Kapitel 30

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Aus der einen Nacht wurden schließlich sieben.

Eine ganze Woche!

Zu sagen Nicolas ist völlig fertig, ist die reinste Untertreibung.

Killian wollte doch am nächsten Tag wiederkommen! E-Er hatte ihm doch gesagt, dass er ihn ganz dolle mag.

Und mag im Sinne von mehr!

Kein Wunder, dass Nicolas unkonzentrierter denn je ist.

Hat er seinen Engel endgültig vertrieben?

Vollkommen aufgelöst sitzt er in seinem Büro und versucht seine Gedanken auf seinen Job zu fokussieren. Er ist jetzt schon etwas hinterher mit seinem Tagessatz, was er dringend aufholen muss.

Aber wie soll er das denn bitte schaffen, wenn er nur diese wunderbaren Himmelfarbenen blauen Augen vor Augen hat. Das hübsche Lächeln, der Hauch von Weiblichkeit, das himmlische Lachen, die Nussbraunen Haare.

Nicolas lässt den Kopf mit einem dumpfen Knall auf seinen Schreibtisch fallen.

Ihm wurde es erst richtig bewusst, als er ging.

Er hat sich Hals über Kopf in Killian verliebt.

Eine ähnliche Erkenntnis tauchte auch in einer kleinen Wohnung am anderen Ende der Stadt auf. Der Jüngere wusste es jedoch schon so viel länger.
Zu oft hat er sich eingeredet, dass diese Gefühle schon wieder verschwinden, weil das ja in so einer Beziehung sehr unprofessionell ist.

Und doch zerreißt es Killian das Herz.

Elain und Charlie haben ihn noch nie so erlebt.

Killian ist ruhig, vernünftig und redet nicht viel. Er ist... normal.

Die Zwillinge waren mehr als besorgt, als Killian sie so plötzlich um Unterkunft bat. Sie wussten nur, dass es etwas mit Nicolas zu tun haben musste.

Charlie war ganz knapp davor zu diesem Arschloch von reichem Sack zu gehen und ihm die Meinung so richtig schön zu geigen. Wie hatte er es bitte geschafft Killian das Lächeln zu nehmen?

So viele Fragen, keine Antworten. Denn der Eisengel bringt keine Worte über die Lippen, sobald sie mit ihm darüber reden wollen.

Killian schläft bei ihnen auf der Couch und hilft mit im Haushalt. Es ist, als wäre er in seiner ganz eigenen Welt und wenn man nicht mit ihm redet völlig abwesend.

Die beiden Geschwister können es sich nicht erklären und versuchen den jungen Mann, der für sie wie ein kleiner Bruder ist aufzumuntern. Ohne Erfolg.

Was Killian da tut, weiß dieser selbst nicht ein Mal.

Er spürt nur, dass es ihm nicht gut geht. Dass er vor einem Abgrund steht, der in sein Vertrauen gerissen wurde. Dazu kommt die Sache mit seiner Vergangenheit.

Es hat ihm irgendwie den Boden unter den Füßen weggerissen. Es war so plötzlich, einfach so, ohne Vorwarnung.

Killian schämt sich dafür nicht zu wissen, wie es ihm eigentlich geht. Er weiß nur, dass er zu Nicolas will, es aber innerlich einfach nicht kann. Er fühlt sich, als würde er im Ungewissen schweben und nirgendwo ist ein Ausgang in Sicht.

Das alles war wohl einfach zu viel. Das ist das Einzige, was Killian klar ist.

Er hasst es, dass er in diesem Punkt so emotional ist, so menschlich. Wieso kann er nicht einfach abhaken, dass Nicolas kurz keine Kontrolle hatte und dass er wusste, was ihm widerfahren ist?

Wahrscheinlich, weil Nicolas es geschafft hat, in den Kreis der Personen zu gelangen, die er in sein Herz geschlossen hat. Und das sind mit ihm gezählt nur drei.

Something New (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt