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Als Rosa zu sich kam war sie gar nicht in ihrem Zimmer. Sie richtete sich auf. Sie lag auf einem großen Doppelbett und schaute geradeaus hinaus durch ein Fenster. Dahinter konnte sie pures Meer erblicken. Das Fenster war auf und sie hörte die Möwen kreischen und den Wind toben.  Wo war sie? Ihr Blick ging durch den Raum. Er war nicht zu klein aber auch nicht zu groß.  Holzmöbel und Laminat als Boden. Es roch nach Vanille. Sie sah zwei weitere Türen. Langsam stand sie auf und ging zu der Tür rechts neben ihr. Sie war nicht abgeschlossen.  Ein helles sauberes Bad kam zum Vorschein.  Sie erblickte eine große Badewanne und eine Dusche. Hier roch es ebenfalls nach Vanille. Räucherstäbchen standen auf einer Borte. Von da aus kam der Geruch. Sie öffnete einen Badezimmerschrank. Viele Pflegeprodukte kamen zum Vorschein.  Außerdem Parfüm und Rasierer. Wieder blickte sie sich um. Alles war sehr schön eingerichtet.  Trotzdem wollte sie immer noch wissen wo sie war. Also ging sie aus dem Bad raus und steuerte die andere Tür an. Doch als sie die Klinke runter drückte, öffnete sich die Tür nicht. Sie war verschlossen. Rosa fluchte. Wo war Kenneth? Hatte er sie etwa hier eingesperrt? Und warum war sie hier? Sie ging wieder zurück zu dem großem Bett. Da  sah sie einen Zettel auf dem Nachtisch liegen.  Neugierig beugte sie sich darüber um zu lesen was dort geschrieben stand.  Hallo Rosa Darling.  Du wunderst dich bestimmt warum du hier bist. Nun dies wird dein neues Zuhause sein! So bist du immer in meiner Nähe und stellst keinen Unsinn an. Ich bin später wieder da. Genieße die Aussicht.  K.
Rosa starrte auf die Zeilen. Ihr neues Zuhause? Aber warum? Was sollte sie hier? Sie dachte an Natascha. Scheiße..  Sie war jetzt ganz alleine.. Ob Sebastian sie auch auf den Kieker hat? Rosa schlug verzweifelt die Hände über ihr Gesicht. Das war alles geplant gewesen. Sie hatten Rosa und Natascha voneinander isoliert,damit sie ihnen nicht in die Quere kommen! Rosa wurde blass. Das hieße aber auch, dass sie Jasmin gefunden hatten! Und nun konnte ihr keiner helfen. Er würde sie umbringen!

Als Natascha zu sich kam, lag sie auf ihrem Bett. Sie starrte zur Decke. Was war passiert? Ihre Gedanken schweiften umher. Sie wollte zu Rosa. Dann war Thomas gekommen und dann... Natascha hielt inne. Was war dann passiert? Ihr Kopf schwieg.  Sie wusste es nicht. Als sie aufstehen wollte konnte sie es nicht. Erst jetzt realisierte sie den Schmerz. Ganz vorsichtig ließ sie sich zur Seite rollen und landete auf dem Fußboden. Als sie ihren Kopf zum Bett drehte, sah sie dass Blut auf dem Laken war. Sie blickte an sich herunter. Sie hatte ihren schwarzen Dessous an. Ihr Höschen lag noch auf dem Bett. Doch was ist geschehen? Sie blickte erschrocken zu ihrem Unterleib. Dieser hatte mehrere Stichwunden. Ihre Beine waren voller Blutspuren. Als sie sich aufrichten wollte, brach sie vor Schmerz zusammen. Sie musste Hilfe holen! Ätzend und keuchend robbte sie mit ihren Händen zur Tür. Es war anstrengend ihren Körper mit zu schleppen. Schweißgebadet kam sie bei der Tür an. Doch sie kam nicht an den Türgriff heran! Als sie schreien wollte, versagte ihr Mund. Was sollte sie tun? Sie schlug mit ihrer rechten Hand gegen die Tür. Und dann immer weiter und weiter.

Nadja hatte die Theke soweit vorbereitet.  Die Getränke waren gekühlt. Die Gläser frisch poliert und die Stühle und Tische zusammengestellt.  Nun hatte sie noch etwas Zeit bevor die Kunden kamen. Was Nadja komisch fand war,dass es so ruhig hier war.  Damit meinte sie nicht die laute Musik, die immer noch ertönte.  Nein. Es waren keine Menschen hier. Sonst schlich wenigstens Natascha hier herum,aber diese hatte sie zuletzt vor Stunden gesehen.  Musste sie nicht langsam herkommen? Nadja beschloss nachzuschauen.  Vielleicht war sie ausversehen eingeschlafen. Sie machte sich auf den Weg zu Natascha's Zimmer.  Je näher sie kam, umso deutlicher hörte sie ein dumpfes Geräusch. Was war das? Die Musik war aber so laut,dass sie es nicht zuordnen konnte. Als sie vor der Tür stand, hörte sie das Geräusch nun ganz deutlich. Es hörte sich an wie ein Klopfen. "Natascha?" Nadja schrie gegen die Musik an. Sie klopfte nun auch an der Tür.  Plötzlich hörte das andere Klopfen auf. Die Musik stoppte kurz,da das Lied zu Ende war. Nadja hörte jemanden weinen.  "Natascha? Alles ok?" Stille.  Nadja drückte gegen die Türklinke und öffnete sie. Erschrocken starrte sie zu Boden.  Natascha lag dort. Nadja öffnete die Tür ganz und sah das Chaos.  Eine Blutspur führte vom Bett zur Tür. Das gesamte Laken des Bettes war blutverschmiert.Und dann war da Natascha, die auf dem Boden lag. Ohne Unterhose.  Ihre Beine waren mit getrocknetem Blut versehen. "Oh mein Gott! Natascha! Was ist denn passiert?" Sie beugte sich herunter und drehte Natascha auf den Rücken.  Sofort sah sie,dass der Unterleib frei zu sehen war und alles blutete. Sie rannte zurück zur Theke und holte mehrere Handtücher. Als sie bei Natascha ankam, legte sie diese auf die Wunde und versuchte Natascha wach zu bekommen. Diese war weggetreten. "Natascha Schatz.  Bitte bleib bei mir. Ich hole einen Krankenwagen." Sie zuckte ihr Handy und rief den Notdienst.  Dann blieb sie bei Natascha und prüfte regelmäßig den Puls. Es dauerte nicht lange und Thomas kam mit Sanitäter um die Ecke.  Die Sanitäter kümmerten sich sofort um Natascha und nahmen sie mit. Nadja versprach später vorbeizukommen. Sie war total aufgelöst. Thomas hingegen war die Ruhe selbst. Er begleitete Nadja zurück zur Theke und bestellte sich einen Whiskey. "Oh man... Was ist da nur passiert? Da war soviel Blut!" Nadja hatte Tränen in den Augen. Thomas nippte an seinem Glas dann schaute er sie an."Wahrscheinlich ein Kunde." "Aber die Kunden kommen doch erst gleich.." "Vielleicht hatte sie vorher jemanden gehabt." "Ich habe niemanden reinkommen sehen." Thomas schwieg. Nadja konnte ein Funkeln in seinen Augen erkennen. Sie bekam eine Gänsehaut.  Wusste er etwas? "Wie lange muss ich an der Theke noch bleiben? Wann kommt Rosa wieder?" Thomas betrachtete sie dann grinste er. "Ich denke Nadja,dass das deine neue Aufgabe sein wird. Rosa ist zurück gegangen." "Zurück gegangen? Wohin?" "Ihr Zuhälter hat sie sich wieder geholt." Nadja schaute ihn verwirrt an. "Sebastian?" Thomas lachte. "Nein Basti hatte doch nichts mit Rosa. Der Vorbesitzer." Nadja schaute ihn wieder an. Dann grinste Thomas.  "Ach stimmt du bist ja noch nicht so lange hier. Dann kannst du das natürlich nicht wissen. Also Rosa kommt nicht mehr wieder und du bleibst bei der Theke.  Ende der Unterhaltung." Er leerte sein Glas in einem Zug und stand auf. "Zeit die Tür aufzuschließen.  Die Kunden warten." Mit einem letzten Blick zu ihr ging er davon. Nadja machte sich auf dem Weg zu Tür.  Sie hatte ein ganz komisches Gefühl.  Irgendetwas wusste Thomas im Bezug auf Natascha.  Und warum war Rosa plötzlich bei ihrem alten Zuhälter? Sie musste Natascha nachher fragen! Sie öffnete die Tür und ließ somit die Kunden herein.

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