Kapitel 11

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Ich hätte mir vielleicht vorher ein paar Argumente aufschreiben sollen.

War der erste Gedanke, der mir in den Sinn kam, als ich mich in den Meetingraum setzte. Das Einzige womit ich dieses Gespräch gewinnen wollte war mein Verstand. Obwohl ich bei der Angst, die gerade in meinem Körper ist, eh keine Argumente ausdenken könnte.

Neben mir saßen jeweils Steve und Sam. Auf der anderen Seite des Glastisches hatten Bucky, Natasha und Maria Hill Platz genommen. In verschiedenen Ecken standen einige Agents, nur für den Notfall.
Tony hatte sich wie immer mit einem Stuhl in eine Ecke des Raumes gesetzt. So machte er es immer, wenn Ross kommt. Ich würde es am liebsten auch machen, aber jetzt gerade konnte ich nicht darüber nachdenken.

Ich starrte auf meine Hände und spielte ein wenig mit meinen Kräften. Das tat ich immer, wenn ich nervös war. Es beruhigt meine Nerven, vor allem jetzt wo ich sie jeden Moment verlieren könnte.

Als ich einen Blick auf mir spürte, schaute ich hoch und direkt in Buckys grau-blaue Augen. Ich konnte nichts in seinem Blick lesen. Er wusste nicht, was er fühlen soll. Für die nächsten Minuten starrten wir uns an und hörten nicht auf, als hätten wir.... Angst. Angst, dass, wenn wir weggucken, wir einander wieder verlieren. Und da kam mir der Gedanke wieder: Was, wenn ich ihn verliere?

Ich wünschte Zeit hätte ein besseres Timing für Bucky und mich. Mit all den dingen die ich kann, könnte ich alles sein, was ich will. Doch ich will seins sein. Ich will, dass wir, wenn auch nur für einen Monat, einfach nur Zeit zusammen verbringen können wie jeder andere Mensch. Im Endeffekt sind das alles nur Wünsche. Ich wäre ein Narr, wenn ich wirklich denken würde, dass solche Wünsche in meinem Leben je in Erfüllung gehen...

Doch jetzt sitze ich hier. Ich starre in seine Augen. Gott seine Augen. Er hat eine Art von Augen, in denen man sich verirren kann, wenn man nicht aufpasst. Und ich schätze, das habe ich.

Erst als die Tür aufschwang, schauten wir beide weg. Ross. Mit zwei Agents an seiner Seite. So viel zum Thema, er soll alleine kommen.

Alle erhoben sich, aus Höflichkeit, wie man es kennt. Außer Tony und ich. Das taten wir nie. Zum einem, weil Ross kein Respekt verdient, zum anderen wegen unserem leider zu großen Egos. Er war das ganze schon gewohnt und ging ganz normal zum anderen Ende des Tisches. Ich beobachtete jede seiner Bewegungen genau. Er legte seine Unterlagen auf dem Tisch ab, während er uns alle genau musterte. Sein Blick blieb bei Bucky hängen.

,,Ich glaube den Small Talk können wir uns sparen. Sie alle glauben doch nicht wirklich, dass ich ihn nochmal damit davonkommen lasse.'' fing er an und brach damit die Stille die im Raum herrschte.

,,Nein, das haben wir nicht behauptet. Wir wollen eine Lösung finden.'' erwiderte ich so ruhig und ernst wie möglich.

,,Eine Lösung? Wollt ihr jeden Menschen, den er brutal ermordet hat, wieder auferstehen lassen? Könnt ihr wirklich so viel Blut begleichen?''

,,Er hatte keine andere Wahl und das wissen sie ganz genau'' mischte Steve sich jetzt auch ein.

,,Das ist Schwachsinn'' sagte Ross während er den Kopf schüttelte.

,,Lassen sie uns das machen. Wir kennen uns besser aus. Sie brauchen nicht sein Leben zerstören und ihn  lang weg sperren, wenn es noch andere Möglichkeiten gibt'' sagte ich.

,,Am liebsten würde ich diesen ganzen Avengers Kram dicht machen. Ich werde ihnen ganz bestimmt nicht so eine große Bedrohung anvertrauen.''
Jetzt wendete er sich an Bucky.
,,Man muss Ihnen einfach nur ein paar Wörter vorlesen und sie sind wieder ein Monster.''
Bucky schaute ihn erst ein wenig verloren an, bevor er stumm nickte. Das waren harte Worte.

The Story of Mel Stark 3(FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt