Ich ließ die riesige schwarze Sporttasche auf den Boden des Zimmers in Kamar-Taj fallen. Zum Glück hatte Dad kein großes Thema draus gemacht und mich gehen lassen. In letzter Zeit schien er allerdings etwas abwesend, doch er wollte mir nicht sagen, was genau los ist. Also bin ich direkt am nächsten Tag wieder zu Stephen und jetzt bin ich hier. In Kamar-Taj. Ich bin zwar erst seit einer stunde hier, doch es scheint ganz schön zu sein.Mein Zimmer ist zwar ziemlich klein, doch genügend. Es beinhaltete ein Bett, ein Fenster, einen kleinen Schrank und ein kleines Regal. Eine weitere Tür in dem Zimmer führte in ein noch kleineres Badezimmer, aber wenigstens hatte ich eins im Zimmer. Ich schaute mich allerdings nicht weiter um, da Stephen und ich jetzt mit Wong über meine Situation sprechen wollten.
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,,Normalerweise ist Wong in der Bibliothek" murmelte Stephen als wir durch die Gänge liefen. Als nächstes überquerten wir den Hof. Was ich dort sah, brachte mich ein wenig zum Staunen. Ungefähr 20 Schüler, die gerade Eldritch Magie ausübten. Bei einigen sah es schwerer aus. Bei einigen einfacher. Mir fiel auf, wie alle die gleichen Ringe trugen. Wahrscheinlich kam daraus die Magie. Wir erreichten das Ende des Hofes und Stephen öffnete eine Tür, die zur Bibliothek führte. Während ich weiter hereinging, drehte ich mich einmal im Kreis und betrachtete die riesige Bibliothek. Ich wusste jetzt schon, dass ich hier eine Menge Zeit verbringen werden würde.
Endlich sahen wir Wong. Er stöberte gerade in einem Buch, während er an einem Regal angelehnt war.
,,Wong ..." fing Stephen an, als wir bei ihm angekommen waren. ,,Ich hatte dir von Mel erzählt" fuhr Stephen fort. Erst jetzt hob Wong seinen Blick und schaute mich an. Er klappte das Buch zu und streckte mir seine Hand, aus die ich kurz schüttelte.
,,Also ... wie kann ich euch helfen?" fragte er. Ich merkte sofort, dass er ein kaltblütiger Mensch war, aber mit gutem Herzen. ,,Sagt dir Saphir Witch etwas? Mel hat mir davon erzählt, doch ich konnte damit nichts anfangen-" Stephen hörte auf zu sprechen, als er seinen schockierten Gesichtsausdruck sah. Wong's Augen hatten sich verdunkelt und aufgerissen. Sein Kiefer war angespannt und er sah zwischen uns hin und her. Stephen schaute ihn fragend an. ,,Sagt dir der Name was?" fragte ich.
,,Die Mythen der Saphir Witch ... die Älteste hatte den Meistern oft davon erzählt" fing er an. Mein Herz fing an, schneller zu schlagen. ,,Die Saphir Witch kann Universen zerstören, vielleicht sogar das Multiversum. Man sagt, sie sei irgendwann mal unbesiegbar"
,,Warte, Moment mal. Das Multiversum ist echt?" fragte ich, während ich kaum noch atmen konnte. Sowohl Stephen als auch Wong nickten. Ich atmete stark aus. ,,Holy Sh!t" murmelte ich unter meinem Atem, sodass nur ich es hören konnte. ,,Wenn die Saphir Witch den Höhepunkt erreicht, kann sie Lebewesen manipulieren als wäre es, das einfachste was es gibt. drei Oberelemente kann sie kontrollieren, mit nichts, doch ihren Gedanken. Feuer, Wasser und Luft. Die Älteste hatte Respekt vor ihr, vielleicht sogar Angst. Und die Älteste hatte eigentlich vor nichts Angst." erklärte er weiter. ,,Doch, dass sind alles nur Geschichten. Die letzte Saphir Witch ist fast ein Jahrhundert her und dafür gibt es nicht mal Beweise. Warum fragst du, hast du Interesse in Hexen? Haben ja bestimmt viele in deinem Alter" fragte Wong als wäre nichts gewesen. Doch wenigstens entspannte er sich wieder, im Gegensatz zu mir. Stephen und ich wechselten einen Blick. Dann schüttelte ich energisch den Kopf und schluckte. Wong zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. ,,Ich bin die Saphir Witch" flüsterte ich.
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,,Wann war das letzte Mal, dass du deine Kräfte benutzt hast?" fragte Stephen als wir uns alle erholt hatten und nun auf dem Hof standen. ,,Ungefähr vor drei Tagen. Seit einer Weile tut es in meinen Armen weh, wenn ich sie benutze" antwortete ich. ,,Versuchs jetzt" forderte mich Wong auf, während beide sich ein paar Meter von mir entfernten. Ich hob meine Hand und versuchte den Stein vor mir zu heben. Meine Adern fingen an blau zu glühen, sodass man es mehr als deutlich durch meine Haut sah. Dann setzte der stechende Schmerz in meinen Armen ein. Doch es passierte etwas, was bis jetzt noch nie passiert war. Der Stein bewegte sich kein Stück. Einen Stein anzuheben, war für mich das einfachste, was es gibt. Doch es ging nicht mehr. Es ist weg. Meine Kräfte sind verschwunden. Ich strengte mich weiter an ... nichts. Nichts. Ich ließ meine Arme wieder fallen und starrte sie an. Sie glühten immer noch. ,,Meine Kräfte sind ... weg." teilte ich jetzt auch Stephen und Wong mit, ohne mich umzudrehen.
Doch dann spürte ich etwas anderes. Etwas Mächtigeres. Ein Gefühl, was ich noch nie vorher gespürt hatte. Es fing in meinen Fuß spitzen an und strömte durch meinen Körper. Ich keuchte auf. Das Gefühl wurde immer schmerzhafter. Ich sank auf meine Knie und atmete unkontrolliert. ,,Mel?" hörte ich Stephen sagen, doch das blendete ich automatisch aus. Ich blendete alles aus, ohne es zu wollen. Tränen fingen an meine Wangen runterzurollen, doch ich konnte mich weder bewegen noch konnte ich schreien. Etwas wollte aus mir raus, doch ich wusste nicht, wie ich es herauslassen sollte. Ich starrte wieder auf meine Arme und drückte sie auf den Boden. Mein Atem wurde schwerer.
Und dann passierte es. Ich spürte eine angenehme Hitze in meinen Händen, bevor ein Teil vom Boden unter Flammen stand. Und irgendwann war der ganze Boden des Hofes unter Flammen. Doch das realisierte ich zu spät und ließ somit den Boden auch zu spät los. Ich stand langsam auf und drehte mich im Kreis. Wong und Stephen standen wie angewurzelt da und starrten abwechselnd mich und den Boden an. Ich beachtete sie nicht weiter. Denn ich stand mitten in Flammen und ich spürte es nicht mal. Ich fing an, in den Flammen zu gehen. Immer noch nichts. Also betrachtete ich die Flammen genauer. Sie waren anders, leuchteten blau. Saphir Blau. Ich schmunzelte. Dann landete mein Blick auf einen Brunnen. Es zog mich an. Nicht der Brunnen, sondern der Inhalt. Ich hob ein weiteres Mal meinen Arm und spürte dasselbe Gefühl, doch mit weniger Schmerzen. Das Wasser des Brunnens fing an zu steigen. Und ich kontrollierte es. Ich kontrollierte Wasser. Als ich genügend Wasser erhoben hatte, ließ ich das Wasser um mich herum kreisen. Dabei fiel mir auf, wie mit dem Wasser Saphire Streifen flogen. Das brachte mich zum Lächeln. Dann verteilte ich es auf dem Boden und löschte die Flammen. Nur noch ein Element fehlte. Luft.
Ich konzentrierte mich ein letztes Mal. Ich fing an, die Luft mehr zu spüren als sonst, denn eigentlich spürt man Luft nicht so wirklich. Langsam formte ich einen kleinen Windzug und ließ ihn wieder um mich herum fliegen. Wieder Saphir. Dann schritt ich einige Schritte zurück und kniete mich hin. Ich sammelte mehr und ließ es kontrolliert über den ganzen Boden streifen. Als ich wieder aufstand, sah der Boden aus, als wäre er frisch gereinigt.
Erst jetzt merkte ich, wie blass die Haut meines ganzen Körpers aussah. Mein Herz schlug extrem schnell. Meine Adern hörten auf zu glühen und alles drehte sich. Das Gefühl, was meinen ganzen Körper kontrolliert hatte, verließ es. Und das war der Punkt, an dem ich zusammenbrach und alles schwarz wurde.
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The Story of Mel Stark 3(FF)
FanfictionUnd das war der Moment, an dem ich realisierte, dass ich nicht geboren wurde, um sanft und leise zu sein. Ich wurde geboren, um die Welt mit meinen Fingerspitzen zum Beben zu bringen. ________________________________ Alle Rechte gehen an Marvel, auß...