Kapitel 2

164 15 6
                                    

Sicht Dana:

"Ich will ehrlich sein, ich weiß nicht, ob das das richtige Outfit fürs Shooting ist?", fange ich an zu zweifeln und schaue an mich herunter. Ich fühle mich in dem kurzen, schwarzen Kleid mit lange Ärmeln und das mir bis zu den Oberschenkeln geht nicht wirklich wohl. Das ist aber auch nicht mein Kleid, sondern das von Maggie. Sie hat es mitgebracht und gemeint, ich soll das mit der tollen Strumpfhose zusammen anziehen, die ich sonst nie anhabe, außer das eine Mal, als ich das erste Mal auf einer Studentenparty gegangen bin. Dort habe ich statt des schwarzen Minis ein geblümtes, knielanges Kleid getragen mit Boots, die leichte Absätze hatten. 

Das war sogar der Abend gewesen, als ich das erste Mal mit einem Mann geredet habe, der sich ebenfalls Fehl am Platz fühlte und mit dem ich mich bestens unterhalten konnte. Wir haben getrunken und gelacht. Und wir waren beide noch Jungfrauen.

Und jetzt, wo ich an sein weiches Lächeln, seine braunen Augen und an seine strubbeligen, braunen Haare zurückdenke - er war eigentlich ganz süß -, bin ich froh, dass ich die Zeit, und sogar die Nacht, mit ihn verbracht habe. Denn anders als die anderen war er verständnisvoll gewesen und vorsichtig. Ich bereue es nicht, mein erstes Mal mit ihn erlebt zu haben. Wir hatten es beide genossen. Aber seitdem sind fast drei Jahre vergangen und seitdem war ich nicht mehr mit einen Mann intim gewesen, aber ehrlich gesagt vermisse ich das kaum, weil mir dafür kaum die Zeit bleibt.

Ich möchte auf den Richtigen warten, auf den Mann, dem mit mir eine Seelenverwandtschaft verbindet und der genauso ist wie ich.

"Natürlich ist es das Richtige", meint Maggie und bürstet mir das Haar nochmal gründlich durch, bevor sie es zu einem Seitenscheitel frisiert und die etwas kürzeren Locken auf meine Schultern platziert. "Du siehst so schön aus in dem Kleid. Und deine Haare erst", schmachtet sie und ich starre sie mit zusammen gezogene Augenbrauen an. Hat sie sich mal in den Spiegel gesehen? Ich betrachte sie, während sie mich schminkt. Ihr rotes glattes Haar fällt ihr wie ein seichter Wasserfall auf ihren kompletten Rücken, bedecken die freigelegte Haut, da sie ein kurzes Top und Shorts trägt mit Nike. Sie weiß, dass die eine attraktive Erscheinung ist und das weiß sie einzusetzen. Ein Wunder, dass wir trotzdem befreundet sind.

"Meine Haare sind nur blond und leicht lockig, also eigentlich ganz normal", sage ich nur und schließe die Augen für den leuchtend schimmernden, bräunlichen Lidschatten, der meine Natürlichkeit betonen tut, sagt sie.

"Von wegen ganz normal", meint sie mit einem mich lehrenden Ton. "Die sind von einem Blond, das jedes Mädel neidisch macht."

"Findest du?"

"Aber natürlich, Schatz, die andere blondierten Frauen werden niemals dein Blond haben. Deines ist natürlich, sowie du es bist."

"Diese anderen Frauen beschädigen auch ihr Haar, mehr nicht", sage ich.

"Deswegen kein Wunder, dass sie nichts auf dem Kasten haben außer zu blasen", kommentiert sie, was mich zum glucksen bringt. "Wie schön, endlich wieder das Dana-Lächeln, das habe ich heute vermisst."

Nun muss ich richtig lachen. "Ja, das hat mir heute so gefehlt nach dem mir misslungenen Tag."

"Fang jetzt bloß nicht an, weder miese Laune zu bekommen", ermahnt Maggie mich. "Sonst ruinierst du nicht nur dein Foto, sondern auch dein Make Up."

"Tschuldigung", entschuldige ich mich sofort, halte weiterhin die Augen geschlossen und warte, bis das Kitzeln dort vorbei ist. Bald schon lässt das Kitzeln und Pinseln nach, ich spüre dann ein leichtes Betupfen auf meine Lippen. Sicher ein Gloss, denn es fühlt sich ein wenig klebrig und leicht pelzig an.

"So." ich höre, wie sie den Lipgloss auf dem Tisch hinlegt. "Fertig!"

"Kann ich jetzt die Augen öffnen?", frage ich.

Passion in SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt