Kapitel 21

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„Bitte was? ... Okay... Was?! ... Aber, das... Scheiße. O-Okay."

Pause.

Nicolas sieht mehrmals leicht besorgt zu Killian, der ein Haareraufendes Gespräch am Telefon mit seinem besten Freund Charlie führt.

Der wechselnde und doch stets verzweifelte Gesichtsausdruck des Subs bereitet Nicolas viele Fragen und schon seit zehn Minuten wartet er darauf, dass er endlich fertig ist.

Viel verstehen kann er nicht, was Killian da bespricht und doch hört es sich nach nichts Gutem an. So hat er ihn ja noch nie gesehen.

Jedoch kommen schließlich verabschiedende Worte und langsam lässt Killian das Handy sinken.

„Ist alles in Ordnung?", richtet Nicolas vorsichtig das Wort an ihn, worauf der Eisengel jedoch den Kopf schüttelt.

„Scheiße", murmelt der Jüngere, streicht sich die Haare zurück und wird auf seinem Sitz kleiner.

Nicolas würde ihn normalerweise fürs Fluchen ermahnen, aber das hat hier gerade keinen Platz. Denn so wie es aussieht, ist da etwas passiert, was gewaltig Schaden angerichtet hat.

„Darf ich fragen, was los ist?", durchbricht Nicolas die Stille und zwei große blaue Augen blicken hilflos zu ihm.

„Wi... Wir müssen ausziehen. Sozusagen... Shit."

Verwirrt blickt Nicolas zu ihm. Sie hatten heute so einen schönen Tag und jetzt ist sein Killian tot unglücklich.

„Was meinst du damit?"

Killian lacht bitter auf.

„Meine Mitbewohner und ich... Wir sind im Waisenhaus aufgewachsen und später dort weg. Wir kriegen finanzielle Unterstützung. Aber nur bis zu einem gewissen Alter... Elain und Charlie haben Dieses letzten Monat überschritten. Und nun... Fehlt dieser Zuschuss. Beide arbeiten. Aber das reicht keinesfalls für diese scheiß Wohnung und alles Andere noch dazu.

Dazu hat dieses Arschloch von Vermieter die Miete erhöht. Wir hatten das alles gar nicht auf dem Schirm. Fuck. Charlie hat gerade mit dem Typ telefoniert und wir haben Zeit bis Ende des Monats auszuziehen.

Elain sucht schon nach etwas neuem. Aber mit dem Budget findet man für drei Personen nichts Vernünftiges. Wenn man Glück hat für zwei oder einen, aber alle..."

Er endet und schluckt.

Nicolas gelingt es nur mit Mühe die Augen auf die Straße zu richten.

Es ist das erste Mal, dass Killian erzählt, wo er aufgewachsen ist.

Überrascht es Nicolas? Nein. Er wusste es schon längst und kann trotz der ganzen Situation nicht verleugnen, dass er es auf eine Weise sehr besonders findet, es mitgeteilt bekommen zu haben.

Er braucht kurz, um wieder klar zu denken, ehe er tief einatmet. Selbst hatte er so ein Problem noch nie und wird es wohl nie haben werden.

„Oh... Gibt es da nicht eine Möglichkeit etwas drehen zu können. Vielleicht an der Miete oder so?", fragt er vorsichtig.

„Ha Ha. Die Miete? Dieser alte Kautz lässt nicht mit sich reden. Und glaub mir, der hat schon ewig auf einen Grund gewartet, uns loszuwerden. Oder eher mich. Meine Fresse. Da steht man einmal mit einem Mann knutschend im Flur und schon ist man unten durch... Menschen sind so doof."

Auf einmal ganz schutzlos wirkend, zieht Killian die Beine an und bettet sein Kinn auf den Knien.

Den Rest hatte er ganz leise gemurmelt und versteckt das Gesicht nun hinter den Händen.

Something New (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt