Kapitel 3

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Killian kommt sich vor als hätte man ihn geschlagen.

Wie ein verwundetes Reh sucht er nach diesem Treffen die Flucht und springt in sein Auto, worauf er schneller als es eigentlich gestattet ist nach Hause in seine kleine Wohnung sprintet, die er sich mit seinem besten Freund und dessen Schwester teilt.

Demnach wissen die beiden von Killians Vorlieben Bescheid, weshalb sie ihn auch schon neugierig erwarten, als er die Wohnung betritt und die Tür demonstrativ zu knallt. Killian hatte schon immer einen Fabel für Dramatik.

Er wirft die Schuhe in die Ecke und stapft ins Wohnzimmer.

„Wohl eher nicht so gut gelaufen?", will Elain vorsichtig wissen und blickt zu ihm.

Ihr Bruder sieht auf und blickt zu dem schmollenden Killian. Dabei ist zu sagen, dass die Beiden oft die Rolle der Eltern einnehmen, da Killian ebenfalls gern mal ein kindliches Verhalten an den Tag legt und bockiger als ein Ziegenbock ist.

„Der hat mich wegen seines dummen Köters einfach rausgeworfen, von dem er vorher nicht ein Wort erwähnt hat!"

Aufgebracht lässt er sich auf das schäbige kleine Sofa fallen, was nicht einmal halb so bequem wie das von Nicolas ist, so ungern Killian es auch zugeben will.

„Oh, das ist natürlich nicht gut. Aber sieh es mal anders, nicht alle Hunde sind wie Bilbo und ..." - „Dieser garantiert schon! Du hättest den sehen müssen. Ausgeburt der Hölle", unterbricht Killian ihn aufgebracht und zieht eine dunkelrote Kuscheldecke über sich.

Ein Seufzen der beiden Geschwister erfolgt und sein bester Freund Charlie lächelt ihm aufmunternd zu.

„Aber du wirst es doch nicht wegen diesem Hund sein lassen. Dann hat er dich eben fortgeschickt. Na und? Vielleicht war es ein wirklich guter Grund. Also bitte, du ziehst das durch, wie du es dir vorgenommen hast und dann wird das schon."

Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass Charlie dies nicht nur aus reiner Unterstützung tut. Denn er selbst durfte Killian völlig verzweifelt erleben, als dieser unbedingt einen Dom wollte. Und die Frage, ob er ihn nicht ein zweimal schlagen würde war ihm zu viel, weshalb er Killians Vorhaben nun tatkräftig unterstützt.

Der kleinere seufzt nur theatralisch und zuckt mit den Schultern.

„Ein Treffen. Kann ja nicht schaden... Und wenn der Hund mich zu Tode beißt, ist das eure Schuld, okay?"

Schmunzelnd stimmen die Beiden zu, worauf Killian die Zwillinge allein lässt und in sein Zimmer schlendert.

Ohne Unterwäsche kommen. Das ist doch für den Anfang noch okay. Zwar hat sich Killian auf der ein oder anderen Plattform mehr als gut informiert, ist aber leicht überfordert gewesen, als es dann zum Hardcore BDMS kam.

Da ist Killian gern mal etwas feige.

Gut, Killians Gedanken sind oft sehr versaut. Schon als er ein pubertierender Teenager war hatte er im Matheunterricht keine Zahlen im Kopf. Und wenn dann nur eine, mit anderer Schreibweise und anderem Sinn dahinter.

Ja, der kleine Eisengel hat so einige dreckige Fantasien. Statt im Geschichtsunterricht zuzuhören, hat er sich vorgestellt, wie es wohl wäre einen dreier zu haben oder heimlich in einem Geschäft in einer Umkleidekabine herumzumachen, ganz zu schweigen davon, was wäre, wenn er fast blutig gefickt wird.

Killian ist keinesfalls unschuldig, hat nur leider nicht die Erfahrung, die er sich wünschen würde.

Bisher ging es zu seinem Leidwesen nie über einen One-Night-Stand hinaus.

Frustriert wirft er sich auf sein Bett und starrt an die Decke. Lohnt es sich die Zähne zusammenzubeißen und es zu versuchen?

-

„Schön, du hast dich daran gehalten", haucht Nicolas an Killians Ohr, der mit einer Gänsehaut am ganzen Körper nur ein Nicken zustande bringt.

Er ist hart, mal wieder. Aber wirklich, wie solle es auch anders sein, wenn Nicolas gleich im Flur seine Hand in Killians Hose gleiten lässt und nun beherzt seine Pobacken packt. Das würde niemanden kaltlassen! Erst recht nicht Killian.

Doch schneller als es ihm lieb ist, entfernt Nicolas seine Hand wieder und tritt vor den potenziellen Sub.

„Was hältst du davon, wenn ich dir ein paar Räume zeige", stellt er nun seine Frage an ihn, ohne jeglichen Unterton in seiner Stimme. Als wäre gerade nichts passiert und als würde Killian nicht mit Erektion vor ihm stehen.

Killian ist frustriert und findet es erregend zu gleich.

„Okay", stimmt Killian zu und Nicolas führt ihn die elegante Wendeltreppe nach oben, nach dem er ihm mehrmals versichert hat, dass Robbie nicht ihm mehrmals versichert hat, dass Robbie nicht daheim ist. Anscheinend ist er irgendwie beim Hundefriseur oder so.

„Wie lange wohnst du schon hier?", fragt Killian neugierig und sieht zu Nicolas auf, der vor ihm läuft.

„Eine Weile."

„Wohnst du allein hier?" Fragend sieht er zu dem Dom.

„Ja, manchmal bei Gelegenheit übernachtet das Personal auch, jedoch nur bei ausdrücklicher Anweisung."

Killian nickt und neugierig stellt er sich vor, was sich alles hinter den einzelnen Türen befinden könnte. Sie laufen gerade durch die erste Etage und er fragt sich wirklich, wofür ein einzelner Mensch so viele Zimmer benötigt.

Vor einem Zimmer bleibt Nicolas stehen, Killian lugt neugierig hinter ihm hervor und da öffnet er auch schon die Tür.

Da Killian von Natur aus ein Mensch ist, der gern so viel wie möglich sehen und kennenlernen will ergreift ihn die Neugier und er schiebt sich an Nicolas vorbei in das Zimmer.

Offenbar hat Nicolas einen Fabel für Blau, denn alles ist in diesem Farbton gehalten, wobei sich hier und da etwas schwarz in das Gesamtbild mischt.

Something New (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt