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Natascha blieb wie angewurzelt stehen.  Scheiße! Was machte er denn hier??? Sie fing an zu schwitzen. Thomas grinste sie nur an. Natascha wurde schwindelig. Es war alles zu viel Anstrengung gewesen. Plötzlich erfasste sie ein Flashback. Sie sah wie sie auf ihrem Bett lag und Thomas auf ihr. Als sie wieder zu sich kam, war Thomas neben ihr und stützte sie. Er tat besorgt. Auch die Bettnachbarin schaute mitleidig drein. "Ich wollte eine Schwester holen, aber sie wollte nicht." Thomas lächelte sie an. "So ist sie. Immer stur." Die Bettnachbarin lächelte. Thomas führte Natascha zurück ins Bett. Als Natascha lag drehte sich alles. Sie war fix und fertig.  Wieder traf sie ein Flashback. Thomas stach auf sie ein. Tränen kamen aus ihren Augen, als sie wieder zu sich kam. Thomas hatte den Vorhang vom Bett zugezogen, sodass die Bettnachbarin nicht alles mitbekam. Er beugte sich herunter und zischte Natascha ins Ohr: "Überraschung! Na du Schlampe. Damit hast du wohl nicht gerechnet." Natascha wollte schreien aber Thomas hielt ihr den Mund zu. "Ich habe dich durchschaut Natascha. Dein kleiner Freund ist jetzt Geschichte." Ihre Augen weiteten sich. Thomas grinste. "Ja Natascha. Ich habe ihn erwischt. Und jetzt bist du ganz alleine." Tränen traten aus Natascha's Augen. Sie hörten die Tür aufgehen. Thomas nahm sofort Natascha's Hand und tat so als tröste er sie. Ein Mann mit Kittel kam zu ihnen. "Oh hallo ich wusste nicht,dass Sie Besuch haben. Ich kann sonst später nochmal kommen." "Nein nein alles gut. Machen Sie ruhig." antwortete Thomas super freundlich. Er trat zur Seite und sah Natascha ruhig an. Diese war immer noch ganz aufgewühlt. Der Arzt untersuchte sie. Natascha nahm es kaum wahr. Hatte Thomas die Wahrheit gesagt? War Diego tot? Das kann nicht sein! Ihr war es unangenehm dass Thomas sie beobachtete und dass der Arzt sie untersuchte. Na, sie kannte es ja dass Männer sie da unten anfassten und machten was sie wollten,doch jetzt war ihr das zu viel. Sie musste hier raus! Diego war bestimmt in Gefahr! Nadja... wenn sie doch nur endlich herkommen würde! Als der Arzt fertig war zog er seine Handschuhe aus und warf sie in den Mülleimer. Thomas wandte sich an ihn. "Wie sieht es aus?" Der Arzt lächelte. "Es ist schon viel besser geworden und fast abgeheilt." "Super. Also kann sie bald entlassen werden?" "Ja ich denke schon. Ich würde nur noch ein paar Ergebnisse abwarten und dann können Sie sie ruhig mitnehmen." "Ausgezeichnet." Thomas Worte klangen ganz seltsam und Natascha fröstelte es. Hatte ihr Kopf ihr die Wahrheit erzählt? War sie etwa von Thomas so verletzt worden? Der Arzt verabschiedete sich. Dann ging er zu den Bettnachbarn. Thomas sah zufrieden aus. Natascha war das keineswegs. Wenn sie entlassen wird, was würde dann passieren? Würde er sie umbringen? Und Diego? War er wirklich in Gefahr? Oder vielleicht tot? Natascha liefen Tränen aus dem Augenwinkel. Sie schaute schnell weg,damit Thomas es nicht mitbekam. Sie hörte wie der Arzt die anderen Untersuchungen durchführte und schließlich dann aus dem Zimmer trat.  Dann war es still. Natascha wusste das Thomas sie beobachtete. Als sie aufblickte stand er tatsächlich neben ihr. Konnte er nicht endlich gehen! Wo war Nadja? Thomas räusperte sich, zischte ihr ein "bin gleich wieder da" zu und verschwand. Natascha atmete aus. Es dauerte nicht lange und die Tür ging schon wieder auf. War das wieder Thomas? Schritte kamen in ihre Richtung. Als Natascha aufsah, schlug ihr Herz schneller. Vor ihr stand Nadja. Sie war ganz aufgeregt. Sie winkte Nadja zu sich. Diese schaute ganz verwirrt,doch dann kam sie. Im Flüsterton erzählte Natascha ihr alles im Schnellformat. Nadja war geschockt und sie bekam Panik.  So schnell wie möglich wollte sie hier wieder raus, damit Thomas sie nicht sah. "Nadja? Kannst du in den Wald gehen und nachschauen? Bitte!" "Wo muss ich denn hin?" "Gib mir schnell dein Handy ich speichere dir die Route." Nadja war nervös und beobachtete Natascha wie diese schnell alles eintippte. Dann gab sie ihr das Handy wieder.  "Ich melde mich wenn es geht bei dir. Bis dann." "Bis dann und danke Nadja!" Diese nickte ihr zu und verschwand dann wie ein Geist. Natascha hatte gemischte Gefühle. Einerseits hatte sie Angst. Sie machte sich große Sorgen um Diego. Aber andererseits war Nadja endlich hier gewesen und konnte jetzt endlich Gewissheit schaffen. Hoffentlich würde alles gut gehen!Es dauerte nicht lange und Thomas trat wieder in den Raum. Natascha war nervös. Er kam mit ein paar Papieren zu ihr. "Herzlichen Glückwunsch Liebes." Er sprach laut, sodass jedermann im Raum es mitbekam. "Du wurdest entlassen.  Es ist alles in Ordnung wir können wieder nach Hause Baby." Natascha drehte sich der Magen um. Die Nachricht schlug bei ihr ein wie eine Bombe. Am liebsten hätte sie geschrieen. Und auch Thomas schmierige Getue hinterließ bei ihr eine Gänsehaut. Dieser packte nun ihre Sachen in die Tasche und holte einen Rollstuhl herbei. Was sollte Natascha jetzt tun? Sie konnte nichts machen. Wegrennen ging nicht. Sie war noch nicht ganz fit. Also stieg sie aus dem Bett,hinein in den Rollstuhl und Thomas schob sie zur Tür.  Ein letztes Mal sah sie ihre Bettnachbarin und deutete eine Entschuldigung an. Es passierte alles nur mit Blicken. Die Bettnachbarin lächelte und nickte. Natascha drehte sich wieder um. Sie verließen den Raum.

Nadja war so schnell aus dem Krankenhaus gerannt wie sie konnte. Gott sei Dank hatte sie Thomas nicht gesehen! Was machte er hier? Nadja war sich ziemlich sicher, dass Thomas Natascha das angetan hatte. Aber wieso? Nadja nahm den Bus und fuhr in Richtung des Waldes. Es war später Nachmittag und draußen war es kühler geworden. Als der Bus an der Haltestelle ankam,stieg Nadja aus. Sie schaute sich um und sah einen kleinen Weg. Dort lief sie und kam wenig später zu dem großen Parkplatz, der an dem Wald angrenzte. Kein Auto war zu sehen. Sie zückte ihr Handy und verfolgte nun die Spur, die der Navi anzeigte. Es ging immer tiefer in den Wald. Durch ganz viele Wege musste sie gehen. Mal waren sie versteckter mal offener. Irgendwann sah sie eine Hütte. Sie war ganz gut hergerichtet. Vorsichtig näherte sie sich der Tür. Diese stand offen. Nadja ging rein. Hier herrschte das totale Chaos. Alles sah so aus als hätte hier ein Kampf stattgefunden. Niemand war im Haus zu sehen. Nadja sah ins Schlafzimmer.  Das Bett war ungemacht und neben der Tür war Blut und ein Büschel Haare. Diese gehörten wahrscheinlich der Kleinen. Nadja schüttelte den Kopf. Was war hier nur passiert? Im Haus fand sie nichts weiteres also ging sie wieder raus. Wo war Diego nur? Sie ging einen Weg entlang, konnte aber nichts finden. Als sie gerade umkehren wollte, sah sie in einem Nebenweg eine große Blutpfütze. Vorsichtig näherte sie sich diese. Das Blut war knallrot und noch nicht so lange hier. An einigen Stellen glänzte es noch. Nadja sah sich um. Hoffte auf einen Hinweis. Da stach ihr ein Hügel auf der Wiese ins Auge. Sie hatte ein ganz ungutes Gefühl. Ganz langsam setzte sie ihre Füße Schritt für Schritt vorwärts. Irgendwann hatte sie den Hügel erreicht.  Es war Erde. Erde die ausgehoben wurde. Wie ein frisches Grab. Sogar der Spaten lag noch da. Nadja schnappte sich diesen und nahm etwas Erde von dem Hügel. Irgendwann berührte der Spaten etwas Weiches. Nadja ließ den Spaten fallen. Ein menschlicher Körper kam zum Vorschein. Übel zugerichtet. Sie ging sofort zu ihm und fühlte nach dem Puls. "Du kommst zu spät Nadja er ist tot." Erschrocken drehte sich Nadja um. Hinter ihr stand Thomas mit Natascha im Rollstuhl. Diese war ganz blass geworden und fing sofort an zu schreien. Nadja war wie erstarrt. "So ihr beiden. Jetzt ist das Spiel vorbei. Ihr habt verloren." Er ging zu Nadja und zerrte sie zu sich.  Nadja versuchte sich zu wehren. "Wenn du weiter so zickig bist endest du wie der Großkotz da drüben." Natascha weinte und schrie immer noch, bis Thomas ihr eine Ohrfeige gab. "Halt dein Maul du Schlampe. Du hast doch selbst Schuld. Man sollte sich nie in Sachen einmischen, die einen nichts angehen." Er zerrte die beiden Frauen zurück zum Parkplatz. Dort stand ein schwarzes Auto. Nadja musste helfen,Natascha hinein zu setzen und den Rollstuhl in den Kofferraum zu manövrieren.  Dann musste sie vorne neben Thomas Platz nehmen. Dieser schloss die Türen und startete den Motor. "Wie gesagt,das Spiel ist jetzt vorbei.  Wir fahren zurück zum Bordell und ihr bleibt einfach ganz brav und haltet eure Schnauze." Nadja schaute durchs Fenster.  Alles zog an ihnen vorbei. Da draußen war alles so friedlich doch hier bei ihnen war etwas Schreckliches passiert. Sie wusste dass ihnen Schlimmes bevorstehen würde. Sie wagte es nicht sich umzudrehen aber sie spürte wie Natascha hinten zerbrach.

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