Kapitel 25

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Sicht Dana:

Oh weh, wie lange sie mich schon anstarrt weiß ich nicht. Sekunden. Minuten. Das ist unerträglich diese Stille die herrscht trotz der dröhnende Musik, die das Sam's zum beben bringt sowie die tanzende Menge der Gäste, die sich auf der Tanzfläche befinden. Maggie, sagt doch was, bitte ich stumm, und hör auf, mich so anzusehen! 

Ich halte das nicht mehr aus. "Jetzt sag schon was."

Aber Maggie starrt mich immer noch so seltsam an. 

"Maggie, du machst mir ein wenig Angst."

"Diese Mann", fängt sie endlich zu reden an. Endlich! "Er ist dein Chef."

Beschämt nicke ich. 

"Wieso hast du das nicht schon vorher gesagt." Sie klingt enttäuscht und das verstehe ich.

"Ich konnte nicht", murmle ich, schaue ihr nicht in die Augen und trinke von meinem Daiquiri.

"Wieso?"

Ich spüre die Blicke auf mir, wodurch mein Schamgefühl sich nur noch verstärkt. "Ich wollte nicht, dass du denkst, ich hätte den Job nur durch ihn bekommen."

"Ich dachte, du hättest den Job auch durch ihn bekommen", meint Stacy, die nicht kapiert, über was ich und Maggie sprechen und nippt an ihren Drink. 

"Hab ich auch, aber er hat mich überredet, es bei ihn zu versuchen, aber dass ich dann wirklich eine Festanstellung bekomme?"

"Sag bloß, du überlegst zu kündigen?", fragt Rémi fassungslos. "Mon dieu, Mädelein, bitte tu uns das nicht an!"

"Ich werde nicht kündigen", sage ich. Wie kommt er nur auf den Gedanken?

"Gott sei Dank!", atmen er und Stacy erleichtert auf.

"Aber was ist es dann?", kommt's von Maggie.

Was soll ich ihnen sagen? Dass ich mit dem Boss schlafe und es ihm zu verdanken habe, dass ich wieder eine Arbeitsstelle bekommen habe? Nein, das kann ich nicht sagen. Wie würde sich das bloß anhören? "Ach, nichts."

"Dana."

"Himmel noch eins", fluche ich, "Es ist ein Job, wo ich zuerst nicht hinwollte, weil das nicht zu mir passt beziehungsweise zu dem, was ich studiert habe."

"Aber du hast Spaß dort, das sieht man dir an, Dana", sagt Stacy und rückt ein Stückchen näher zu mir. "Du lachst, machst, was du aufgetragen bekommst, hilfst sogar Rémi bei Fotografieren der Models."

"Genau genommen, hilfst sie beim Bühnenbild und Beleuchtung, wodurch die Fotos erst ihre Vollendung bekommen", korrigiert Rémi Stacy. "Und sie motiviert die Models, zu strahlen." Und wieder beginnt das Schwärmen. "Die Bilder sind so Bravour."

"Jedenfalls bist du eine wahre Bereicherung für das BeIng. Seitdem du hier bist, ist keins unserer Models, Klienten oder allgemein die Kunden, die sich hier fotografieren lassen, verkrampft oder versteift, weil sie perfekt posieren müssen, sondern einfach nur das sie tun können, was sie zum Lachen bringt. Egal, ob sie es sichtbar machen oder nur mit den Augen."

Darauf fällt mir keine Erwiderung ein. Ich denke nach. Ob ich wirklich eine Bereicherung für das Geschäft geworden bin?

Diese Frage spukt in meinen Kopf. Naja, es mag stimmen, dass ich es schaffe, die ganzen jungen Mädels, die sich solche Aktivitäten oder Shootings niemals trauen würden, zu ermutigen, dass sie es machen, aber das habe ich mir niemals als ein Traumberuf ausgesucht. Ich wollte irgendwas mit Buchhaltung führen oder in einem eigenen Büro arbeiten, aber dass ich nun als Assistentin eines Fotografen enden würde? Nun ja, damit habe ich keineswegs gerechnet.

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