4 ~ Eifersucht

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PoV Ju

Ich war eifersüchtig.

Eine gute Art, in den Tag zu starten, dachte ich mir, während ich noch ziemlich müde mein Handy das erste Mal für heute checkte und direkt in einen Chat rutschte. Es war Rezos und meiner, der mir gestern Abend um 4:07 geschrieben hatte. Ihm ginge es nicht gut, sagte er, stünde kurz vor einer Panikattacke. Ich fragte daraufhin, ob ich vorbeikommen solle, besorgt wie immer, wenn es ihm nicht gut ging. Zwei Stunden hatte ich auf eine Antwort gewartet. Zwei Stunden voller Angst um meinen besten Freund. Zwei Stunden in denen ich mich nicht getraut hatte, einfach rüberzugehen und nachzugucken. Dann hatte er geschrieben. Seine beste Freundin wäre da, alles wäre gut.

Das zu lesen, war ein dezenter Schlag ins Gesicht.

Ich hatte immer gedacht, ich wäre sein bester Freund gewesen, derjenige, der immer für ihn da sein könnte. Wie auch er für mich da war, in meinen Down-Phasen. Doch ich hatte mich anscheinend geirrt. Außerdem war es auch meine Schuld, war zu feige gewesen, nach ihm zu sehen. Es gab ja auch noch andere Freunde in seiner Welt, natürlich, aber sie machten mich eben extrem eifersüchtig. Nur, es wusste keiner.

Ziemlich unmotiviert schleppte ich mich in die Küche und machte mir ein Müsli, welches ich dann ohne jegliche Begeisterung auslöffelte. Heute hatte ich einen freien Tag, seit langem. Eigentlich hatte ich geplant, etwas mit meiner Familie zu unternehmen, aber diese hatte kurzfristig abgesagt. Also war ich auf meine Freunde angewiesen. Als ich mit dem Essen fertig war, schrieb ich also wieder Rezo an. Er antwortete, seine Freundin wäre noch hier, aber wenn ich Lust hätte, könnte ich ja auch vorbeikommen.

Hatte ich nicht. Wollte sie nicht sehen, sie noch gar nicht erst kennenlernen.


10 Minuten später stand ich vor seiner Tür. Jetzt noch einen Rückzieher zu machen wär nicht so cool, dachte ich noch, als die Tür aufging, mich Rezo mit einem: " Heeeey Ju", begrüßte und mir dann um den Hals fiel. Dieser plötzliche Körperkontakt ließ mich rot und mein Gesicht heiß werden. Vorsichtig löste ich mich aus seiner überschwänglichen Umarmung, um gekonnt ein sich mögliches anbahnendes Problem zu verhindern. "Alles okay bei dir?", musterte ich ihn prüfend. Plötzlich näherte sich uns eine schlanke Frau von hinten, ihre braunen Haare in einem lockeren Zopf zusammengeflochten. Sie trug eine Jogginghose und ein knappes Oberteil, was ihr nebenbei bemerkt ziemlich gut stand. Sie kam näher und... küsste ihn auf die Wange. "Hi", begrüßte sie mich mit glockenheller Stimme.

Das saß. Mein Herz fiel und fiel in einen tiefen Abgrund, zersprang in 2000 Teile. Kälte durchzog meinen Körper, war unfähig, den Mund aufzumachen und sie ebenfalls zu begrüßen. Mein Magenziehen, was ich heute morgen, als ich seine Nachricht las, schon verspürte hatte, verdreifachte sich.

"Ähhh... Ju? Alles okay bei dir?", erkundigte sich Rezo besorgt," Du bist ganz blass. Hast du Fieber?" Er legte seine Hand auf meine Wange, brachte mich noch mehr aus dem Konzept. "Jetzt sag bitte nicht, das du dich schon wieder überarbeitet hast", drohte er halb im Spaß. Die Brünette hinter ihm -ich hasste sie jetzt schon- die den Witz eigentlich nicht verstanden haben konnte, fing an zu kichern und legte von hinten einen Arm um ihn. Das war zu viel.

Ich drehte mich um, schüttelte so seine Hand ab und ging strammen Schrittes -ich rannte fast- auf meine Wohnung zu. Aus den Augenwinkeln konnte ich noch sehen, wie Rezo den Arm seiner "besten" Freundin beiseite schob und versuchte, mir nachzusetzen. Dann schlug ich meine Tür zu.


Drei Tage später hörte ich, wie diese sich wieder öffnete.

Doch ich war zu müde, um nachzusehen, wer gekommen war.

Ich hörte, wie sich meine Zimmertür öffnete und sich jemand vorsichtig auf mein Bett fallen ließ. Die Decke raschelte, als derjenige sich bewegte.

Doch ich war zu müde, um nachzusehen, wer es war.

Da ertönte eine Stimme. "Du hast ihn gemocht, nicht war?"
Zu müde, um zu antworten.
"Mehr als nur ein Freund."
Zu müde, um darauf einzugehen, vielleicht zu protestieren.
"Hättest du mir es früher gesagt, wär alles anders ausgegangen". Und so verließ er den Raum.

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Hi :)

(Ich merke gerade das ich echt schlecht Gefühle beschreiben kann, sry dafür, dat werd ich jz trainieren :)

Ich hab lange überlegt, ob ich hier auch noch n Happy End schreiben soll. Jetzt meine Frage an euch *Trommelwirbel einfügen*: Soll ich?

Weil die letzten 3 OS mit Happy end waren, hab ich mich VORERST für das traurige entschieden. Hehe.

Naja wie auch immer, ich hoffe bis zum nächsten mal (mit happy end :) und

Byeeee <3


{742 Wörter}

Juzo ~ OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt