Kapitel 29

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,,Hatte Sie Familie?" fragte Tony leise in die Runde, nach unserer Schweigeminute draußen am See. Steve und ich waren die Einzigen, die saßen. Der Rest stand unruhig um uns herum. Hulk war wütend, Thor konnte es nicht akzeptieren, während Tony es schon akzeptiert hatte, doch trotzdem um sie trauerte, wie Steve und Clint auch. Doch ich ... fühlte nichts mehr. Auch mir waren einige Tränen übers Gesicht geflossen, doch viel mehr an Gefühlen spürte ich nicht und es fühlte sich an, als wäre ich schon tot. So fühlt es sich schon an, seit Thanos mit den Fingern geschnippt hatte und der Tod von Natasha hatte es nicht gerade besser gemacht.

Als Steve Tonys Frage hörte, rollte ihm eine weitere große Träne die Wange herunter ,,Ja, hatte sie. Uns" antwortete er ohne hochzuschauen. Bei der Antwort kam Thor langsam auf uns drei zu, während Hulk und Clint immer noch rührungslos da standen. ,,Was... Was soll das? Warum tut ihr so, als wäre sie tot? Wir haben die Steine. Solange wir die Steine haben, Cap, können wir sie zurückholen, richtig?" Thor schaute zu Steve und mir und ich stand auf, um besser mit ihm sprechen zu können. ,,Lasst den Scheiß, wir sind die Avengers, wir können sie zurückholen-" fing er wieder an, uns zu überzeugen, doch Clint meldete sich endlich. ,,Wir können sie nicht zurückholen. So hat es zumindest der rote schwebende Typ gesagt. Es ist unumkehrbar." erklärte Clint, während er versuchte, seine Tränen zu unterdrücken. Hulk reagierte als Erster auf diese Aussage, nahm sich die Bank vor ihm und schmiss sie voller Wut auf die andere Seite des Sees. Langsam trat ich näher an Thor, der uns immer noch verwirrt musterte.

,,Sogar wenn wir Sie mit den Steinen zurückholen könnten. Denkt ihr wirklich, Sie hätte das gewollt?" fragte ich in die Runde. ,,Natasha war ... die beste von uns. Vielleicht nicht die stärkste von uns und vielleicht nicht die schlauste... aber sie war die beste Person von uns allen und das mit Abstand. Sie war immer die, die alle geheilt hat, aber nie die geheilte. Sie war immer die Tante, aber konnte nie die Mutter sein. Sie wurde so oft nur als Option behandelt und nie als die Entscheidung. Immer die Soldatin, nie das kleine Kind, was nur ein normales Leben wollte. Doch vor allem war sie immer die Retterin, doch nie die Gerettete. " Ich brach kurz ab, um Luft zu holen, doch sprach dann weiter. ,,Ich muss nicht dort gewesen sein, um zu wissen, was sie sich dabei gedacht hatte. Sie dachte, sie verdient es zu sterben und gleichzeitig konnte sie auch noch die Welt retten . Ihr Tod war vermutlich der friedlichste Moment ihres Lebens. Endlich konnte sie loslassen, ohne sich schuldig zu fühlen." Ich machte erneut eine Pause. Die Avengers schauten mich todschweigend und mit großen Augen an. ,,Sie hat eine Entscheidung getroffen und Entscheidungen wurden ihr so oft im Leben weggenommen. Sie ist gestorben, genau so wie sie leben wollte: nach ihren eigenen Regeln. Das müssen wir respektieren. Und jetzt ist es unsere Zeit, uns endlich mal für Nat zusammenzureißen und das zu tun, was sie gewollt hätte. Sorgen wir dafür, dass ihr Tod nicht umsonst war". Als Steve merkte, dass ich fertig war, stand er endlich auf. ,,Das werden wir", sagte er fest entschlossen.

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,,Der Handschuh ist fertig" kündigte Rocket an, als er mit dem fertigen und mächtigsten Handschuh des Universums in der Hand, gefolgt von Tony und Hulk, zu dem Rest der Avengers trat. Wir alle standen mit unseren Anzügen und Ausrüstungen in einem etwas größerem und relativ leerem Raum des Avengers Campus und starrten wortlos drauf.

,,Fragt sich nur, wer schnippt jetzt mit den Fingern?" warf Rocket die Frage in die Runde. ,,Ich mache es" meldete Thor sich, der bis jetzt weiter weg stand, sofort und kam auf den Rest von uns zu. ,,Wie bitte?" fragte Steve überrascht. ,,Schon gut" versicherte ihm Thor ungeduldig.

,,Jetzt mach mal halblang. Es ist noch nichts entschieden." stellte ich klar und drückte ihm sanft meine Hand gegen die Brust, um ihn davon abzuhalten, sich weiter in die Richtung des Handschuhs zu bewegen. ,,Hier zu sitzen und darauf zu warten, dass etwas passiert, macht keinen wieder lebendig. Ich bin der stärkste Avenger, diese Verantwortung liegt also bei mir. Es ist meine Pflicht." versuchte er uns zu überzeugen. Er schaute direkt zu mir runter, während er sprach. ,,Darum geht es nicht-" versuchte ich ihm zu erklären, doch er unterbrach mich. ,,Hör auf, lass es. Lass mich ... es tun. Lass mich etwas Gutes tun. Etwas Richtiges" brachte er verzweifelt hervor, bevor er nach meiner Hand griff, die bis jetzt auf seiner Schulter ruhte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 18 ⏰

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The Story of Mel Stark 3(FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt