selben Datum. Und hier schau dir mal den zweiten Kassenbon an. Hast du das jemals hier gesehen?" Thomas nahm den Kassenbon und überflog ihn stirnrunzelnd. "Hm. Nö. Seit wann holen die sich Binden? Ich dachte jede nimmt die Pille?" "Eben. Sieht so aus als hätte jemand etwas von seinem Geld gekauft. Aber wer? Und warum?" "Und warum legen die dann den Kassenbon in dieses Portemonnaie?" "Wer geht denn einkaufen?" "Also die letzten Male wo ich hier war, habe ich immer Natascha gesehen." "Hm. Schau mal. Wieso haben wir überhaupt so viele in letzter Zeit? Guck mal letzten Monat waren sie nur einmal wöchentlich einkaufen und seit einigen Wochen sind sie dreimal wöchentlich gegangen. Wieso haben sie nicht gleich alles aufeinmal gekauft?" Thomas sah Sebastian an. "Irgendetwas stimmt da doch nicht!" Sebastian wurde hellhörig. "Meinst du das hat was mit Jasmin zu tun?" "Die Kleine? Meinst du etwa die haben sie irgendwo hingebracht?" "Ganz sicher. Ich kann mit dir wetten, dass Natascha und Rosa unter einer Decke stecken! Thomas nächstes Mal verfolgen wir die liebe Natascha beim Einkaufen. Ich möchte mal zu gerne wissen wo sie hingeht." "Das würde mich auch mal interessieren. Irgendetwas ist hier im Busch." "Ha. Sie denkt wohl wirklich,dass sie uns hinters Licht führen kann die Schlampe Rosa. Aber die wird sich noch um gucken!" "Was meinst du genau?" Doch bevor Sebastian antworten konnte, klingelte sein Handy. Er schaute kurz aufs Display dann nahm er ab. "Welch eine Ehre dass Exzellenz zurückruft."Als Natascha aus dem Einkaufsladen kam hatte sie auf einmal ein seltsames Gefühl. Prüfend blickte sie sich um. Versuchte jedes Detail in sich aufzusaugen. Irgendwie fühlte sie sich beobachtet. Aber sie konnte niemanden erkennen. Sie sah Mütter mit Kinderwagen über die Parkplätze huschen. Kinder rannten umher. Männer mit Einkaufswagen. Die Autos waren entweder leer oder eine Person saß darin und wartete auf jemanden. Trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los. Sie holte ihr Handy heraus und wählte Diegos Nummer. Er ging nach dem dritten Klingeln ran. "Natascha." "Hey Diego. Hast du gerade Zeit?" "Für dich immer Senorita. Was ist los?" "Ich stehe gerade beim Einkaufsladen und fühle mich beobachtet. Irgendwie traue ich mich jetzt nicht zur Hütte zu gehen." "Ich bin in 5 Minuten da." Er legte auf. Natascha ging etwas den Weg entlang und wartete auf Diego. Innerlich pochte ihr Herz wild. Am besten wäre, sie würde schleunigst zum Bordell zurück gehen. Diego tauchte auf und sie stieg ein. "Hab nichts auffälliges bemerkt." "Vielleicht täusche ich mich auch. Ich muss schnell zurück." "OK ich bring dich hin und dann fahre ich zum Wald." Er brachte Natascha zurück.
Rosa sah Natascha ins Bordell kommen. "Hat alles geklappt?" "Ich musste Diego anrufen." "Wieso?" "Ich weiß nicht. Ich habe mich irgendwie beobachtet gefühlt." "Also ich habe nicht gesehen, dass Sebastian weggegangen ist." "Und Thomas?" "Hm das weiß ich nicht. Aber warum sollten sie dich verfolgen? Hast du etwas gesagt?" "Nein. Natürlich nicht. Nur Thomas war letztens so neugierig." Natascha wurde rot, als sie an den Kassenbon dachte. Hatte er etwa was rausgefunden? "Der mischt sich auch in alles ein... vielleicht sollten wir vorsichtiger sein. Könnte vielleicht Diego einkaufen gehen?" Rosa unterbrach sie in ihren Gedanken. "Ich könnte ihn fragen, aber er hat auch immer was zu tun." "Frag ihn erstmal. Dann sehen wir weiter." "OK. Ich muss mich umziehen, gleich kommen die Kunden." "Mach dir keine Sorgen. Stell den Einkauf ins Lager, ich räume das nachher weg." "Danke Rosa!" Mit einem schlechten Gewissen ging Natascha davon. Sollte sie es Rosa sagen?...
Stunden vergingen und einige Kunden kamen. Rosa bediente wieder mal an der Theke. Gegen 23 Uhr sah sie Thomas mit Sebastian wegfahren. Es dauerte nicht lange und sie waren wieder da. Rosa wusste nicht was sie trieben. Das war schon immer so gewesen, dass die beiden kamen und gingen. Die Zeit schritt voran und es wurde leerer. Der Feierabend kam. Rosa hatte den Einkauf eingeräumt und wischte das Lager sorgfältig durch. Sie sammelte den Müll vor der Theke ein. Wischte alles gründlich durch. Zum Schluss war der Boden noch dran. Jemand hatte Getränke verschüttet und alles klebte entsetzlich. Mit Chlorreiniger machte sie sich an die Arbeit. Es war anstrengend. Als sie fertig war zog sie sich die Handschuhe aus und trank ein Glas Wasser. Sie schaute gerade auf die Uhr, als plötzlich eine Stimme hinter ihr ertönte. "Ich hatte vergessen welch Schönheit du bist Rosa." Rosa erstarrte. Sie kannte die Stimme nur zu gut! Wie lange hatte sie diese nicht mehr gehört.. Sie kam sich vor wie in einem Traum. Langsam drehte sie sich um. Das Glas glitt ihr aus der Hand, als sie den jungen Mann erblickte. Es zerschlug krachend auf den Boden. Doch Rosa nahm es kaum wahr. Ganz leise wurde ihre Stimme, als sie ihre Sprache wieder fand. "K-Kenneth?"
DU LIEST GERADE
Always Mine
RandomEndlich hat er sie wieder gefunden. Ein ganzes Jahr hatte er sie gesucht und jetzt kann sie ihm nicht mehr entkommen. Dies ist der zweite Teil der Geschichte "You broke me"