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Rosa hatte es satt die ganze Zeit in diesem Zimmer zu hocken. Sie wollte endlich hier raus! Wann kam endlich Kenneth? Sie wollte mit ihm reden. Er konnte sie doch nicht hier versauern lassen. Sie wartete bestimmt schon Stunden. Ihre Gedanken waren bei Natascha und bei Jasmin. Was da wohl gerade passierte? Es war so schrecklich wenn man nichts wusste und auch wenn man nicht helfen konnte. Rosa fühlte sich wie eine falsche Person. Sie musste doch jetzt für ihre Freunde da sein!!! Sie ballte die Fäuste. Plötzlich hörte sie einen Schlüssel und die Tür öffnete sich. Kenneth trat ein. Er trug ein weißes Hemd und eine schwarze Jeans. Rosa's Herz schlug sofort schneller. Kenneth grinste, schloss die Tür ab und kam langsam auf sie zu. Rosa war wie festgefroren. Doch dann kehrte ihre Wut zurück. Mutig reckte sie das Kinn und sah Kenneth böse an. "Was soll die Scheiße hier? Warum bin ich hier?" Kenneth's Blick wurde ernster doch seine Augen funkelten amüsiert. "Oho. Die Raubkatze ist wieder da." Plötzlich packte er Rosa grob und drückte sie aufs Bett. Sein Knie rammte er ihr in den Rücken. Rosa stöhnte auf vor Schmerz. "Du hast mich gar nicht anzuschreien Du Schlampe... Was meinst du wer du bist? Du bist eine Hure Rosa. Meine Hure. Ich habe dich dazu gemacht. Und ich entscheide wie lange du das sein wirst. Nur weil ich nicht da war heißt es nicht,dass das nicht mehr gilt." Er zog sie an ihrem Pferdeschwanz. Rosa wimmerte. Dann flüsterte Kenneth:"Ich muss dir wohl wieder zeigen, wer hier das sagen hat.. Du wirst hier bleiben. Für immer. Ich werde dich wieder so erziehen,dass du mein kleines Mädchen bist. Glaub mir Rosa das ist das Beste für dich." Er schlug ihr mit der Faust ins Gesicht. Rosa fiel zur Seite. Sie nahm kaum was wahr. Nur verschwommen sah sie wie Kenneth seine Hose auszog, bereit sie zu erziehen.

Nachdem Nadja gegangen war, hatte sich Natascha wieder schlafen gelegt. Die Bettnachbarin hatte sie neugierig angeschaut, aber Natascha ignorierte sie. Wieso hatte sie nicht lieber ein Einzelzimmer bekommen? Es nervte wie neugierig Menschen waren.. Sie dachte an Diego. Ob er schon im Wald war? Hoffentlich war Jasmin in Ordnung.. aber ihr Gefühl sagte ihr was anderes. Ihr Kopf war voller Gedanken. Wieso war Rosa bei ihrem Zuhälter? Was passierte da gerade? Und wieso hatte Sebastian sie dahin gehen lassen? Sie war doch wichtig für das Bordell... Fragen über Fragen. Natascha schloss die Augen für einen Moment. Sie hörte dass ihre Bettnachbarin aufstand und zur Toilette ging. Plötzlich spürte sie ihr Handy vibrieren. Sie öffnete die Augen und sah sich kurz um. Als sie niemanden sah, ging sie ran. "Diego!" "Natascha. Ich bin im Wald. Sie ist nicht da. Das ganze Haus ist verwüstet. Da ist irgendwas passiert!" Natascha schloss die Augen. Diego fluchte. "Weißt du wo sie ist Natascha?" Natascha schwieg. Sie hatte Diego nicht alles erzählt gehabt. Das durfte sie auch nicht. Sonst würde er sich in Gefahr begeben. "Rede mit mir Mi Amor." Natascha seufzte. "Wo genau sie ist weiß ich nicht. Aber ich denke dass mein Chef sie hat." "Wieso das?" "Sie ist vor ihm geflohen. Ich verstehe nur nicht, wie er sie gefunden hat. Vielleicht ist es doch meine Schuld gewesen!" "Wieso deine Schuld?" Natascha erzählte ihn von den zwei Kassenbons. Diego atmete hörbar aus. "Das könnte sein. Scheiße.. Diese Männer sind nicht dumm. Die Frage ist nur wo finden wir sie?" "Pass auf Diego, die sind gefährlich. Wir dürfen uns nicht zu weit aus dem Fenster lehnen." "Also sollen wir nichts machen? Das willst du doch selbst nicht." "Nein ich würde auch am liebsten was tun.. aber was?" "Vielleicht sollten wir sie beschatten. Irgendwie müssen wir deine Freundin befreien." "Ich habe Angst dass dir was passiert Diego." "Ich weiß Mi Amor. Aber ich tue das nur für dich." Bevor Natascha was sagen konnte,kam ihre Bettnachbarin wieder. Natascha sah stumpf die Wand an. Und dann hörte sie plötzlich wie Diego aufschrie,es laut knallte und die Leitung tot war.

Als ich wieder zu mir kam,lag ich auf einem Sofa. Ich öffnete die Augen. Es war still. Vorsichtig bewegte ich mich. Ich hatte Schmerzen. Mein Kopf dröhnte und tat so weh. Als ich meine Stirn berührte spürte ich eine getrocknete Wunde. "Na bist du endlich wach?" Ich schrak hoch. Sebastian stand am Türrahmen und begutachtete mich. Er sah wahrscheinlich meine Panik. Als er auf mich zukam, zuckte ich zusammen. "Du musst was essen. Komm mit." Verdattert sah ich ihn an. Als sein Blick ernster wurde,stand ich auf. Mir war schwindelig. Er nahm meinen Arm und stützte mich. Wir gingen aus dem Zimmer heraus. Einen langen Flur entlang. Ich erinnerte mich an die Wohnung bzw das Haus. Es war das Haus wo sie mich das erste Mal vergewaltigt hatten. Erinnerungen kamen hoch und ich fühlte mich ganz seltsam. Ich musste an meine Mutter denken. Wenn sie nur wüsste,dass ich wieder hier war... Sebastian zog mich zu einem freien Stuhl im Esszimmer. Auf dem Tisch stand ein Teller Spaghetti mit Tomatensauce. Er deutete darauf und ich begann zu essen. Sebastian saß sich gegenüber von mir und schaute auf sein Handy. Plötzlich öffnete sich die Tür und Thomas kam herein. Er hatte einen großen Blutfleck auf seinem Pullover. Sebastian sah auf. Ich merkte schnell,dass Thomas nicht verletzt war. Doch wessen Blut war auf seinem Pullover? Thomas fixierte mich. "Da bist du ja. Na darfst du was essen?" Er schaute mich spöttisch an. Ich sah weg. Seitdem er meine Mutter vergewaltigt hatte,hasste ich ihn. Thomas schnaubte belustigt. "Pass auf dass ich dir nicht auch noch gleich die Fresse poliere Schlampe." Ich zitterte und starrte auf meinen Teller. Ich hatte wirklich Angst. Sebastian verzog das Gesicht,dann entspannte er sich aber und fragte:"Und?" "Wie du gesagt hast tauchte er wirklich da auf. Die Schlampe Natascha hat ihn wohl angeheuert." Sebastian schüttelte den Kopf. "Was machen wir jetzt mit den beiden Turteltauben?" "Naja sie ist im Krankenhaus. Er liegt verscharrt unter der Erde. Sieht schlecht aus für sie." "Selbst Schuld. Die Schlampen lernen es nie." Dabei sah er plötzlich mich an. Ich schrumpfte unter seinem Blick und starrte wieder auf meinen jetzt leeren Teller. "Weiter geht's. Komm." Zitternd stand ich auf. Thomas grinste mich an. "Du wirst so leiden Jasmin." "Genug." Sebastian's Stimme unterbrach ihn bestimmend. "Während wir zu Mike fahren, kannst du ja Natascha einen Besuch abstatten." "Gerne, darauf freue ich mich schon den ganzen Tag."

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