Kapitel 31

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Nicolas stürmt in das Haus.

„Killian?", fragt er außer Atem in die Dunkelheit, die ihm jedoch keine Antwort gibt.

Nur kurz scheint die Hoffnung zu schwinden, doch dann entdeckt er Killians Schuhe und seinen Wintermantel, was Nicolas erleichtert aufatmen lässt.

Sein Engel muss hier also irgendwo sein.
Wohnzimmer!

Sofort eilt der Dom ins Wohnzimmer, ist kurz davor den Lichtschalter zu betätigen, als ihm auf einmal ein kleiner Haufen auf der Couch auffällt.

Er stockt und sieht zu diesem, ehe er sich langsam nähert. Sobald sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, kann er diesen nicht trauen.

Vor ihm liegt sein wunderschöner Eisengel, gehüllt in eine Decke, beschützt von Robbie, der in dessen Arm liegt.

Also entweder Killian ist vor Angst ohnmächtig geworden oder Nicolas hat ihn so verschreckt, dass seine Angst vor Hunden sich auch um 180 Grad gedreht hat.

Sprachlos mustert er das Bild, was sich ihm bietet und kann es gar nicht glauben.

Robbie hebt irgendwann den Kopf und mit einem Schwanzwedeln blickt er freudig zu Nicolas auf, der ihm sanft und noch leicht benommen durch das Fell streicht, wobei er sich langsam in die Hocke sinken lässt.

„Hey Robbie", flüstert er leise, seinen Blick aber auf Killian gerichtet. Sofort fallen ihm die glänzenden Spuren auf seinen Wangen auf, die nur leicht in dem spärlichen Licht zu erkennen sind.

Er hat geweint.

Nicolas schluckt.

Was, wenn Killian nur hier ist, um seine Sachen zu holen und zu verkünden, dass es mit ihnen vorbei ist und er auszieht?

Nicolas will sich auf diese Frage gar keine Antwort denken und krault wie in Trance weiter seinen treuen Begleiter, der genießend brummt.

„Ist er nicht wunderschön?", flüstert Nicolas leise.

Killians Anblick hält ihn wie in einem Bann gefangen. Die helle Haut lässt ihn fast wie eine kleine Elfe wirken. Die dichten langen Wimpern sind Nicolas liebstes Detail an Killians Gesicht. Seine Lippen sind leicht spröde von der Kälte und die Haare sind verwuschelt wie immer.

Wie von allein streicht er ganz leicht über seine Wange, zuckt aber schnell zurück. Vielleicht will Killian ja nicht, dass er ihn anfasst.

Unschlüssig hockt er vor ihm. Wie lange er da so verharrt weiß er nicht.

In Trance streichelt er Robbie, der den Kopf wieder auf Killians Schulter gebettet hat.

Es ist ruhig und man hört nur ihr gleichmäßiges Atmen.

Im Bann von Killians Anblick gefangen rührt sich Nicolas nicht weiter. Er ist derartig abwesend, dass er völlig erschrocken aus seiner Starre gerissen wird, als Killian die Augen langsam öffnet und ihn verschlafen anblickt.

Eine Weile braucht der Dom um das zu realisieren und bringt schnell etwas Abstand zwischen sie. Er will Killian keines Falls bedrängen.

„Oh... Äh, H-Hallo Nicolas", brummt Killian noch ganz müde und startet den Versuch sich aufzurichten, stockt aber wieder wie paralysiert, als er Robbie wieder bemerkt.

Der Hund sieht mit seinen treuen Augen zu ihm auf und bedächtig schiebt Killian ihn von seinem Hals weg, wobei seine Hand leicht zittert. „Braver Hund", murmelt er leise und hat Mühe keine Panikattacke zu bekommen.

Gespannt hat Nicolas dies beobachtet, stößt dann aber schnell einen kleinen Pfiff aus, um Killian aus der Situation zu helfen. „Robbie, herkommen."

Und aufs Wort gehört springt der Hund von der Couch und trottet zu ihm.

Something New (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt