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Am nächsten Morgen stand ich früh auf. Die Sonne schien und schaffte es sogar ihre Sonnenstrahlen durch die dicke Decke, die als Vorhang diente, durch scheinen zu lassen. Ich stand auf und wusch mir das Gesicht. Als ich das Zwitschern der Vögel hörte, lächelte ich. Was für ein wunderschöner Moment! Nachdem ich mich angezogen hatte,zog ich die Decke vom Fenster herunter und öffnete es, sodass die frische Luft durch die Hütte zog. Ich atmete sie tief ein. Nach einem Glas Wasser zog ich meine Schuhe an und schnappte mir einen Stoffbeutel. Ich schloss die Hütte auf und hinter mir wieder ab. Dann band ich ihn mir an mein Handgelenk, wo ich mein Armband trug. Es war friedlich und ruhig im Wald. Ich lief durch mehrere Wege hindurch und kam wenig später an die Büsche heran, wo die Beeren wuchsen. Ich pflückte vorsichtig die roten und schwarzen Beeren und legte sie in meine Stofftasche. Ab und an probierte ich eine, um mich zu vergewissern,dass sie nicht zu sauer waren. Als ich genug gesammelt hatte,trat ich den Rückweg an. In der Hütte angekommen wusch ich die Beeren mit klarem Wasser und ließ sie erstmal darin. Auch meine Hände wusch ich natürlich. Man durfte nicht zu leichtsinnig werden,denn in der Natur konnten immer auch Gefahren lauern. Jede Beere hatte ich außerdem vor dem Waschen untersucht. Sicher war sicher. Ich holte alle Utensilien zum Backen heraus und machte mich ans Werk. Als der Kuchen im Ofen war, ging ich zurück in mein Zimmer um das Bett zu machen. Stutzig blieb ich stehen. Irgendetwas war anders als eben. Oder? Ich schaute mich im ganzen Raum um. Hatte ich das Fenster nicht aufgemacht? Ich ging zum Fenster. Es war geschlossen. Aber muffig roch es hier nicht. Ich überlegte. Ich hatte doch das Fenster aufgemacht! Hatte ich es vielleicht eben zu gemacht und vergessen? Ich schüttelte den Kopf. Ich war eindeutig paranoid. Nach einer Stunde war der Kuchen fertig und ich stellte ihn vor das offene Fenster,damit er abkühlen konnte. Er roch himmlisch. Beim Putzen der Küche fiel mir wieder etwas auf. Wo hatte ich denn das Mehl hingelegt? Ich schaute in den Schrank. Da war es nicht. Verwirrt blieb ich stehen und dachte nochmals haarscharf nach. Es fiel mir nicht ein. Dann grinste ich plötzlich als ich das Mehl in der Spüle sah. War ich etwa so durcheinander? Ich lachte über mich selbst. Wahrscheinlich war das einfach nur die Aufregung. Diego würde gleich kommen,dann müsste ich aber Herr meiner Sinne sein. Ich baute alles im Wohnzimmer auf und wartete auf ihn.

Sebastian und Thomas hatten es wirklich geschafft. Sie hatten sie gefunden! Also wirklich, schlau waren sie ja gewesen die Frauen! Wer hätte das gedacht? Fast hätte es wirklich klappen können. Aber nur fast!Nachdem die beiden Männer sich näher herangewagt hatten, hatten sie Jasmin durch einen kleinen Spalt durchs Fenster gesehen. Thomas hätte beinahe zu laut gesprochen, aber Sebastian konnte ihn vorher noch die Hand vor dem Mund halten. Sie entfernten sich mit einem größeren Abstand, dann ließ Sebastian ihn los. "Mensch Thomas bist du dumm?!" "Sorry. Alter wir haben sie gefunden!" "Ja man, aber jetzt halte deine Klappe ehe sie uns bemerkt!" "Was willst du jetzt machen? Sie mitnehmen?" Sebastian sah zur Hütte. "Ne dieses Mal mache ich es etwas anders. Sie soll sich erstmal in Sicherheit wiegen. Erstmal tun wir nichts auffälliges." "Was heißt denn nichts auffälliges?" Sebastian grinste. "Das erkläre ich dir im Auto."

"Du willst sie verwirren?" "Ja. Es ist Zeit für den Part eins. Psychospiele. Ich werde sie mit Kleinigkeiten um ihren Verstand bringen. Sie wird denken,dass sie verrückt ist. Und anvertrauen wird sie das dem Typen bestimmt nicht, aus Angst dass er sie für verrückt halten wird." "Und wie lange willst du das machen?" "Solange wie nötig und dann kommt Part zwei." "Der wäre?" "Den muss ich erstmal mit Mike besprechen." "Wieso mit Mike?" "Weil er schon einmal dabei war,als wir sie bestraft hatten. Doch dieses Mal wird es etwas anders laufen." "Wieso denke ich, dass es nicht gut enden wird?" "Ach Thomas was denkst du denn von mir? Nein ich bringe sie nicht um. Nein, aber ich habe was anderes vor. Und wenn das gelingt,dann wird der ganze Stress aufhören." "Du sprichst echt in Rätseln Basti." "Lass dich überraschen Großer. Ich feiere erst wenn es mir wirklich gelingt."

Natascha hatte sich in letzter Zeit unauffällig verhalten. Sie war auch froh dass nun Diego das einkaufen für Jasmin übernahm, trotzdem ärgerte sie es, dass sie da nicht schon früher drauf gekommen waren! Ihr Gefühl hatte ihr nämlich gesagt,dass hier irgendetwas nicht stimmte. Sie musste immer noch an den Kassenbon denken. Bis jetzt hatten sie nichts gesagt gehabt,aber langsam zweifelte Natascha daran, ob sie nicht doch was bemerkt hatten.Und nach einigen Tagen merkte sie das auch. Es war aufeinmal viel ruhiger im Bordell geworden. Nein die Kunden kamen nach wie vor und auch tönte die Musik bis in die frühen Morgenstunden wie sonst auch. Sie meinte etwas anderes. Rosa war jetzt schon wieder länger nicht an der Theke gewesen. Das war immer ein Zeichen,dass etwas nicht stimmte. Als Natascha nach einigen Tagen zu ihr ins Zimmer gehen wollte, blieb sie stehen um zu lauschen. Sie erschrak als sie eine Männerstimme hörte. Schnell lief sie wieder zurück in ihr eigenes Zimmer. Wer war das gewesen? Die Stimme kannte sie nicht. War ein Kunde bei Rosa? Hoffentlich nicht wieder dieser ältere Mann. Natascha trat wieder raus aus dem Zimmer und lief zur Theke. Nadja war schon da und polierte die Gläser. "Hey Nadja. Du bist ja schon wieder hier." "Ja. Ich wurde so eingeteilt." "Wieso? Ist was mit Rosa?" "Weiß ich nicht. Thomas meinte nur,dass Rosa jetzt andere Aufgaben hat." Natascha runzelte die Stirn. "Andere Aufgaben? Sie war doch immer an der Theke!" "Ja.. Ich finde es auch komisch. Hab sie schon länger nicht gesehen. Aber letztens hab ich sie schreien gehört." "Schreien? Oh man. Was passiert denn da mit ihr?" Nadja zuckte die Schultern und machte sich wieder an die Arbeit. Natascha stand auf und lief wieder Richtung Rosa's Zimmer. Dort war es ruhig. Ob sie es wagen sollte? Doch gerade wo sie die Türklinke runter drücken wollte, fragte jemand hinter ihr:"Was machst du denn hier Natascha? Musst du nicht arbeiten?" Sie drehte sich um. Hinter ihr stand Thomas und sah sie auffordernd an. "Ich.. Ich habe gerade Pause." "Und nichts zu tun?" "Ich wollte zu Rosa." "Rosa ist nicht da." "Wo ist sie denn?" "Das hat dich nicht zu interessieren." Natascha sah ihn trotzig an. Nun kam Thomas plötzlich näher und Natascha ging zurück. Irgendwann berührte ihr Rücken die Wand. Thomas legte seine Hände seitlich neben ihr. Er war ihr nun ganz nah. Sie roch sein Aftershave. "Und was machst du jetzt du Schlampe?" Seine Stimme war ganz drohend. "Ich.. Ich gehe wieder ins Zimmer." Natascha zitterte. Thomas grinste schmierig dann beugte er sich zu ihr herunter. "Braves Mädchen. Aber ich komme mit."

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