Kapitel 8

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Während ich so schnell wie möglich zu Peter ging, wischte ich alle Tränen weg und versuchte den Rest zu unterdrücken. Die Blicke, die mir zugeworfen wurden, wich ich aus. Wenn Leute fragten, ob alles OK war, ignorierte ich es und lief noch schneller.

Bei seiner Tür angekommen musste ich gar nicht klopfen und schritt sofort ein. Er klopfte bei mir auch nie an. Das hatte uns schon oft zu peinlichen Situationen geführt, worüber wir jetzt allerdings nur lachen können.

Peter saß gerade an seinem Schreibtisch und trank ein Glas Wasser während er mit der anderen Hand durch sein Handy scrollte. Da er wusste, dass ich es war schaute er erst gar nicht auf. Ich schloss langsam die Tür hinter mir.

,,Du musst mir mal unbedingt mit dieser MIT Bewerbung helfen. Und wir müssen noch den Star Wars Film von letzter Woche weiter schauen" meinte er während er einen weiteren Schluck von seinem Wasser nahm und ein Video weiter scrollte.

,,mhm" murmelte ich während ich mich auf den Boden fallen ließ und mich an sein Bett anlehnte. Die Kopfschmerzen von heute Morgen fingen wieder an, sich zu melden. Und sie waren stärker. Meine Hände taten weh und ich wusste nicht warum. Ich würde alles dafür tun um meine Magie wieder benutzen zu können, ohne Schmerzen zu haben.

Plötzlich schaute Peter auf, während sein Blick zu mir wanderte. Sein 7. Sinn hatte geklingelt, das konnte ich spüren. Er konnte den Schmerz meines Herzens spüren.

,,Bist du OK?" fragte er besorgt während er sich vor mich auf den Boden setzte.
Bei dieser Frage stiegen wieder die Tränen in meine Augen. Ich schüttelte den Kopf, während ich den Blick sank. Schnell rutschte er näher und legte seine Arme um mich, während ich auf seiner Schulter losheulte und dabei die Augen schloss.

Bei jedem meiner Schluchzer drückte er mich noch näher an sich und flüsterte sowas wie ,,ich bin hier" oder ,,Ist gut...".

Eigentlich hasste ich es Gefühle auszudrücken während andere Menschen anwesend sind. Mittlerweile weiß ich nicht mehr, ob ich einfach nur kalt bin und deswegen keine Gefühle zeige oder ob ich Angst habe verletzt zu werden.

Aber Peter...ich weiß, ich kann ihm alles erzählen. Er würde mich nicht verachten oder dafür hassen, er würde einfach nur zuhören und dafür sorgen, dass es mir besser geht.

Ich muss hinzufügen, dass Beste freunde nicht nur für dich da sind, sondern sie dich oft ein wenig besser verstehen als du es selbst tust.
Schon seit Tag eins wusste ich, dass dies vielleicht eine weitere Superkraft von ihm war. Ich wusste nicht wie lange wir da saßen, doch keine Sekunde lang zögerte er daran, mich loszulassen, wofür ich unendlich dankbar war.

Wahrscheinlich hätten wir den ganzen Abend so dort gesessen, wäre dieses verdammte Tür klopfen nicht da.
,,Peter? Ist Mel bei dir?" ertönte die Stimme von meinem Vater. Mein Herz setzte ein schlag aus.

Wir lösten uns schnell und er schaute mich fragend an.
,,sag nein" zischte ich so leise wie möglich während ich die tränen wegwusch. Meine andere Hand ruhte derweil noch auf Peters Schulter.

,,Nein, Mister Stark! Ich glaube, sie wollte einen Spaziergang machen..." rief er ihm zu.
Eigentlich war Peter ein grausamer Lügner, doch ich hatte ihm ein paar Tipps gegeben-
,,Kannst du versuchen sie zu erreichen? Bei mir geht sie nicht ran..." hörte man ihn erneut.
,,Ja ich Versuchs! Aber machen Sie sich keine Sorgen, ich bin mir sicher ihr geht es gut!" versicherte ihm Peter.
,,Ja, bestimmt" meinte Tony nur noch, bevor man hörte wie er von der Tür wegging.

Wir seufzten erleichtert aus.
,,Willst du mir jetzt erzählen, was passiert ist?" fragte er sanft als er sich wieder an mich gewendet hatte. Ich nickte nur stumm. Peter setzte sich neben mich und ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Das war ein ding zwischen uns. Meistens wenn wir was zu erzählen hatten, lehnte ich meinen Kopf an seine Schulter.

Und schon fing ich an, darauf loszureden, über meine Begegnung mit Bucky. Doch diesmal ließ ich es mit dem heulen. Er hörte aufmerksam zu, ohne mich zu unterbrechen, wofür ich dankbar war. 

,,Und dann kam ich zu dir" beendete ich meine Erzählungen.

Eine Weile lang schwieg er, als müsste er nachdenken was er jetzt sagt.

,,Mel...das mit Bucky macht dich sehr traurig, ich weiß. Aber das ist nicht das, was dich am meisten bedrückt, richtig? Du würdest dich wegen sowas nicht stundenlang ausheulen." meinte er dann langsam.

Mein Herz fing an, schneller zu schlagen. Und für eine Sekunde lang war dieser eine Gedanke in meinem Kopf.
Sollte ich ihm darüber erzählen? Über meine Alpträume?
Doch der Gedanke verschwand sofort wieder. Es würde dämlich klingen. Was sollte ich ihm bitte erzählen?

Ach so ja stimmt da war noch was. Gestern hab ich von einer Frau geträumt die meinte sie sei meine Oma und außerdem ist sie die Rubin Witch. Oh und ich bin die Saphir Witch. Und ja, Hexen gibt es.

Welcher normale mensch würde mir das glauben?
Da er mich abwartend anschaute und ich keine Antwort hatte, blieb es still.

,,Dann nicht...'' murmelte er während er aufstand und mir die Hand hinhielt. Ich nahm sie und zog mich hoch.

,,Wenn du nicht mit mir darüber reden willst dann tu es nicht. Doch was auch immer es ist, es frisst dich von innen auf.'' sagte er so sanft wie möglich. Eine Weile starrten wir uns einfach nur an. Und das war der Moment, in dem ich wusste, dass ich Hilfe brauchte. Ich musste es jemanden erzählen. Mein Dad fiel schonmal raus, er würde sich viel zu viele Sorgen machen. Steve wäre auch eine Möglichkeit, doch ihm vertraue ich nicht genug, er würde es meinem Dad erzählen.

Dann hätten wir noch Bucky, mit dem ich am liebsten reden würde, doch ich musste akzeptieren, dass er momentan mehr Hilfe brauchte als ich. Außerdem ist die Lage zwischen uns gerade ein wenig zugeschnürt.

Peter war also die beste Möglichkeit.
,,Wir sollten uns lieber hinsetzen, das könnte eine Weile dauern'' sagte ich entschlossen. Sein Gesicht hellte sich ein wenig auf, als er realisierte, dass ich bereit war ihm alles zu erzählen.

Auf seinem Bett, mit ein paar snacks in der hand, fing ich an zu erzählen.

Von dem ersten Alptraum der angefangen hat als ich im Koma war bis zu meinem letzten, mit meiner Großmutter.

,,Und jetzt weiß ich nicht was ich machen soll. Das alles klingt einfach nur bescheuert..."
Seufzte ich, während ich mich erschöpft nach hinten fallen ließ.
,,Also brauchen wir jetzt jemanden der dir helfen kann" murmelte er nachdenklich während er sich neben mich legte.

,,Oder ich lasse es mit der Magie" platzte es nach einer weile stille aus mir raus. Wohl oder übel, war das die einzige Möglichkeit alle zu beschützen.

,,Was?" fragte er erschrocken.

,,Meine Kräfte werden sich stark verändern und ich werde es nicht kontrollieren können. Ich könnte 'nen Hurrikan erzeugen oder sowas" meinte ich mit traurigem Unterton.

,,Tu dem Universum 'nen Gefallen und verstecke deine Magie nicht" sagte er entschlossen.
,,Wir machen das zusammen durch, ich lass dich nicht im stich. Was kann schon passieren? Im schlimmsten fall sterben wir halt. " ergänzte er, was mich zum lachen brachte.
,,Danke" sagte ich leise und grinsend.

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The Story of Mel Stark 3(FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt