5 ~ Eifersucht (Teil 2)

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Das hier ist ein nachträgliches Oster-900- Reads-Speacial, darum auch die ultimativen 2538Wörter :) Das Bild oben is übrigens von mir gezeichnet QwQ  Wie findet Ihrs?

Und jetzt viel Spaß:

PoV Ju

Drei Tage waren vergangen. Drei Tage seit unserem letzten Treffen, unserer letzten Begegnung. Zu lange her, ich vermisste ihn furchtbar, aber mein Herz schmerzte zu sehr, als dass ich einfach hätte rübergehen können. Es war, als hätte er mein Herz rausgerissen, drauf herum getrampelt und dann mit einer Rakete auf den Mars geschossen. Und außerdem konnte ich ihm nicht mehr unter die Augen treten, niemals. Er wusste es. Er wusste von meiner peinlichen, homosexuellen Liebe, für die ich mich einfach nur schämte.

(Schämt euch NIEMALS dafür okay? danke ^^)

Nach den drei Tagen, in welchen ich nur im Bett lag und mich selbst bemitleidete, leuchtete eine Nachricht auf meinem Display auf. Müde reckte ich einen Arm aus meiner Decke, griff blind nach meinem Handy, las die Nachricht. Drehanfrage von Mexi. Genervt schmiss ich mein Handy von mir, vergrub mein Gesicht in beiden Händen. Ich war doch noch nicht bereit aufzustehen, hatte keine Kraft, keine Motivation, keine Lust auf irgendetwas. Das war normalerweise überhaupt nicht meine Art, das war mir allzu bewusst, aber was konnte ich denn dafür, wenn er mich so verletzte? Mein Scham verwandelte sich in Wut, auf ihn, hätte er nicht bemerken können, dass ich in ihn verliebt war? Musste er mich so kalt abservieren, musste er mir unbedingt seine Freundin unter die Nase reiben? Und mir dann am Ende auch noch sagen, dass es anders gekommen wäre, hätte ich es früher gesagt. Hätte er doch auch nicht gemacht, oder? Oder!?

Wütend sprang ich aus dem Bett, warf aggressiv meine Decke zurück. Ich wollte schreien, weinen, alles gleichzeitig. Nannte man das wohl Liebeskummer? So extremen hatte ich nämlich noch nie gehabt.

Nach einem erbärmlichen Frühstück und vielen weiteren Kämpfen gegen mein Innerstes Ich, das mir befahl, ich solle gefälligst in meinem Bett bleiben und dort bleiben, bis er von selbst angekrochen kam, setzte ich mich ins Auto. Als ich den Schlüssel umdrehen und losfahren wollte, zögerte ich jedoch erneut. War ich bereit? War ich überhaupt in der Lage, mich mit Menschen zu umgeben, glücklich zu wirken? Denn dies war ich momentan definitiv nicht, auch nach dem Frühstück und einer erfrischenden Dusche hatten die Gedanken nicht weggehen wollen. Aber ich war es gewohnt, jemand anderes zu sein, gewohnt, den Menschen etwas vorzuspielen, egal ob Freunde, Fremde oder Familie. Ich hatte nie meine Probleme mit ihnen geteilt, schaffte alles auch gut alleine, so konnte ich ihnen immer den zufriedenen und erfüllten Julien zeigen. Sie wären sicher nur enttäuscht, wenn sie mich sahen, der, der sich zu Tode schuftete, seine eigenen Grenzen selbst als Erwachsener nicht kannte. Der, der sein wahres ich meistens hinter hohen Mauern zu verstecken versuchte. Menschen zu vertrauen, verletzte nur, das war das einzige, was ich aus Beziehungen gelernt hatte. Wie Rezo es getan hatte.



Nach einer guten Stunde fuhr ich in eine Parklücke in dem Parkhaus, das direkt an dem Kino grenzte, welches Mexi für sein heutiges Hide-and-Seek auserkoren hatte. Mit einem mulmigen Gefühl betrat ich die große Eingangshalle, unseren Treffpunkt. Und dann sah ich sie, die Teilnehmer. Schockstarre meinerseits. Ich hatte keine Ahnung gehabt, wer mitspielen würde, doch hätte ich gewusst, dass er dabei war, wäre ich nicht nur zuhause geblieben, ich hätte...

„Oh,  hi, Ju!", kam mir Mexify freudestrahlend entgegengelaufen. Sanft berührte er mich an der Schulter -ich zuckte zusammen-, schob mich in Richtung der anderen, die sich bereits unterhielten. Alle, außer Rezo. Er starrte in unsere Richtung, seine eisblauen Augen schienen den Weg zu gefrieren, denn augenblicklich rutschte ich auf dem glatten Boden aus und knallte voll gegen den Braunhaarigen, welcher neben mir lief und mich gerade noch lachend auffing, bevor ich Bekanntschaft mit dem Fliesenboden machen konnte. Okay Ju, redete ich innerlich mit mir selbst, zwei, vielleicht drei Stunden musst du es noch aushalten. Dann bist du aus dieser Hölle raus. Ich straffte meinen Rücken, überspielte meine Gesichtsröte und tat so, als wäre nichts passiert. Also los.


Juzo ~ OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt