Kapitel 18

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Sicht Dana:

"Nochmal lächeln, Chérie", bittet Rémi Amy drum und sie tut es. Sie strahlt wie ein wahrhafter Sonnenstrahl im Sommer auf einem Garten Eben und wirkt voll in ihr Element. Ich bin nur wirklich froh darüber, dass sie was gegessen hat. 

Während sie ihr Brötchen und Wasser verzehrt hatte, hatte Leif die Chance genutzt und die Nummer von Amys Vater ausfindig gemacht und ihn sofort kontaktiert. Er wurde über der Konfrontation aufgeklärt, die seine Tochter hat erleiden müssen. Soweit ich das aus Leifs Miene gesehen habe, hatte er die Worte des Vater zugehört und dieser musste richtige Schuldgefühle haben, weil er das nicht schon früher geahnt hatte. Ihm wurde erzählt, dass seine Tochter langer Zeit nicht mehr zu ihn kommen könnte, weil es hieße, dass seine Exfrau ihn angerufen und ihm vorgegaukelt hätte, dass Amy sich auf ihrer Karriere konzentrieren müsse. Der Vater habe angenommen, dass es besser wäre, wenn er nicht störe. Doch nun, wo er begreift, was wirklich der Fall war, so hat er gesagt, er würde so schnell es geht hierherkommen und sie mitnehmen.

Nun warten wir hier, machen unsere Arbeit und hoffen, der Vater würde rechtzeitig erscheinen. Amy lässt sich weiterhin fotografieren und sieht dabei so glücklich aus. Statt des Kleides, was ihr zugewiesen wurde, hat sie eins meiner Kreationen angezogen, die ich ihr präsentiert habe. Einen rosafarbenen Pullover mit Schaloptik von Chanel, weit geschnittene Jeans, schicke Chucks in Weiß und eine farblich passende Mütze, ebenfalls von Chanel. 

"Drehe dich, Schätzchen", bittet Rémi sie drum, lachend tut Amy, was ihr gesagt wird und es scheint mir, als würde sie den Frühling neu erleben. Sie strahlt wie ein Kind, dass wieder auf dem Spielplatz kann und ein Eis bekommen hat. Amy macht ihr Shooting sehr gut und sie ist so lebendig und ehrlich durch die Fotos, die wieder geknipst werden.

"Fabulös, einfach fabulös, Chérie", lobt Rémi, macht noch ein letztes Bild und kommt auf sie. "Fabelhaft, ma petite fleur", hört er nicht auf, sie zu loben und gab ihr Küssen Links und Rechts, bevor er ihr die Bilder zeigt, darüber schwärmt, wie wunderbar sie sind und dass sie ein echtes Naturtalent ist. Amy redet davon, dass sie vielleicht öfter so sein soll, doch Model will sie nicht werden, das hat sie verdeutlich. Sie möchte Lehrerin werden, sagt sie und will wieder vernünftig in die Schule gehen. Ihre Mutter und ihre Tante haben ihr häufig davon abgeraten, zu lernen für die baldige Klausur, weil sie der Meinung sind, da sie sowieso bald berühmt sein würde, bräuchte sie das Wissen nicht. Ich find's einfach nur beschämend, dass sie solche Leute zu Verwandten zählt, obwohl sie das nach allem nicht mehr so sehen soll. Ich hätte sie schon längst aus meinen Leben verbannt, wenn ich in derselben Situation wäre. Aber bei mir ist es leider etwas anderes, weswegen ich kaum noch Kontakt zu meinen Dad habe. Ich habe ihn lieb, das ist wahr, aber ich möchte einfach nicht mehr ...

"Amy macht sich gut", gesellt sich Leif zu mir.

"Finde ich auch." Ich beobachte sie und Rémi noch eine Weile, bevor ich aufschaue und zu Leif gucke. "Ich bin nur froh, dass wir das Problem lösen konnten."

"Einige ja, aber der Rest muss ihr Vater übernehmen", ich höre ihn sagen. Wie er aber dabei klingt, lässt mich aufhorchen und fragend die Stirn runzeln.

"Leif, was ist los?"

"Nichts", sagt er, fühlt sich aber wie ertappt. Da ist doch was. Kennt er das Gefühl?

"Da ist doch was, Leif", bin ich direkt. "Du kennst das Gefühl."

"Ich weiß nicht, wovon du redest", redet er sich raus.

Da ist doch was, ich fühle es.

Bevor ich ihn aber fragen konnte, klingelt sein Handy. Er geht ran. "Hallo ... Ja ... Bringe ihn nach Oben. Ja, und bitte, könntest du dir nochmal die Unterlagen durchlesen und sie mir dann schicken? ... Die von Dana, genau." Was? "Ich muss mir nochmal was durchgehen. Danke, Stacy." Er legt auf und sieht mich an. Mich packt die Panik. Habe ich was falsch gemacht?

Passion in SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt