-19-

323 7 0
                                    

Nach weiteren drei Wochen hielt ich es nicht mehr aus. Schon wieder hatte ich meine Zeit damit verschwendet an mir selbst zu zweifeln. Schon wieder hatte ich meine Schlüssel verloren. Ich hatte wirklich überall gesucht,aber sie einfach nicht gefunden. Mein Puls raste und ich konnte nicht schlafen. Was passierte hier? So langsam glaubte ich nicht dass das alles Zufall war. Meinen Verstand hatte ich doch nicht plötzlich verloren. Irgendjemand trieb hier doch ein Spiel oder? Ich wusste nicht mal ob ich mir das alles einbildete oder es wirklich passierte. Oder wurde ich jetzt paranoid? Vielleicht war ich einfach wirklich nur verpeilt? War das möglich? Meine Augen taten weh. Ich war müde. Doch ich traute mich nicht zu schlafen. Mein Gefühl sagte mir,dass Gefahr drohte. Hatte Sebastian mich etwa gefunden? Doch ich hatte die ganze Zeit doch jeden Winkel durchforstet. Draußen hatte ich alles abgesucht.  Da war niemand gewesen. Vielleicht war die Stille echt nicht gut für mich.  Ich sollte wohl morgen mit Diego reden. Genau.  Am besten lade ich ihn dann ein und rede mit ihm ob er hier bleiben würde. Mit dem Gedanken fühlte ich mich sofort besser. Ich musste endlich aus diesem Alptraum aufwachen. Wenn Diego hier wäre dann wird das ganze bestimmt aufhören. Ja, so war es geplant. Ich putzte mir die Zähne und ging viel entspannter ins Bett. Es dauerte nicht lange und ich schlief ein.

Ich erwachte ruckartig. Jemand hatte mich unsanft gepackt und ich wurde aus dem Bett geschmissen. Krachend flog ich gegen die Tür. Der Schmerz bohrte sich durch meinen Körper. Träumte ich? Ganz vage sah ich ein Büschel von meinen Haaren neben mir liegen. Daher kam also der Schmerz an meinem Kopf. Nein ich war in der Realität. Doch viel zu nachdenken hatte ich nicht. Jemand schlug mir ins Gesicht. Eine warme Flüssigkeit lief aus meiner Nase heraus. Bevor ich schreien konnte, hatte mich die Person schon gepackt und mir den Mund mit einem Knebel versehen. Die Sicht wurde mir nun auch genommen. Ich sah nur noch Schwärze. Aus dem Nichts traf mich ein heftiger Schlag gegen den Kopf. Ich wurde ohnmächtig.

Das Erste was ich beim Aufwachen spürte waren Schmerzen. Meine Arme taten weh. Sie waren mit etwas schwerem festgebunden. Außerdem berührten meine Füße keinen festen Untergrund,sondern schwebten in der Luft. Bewegen konnte ich sie aber. Mein Mund und meine Augen waren immer noch verhüllt. Nur meine Nase konnte ihre Dienste erfüllen.  Ich roch getrocknetes Blut und außerdem roch es modrig. Mein Gedächtnis hatte diesen Geruch schon irgendwann mal wahrgenommen. Doch ich erinnerte mich nicht. Alles was ich spürte waren Anspannung, Schmerzen und wahnsinnige Angst.  Ich musste gar nicht viel nachdenken, denn innerlich wusste ich was passiert war. Plötzlich hörte ich eine Tür quietschen und jemand kam herein. Mit einem lauten Knall fiel die Tür wieder ins Schloss und ließ mich zusammen zucken. Aufeinmal bekam ich einen Fausthieb in den Bauch.  Ich krümmte mich automatisch,wodurch meine Arme noch mehr schmerzten,da sie ja festgebunden waren. Es wurde die Augenbinde entfernt und ich blinzelte gegen das grelle Licht. Sofort erfasste ich die Gefahr und mein Pulsschlag ging in die Höhe. Vor mir stand Sebastian. Also doch! Mein Herz stolperte und ich hatte das Gefühl einen Herzinfarkt zu bekommen. Panik kam in mir hoch und nahm mir die Luft zum Atmen. "Kuckuck du kleine Schlampe!" höhnte Sebastian schadenfroh und boxte mir wieder in den Bauch.  Ich hatte das Gefühl als würde ich mich gleich übergeben müssen. Meine Augen waren vor Schreck weit geöffnet. Mein Kopf war wie leergefegt. Ich war total überfordert.  Sebastian sah mich durchdringend an und sein Mund verzog sich zu einem widerlichen Grinsen. Das hatte nicht Gutes zu bedeuten! War der Zeitpunkt jetzt gekommen? Würde er mich töten? In meinem Kopf kam eine Flut von Gedanken und ich drohte ohnmächtig zu werden. Sebastian, der es kommen sah, schlug mir ins Gesicht. "Oh nein, du wirst jetzt nicht wegdriften. Du wirst schön alles mit ansehen meine kleine Jasmin." Er packte meinen Kopf mit seinen Händen und drückte ganz fest. Es tat weh. Sein Gesicht war ganz nah an meines. Ich roch sein dominantes Parfüm,dass in meine Nase drang und gefühlt die Nasenschleimhaut verätzte. Mir wurde schwindelig von dem ganzen Stress. "Meine kleine Jasmin." Sebastian säuselte auf einmal ganz liebevoll. Meine Panik wuchs weiter. Seine Augen durchbohrten meine. Ich spürte meinen Herzschlag wie einen Hammer in der Brust. Was würde jetzt passieren? Vor Angst merkte ich plötzlich,dass mir mein Urin herunterlief. Ich konnte ihn nicht halten. Ich sah wie Sebastians Pupillen größer wurden. Er hatte es mitbekommen. Ich schloss die Augen und wartete auf den Schlag. Doch nichts kam. Als ich die Augen wieder öffnete, grinste er. "Hast du etwa Angst Mäuschen?" Seine Stimme triefte vor Schadenfreude. Dann beugte er sich zu meinem Ohr und raunte mir zu: "Ich liebe es wenn du Angst vor mir hast Jasmin. Das erregt mich zutiefst,dass ich dich am liebsten jetzt so hart nehmen würde." Er machte eine kurze Pause. "Aber dazu kommen wir noch Schätzchen nur Geduld."  Er entfernte sich wieder von meinem Ohr und sah mich an. Plötzlich presste er seine Hände mit viel Kraft an meinem Kopf und holte mit seinem rechten Fuß aus. Er trat mir mit Karacho zwischen die Beine. Es tat so weh! Ich schrie in meinem Knebel hinein und aus meinen Augen liefen die Tränen. "WAS BIST DU NUR FÜR EIN EKELHAFTES MISTSTÜCK ! PISST DICH EIN WIE EIN KLEINES BABY. DU BIST WIDERLICH." Seine Stimme donnerte durch den Raum und kam als vielfaches Echo wieder. Erst jetzt realisierte ich wo ich war. Ich war in dem Keller von dem Adonis. Genauso wie bei der ersten Bestrafung. Ich zitterte und schaute beschämt zu Boden. Eine kleine Pfütze hatte sich unter mir gebildet und der beißende Geruch des Urins durchstrich meine Nase. "Vielleicht sollte ich es von dir aufsammeln lassen und dir zu trinken verabreichen." Ich erschrak weil seine Stimme plötzlich so leise war. Aus Reflex schüttelte ich den Kopf. Er grinste. "Das findest du gut was du Schlampe? Bist ja auch meine dreckige Hure." Ich schloss meine Augen. Es war so als würden mich giftige Pfeile treffen. Meine Tränen liefen weiter herunter und ich fühlte mich gedemütigt. Ich wollte einfach hier weg! Wie konnte das alles passieren? Wie hatte er mich gefunden? "Ach endlich hat das Versteckspiel ein Ende. Ich muss ehrlich sagen Respekt an die beiden Schlampen. Das war raffiniert geplant. Doch was für ein Glück dass das Schicksal auf meine Seite steht. Jetzt kann dich niemand mehr befreien,denn ich habe nicht vor dich gehen zu lassen. Nie wieder."

Always Mine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt