Kapitel 15

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Sicht Dana:

Aua, mein Schädel!

Das schrille Piepen holt mich gewaltsam aus dem Schlaf und ich weiß nicht, wo ich bin oder was hier los ist. Das einzige, was ich spüre ist die vertraute Matratze meines Bettes, die warme Decke über mir und das weiche Kissen unter meinem Gesicht. Ich vergrabe mich darin und drücke sie feste auf meine Ohren, um das unerträgliche Piepen zu dämpfen. Doch das bringt nicht. Mein Schädel brummt und wird nicht besser.

"Hmm!", brumme ich und hebe meinen sich wie Tonnen anfühlender schwerer Kopf und greife nach dem Handy neben mir, um zu sehen, was los ist. Ich schaue auf dem Display.

07:15 Uhr!

"Scheiße!", rufe ich erschrocken.

Ich bin zu spät dran!

Wie von einer Hornisse gestochen springe ich hastig vom Bett auf und eile schnell zum Kleiderschrank, hole mir daraus eine weiße Bluse, einen grauen Bleistiftrock mit Schlitz an der Seite, ein leichtes Jäckchen, Strümpfe und schwarze Manolos. Ich stecke noch in meine gestrige Kleidung, wie ich feststelle und wundere mich, wie ich in meine Wohnung gekommen bin. Während ich meine Strümpfe anziehe, denke ich nach und versuche mich zu erinnern, was letzte Nacht passiert ist. Ich wechsle zuvor noch schnell meine Unterwäsche, ziehe mich danach komplett an und bürste mir das Haar, das ich zu einem Hochzopf frisiere. 

Fürs frühstücken und Zähne putzen bleibt mir kaum Zeit, weswegen ich schnell einen zuckerfreien Minzkaugummi nehme, mir Geld einpacke und eilig nach Handy und Schlüssel greife und mir meine Umhängetasche ummache, bevor ich meine Wohnung verlasse.

Trotz Absätze kann ich schnell laufen. Ich renne die Straße geradeaus, komme zur Bushaltestelle, sehe, dass mein Bus dort steht und steige schnell ein, kaufe mir ein Ticket und setze mich hin. Aus der Puste schaue ich auf mein Handy, um zu sehen, ob ich ein paar verpasste Nachrichten habe. Ein halbes Duzend kommen von Maggie und eine kommt von Leif. Den von Lief lese ich als erstes.

Ich hoffe, du hast noch genügend Schlaf bekommen. Wir sehen uns dann bei der Arbeit ;)

Ich grinse breit. Er ist echt süß. Wenn ich nur wüsste, was letzte Nacht passiert ist. Soweit ich mich erinnere war ich ein wenig beschwipst gewesen und auf einmal tauchte im Pub Leif auf und hat neben mir gesessen und ebenfalls was getrunken. Wenig später hat er mich bis zu mir nach Hause begleitet und ab da ... da weiß ich nicht mehr weiter.

Mir brummt vom vielen Überlegen der Schädel und ich reibe mir die Schläfen, ehe ich mir Maggies Nachrichten durchlese, die mit Sorge und Panik nur so gefüllt waren.

Ihre letzte Nachricht war aber wirklich erschreckend.

Ich weiß nicht, warum du nicht ran gehst. Lebst du noch, sag doch was? Bitte!!! Ist dir was passiert?

Diese Nachricht ist keine dreißig Minuten her, also kurz vorm Aufstehen.

Ich wähle ihre Nummer.

"Wo warst du eigentlich?", werde ich sofort lautstark begrüßt, muss mein Handy kurz vom Ohr weghalten, da sie ziemlich laut ist.

"Dir auch guten Morgen, Maggie", erwidere ich nur und massiere mir weiter die Schläfe.

"Ich wünschte, der Morgen wäre wirklich gut gewesen. Ich habe mir furchtbare Sorgen um dich gemacht. Du hast meine Nachrichten nicht beantwortet, sowas passiert dir sonst nie. Was war überhaupt los gestern?" Oh oh, sie klingt mehr als nur wütend, wie ich in ihrer Stimme heraushöre und ich sehe ihre zusammengekniffenen Augenbrauen direkt vor mir. Stelle mir gerade vor, wie sie mich am liebsten mit Blicke gerne töten würde, weil ich mich nicht sofort bei ihr zurückgemeldet habe.

Passion in SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt